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BVB-Trainer Hoffmann: „Habe keinen Karriereplan“

37-Jähriger Fußball-Lehrer stellt sich den Fragen im DFB.de-Interview.


Im September ging es ganz schnell. Hannes Wolf folgte dem Lockruf des VfB Stuttgart als Cheftrainer in die 2. Bundesliga, machte damit Platz auf der Trainerbank der U 19 von Borussia Dortmund für Benjamin Hoffmann (Foto). Für Hoffmann war es die nächste Sprosse auf der BVB-Nachwuchsleiter. Seine Karriere hatte der 37-jährige Bankkaufmann 2003 als Co-Trainer von Peter Wazinski bei der Dortmunder U 17 begonnen.

Von 2010 bis 2015 war der Blondschopf dann Cheftrainer der U 14 und U 15, bevor er 2016 mit den B-Junioren als West-Staffelsieger die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreichte. Erst im Finale unterlag Hoffmann mit seiner Mannschaft Bayer 04 Leverkusen 0:2. In der aktuellen Spielzeit mischt er mit seinem Team wieder an der Tabellenspitze mit, rangiert nach dem 2:0 im Derby gegen den „Erzrivalen“ FC Schalke 04 in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga weiterhin auf Rang zwei. In der UEFA Youth League schied der BVB in dieser Woche als letzter deutscher Teilnehmer im Achtelfinale aus (1:4 beim FC Barcelona).

DFB.de: Wie sehr schmerzte die 1:4-Auswärtsniederlage beim FC Barcelona, Herr Hoffmann?

Benjamin Hoffmann: Mittlerweile ist das abgehakt. Barcelona hat verdient gewonnen. Wir haben lange gut verteidigt, sind aber vielleicht etwas zu früh in Führung gegangen. Denn daraufhin hat Barcelona den Druck erhöht. Wir hatten dann Probleme, gegen diese schnellen und technisch versierten Spieler dagegenzuhalten.

DFB.de: Was haben Sie nach dem spektakulären Solo von Barcelonas Angreifer Jordi Mboula, der das 4:1 erzielt hatte, gedacht?

Hoffmann: ‚Oha, nicht schlecht, der Junge‘. Da wurde ich kurz selbst zum Fan. Meine Mannschaft war zu diesem Zeitpunkt mental müde, deshalb kann das vorkommen. Jordi Mboula war kaum zu verteidigen. Wir haben ihn teilweise mit drei Leute gedeckt – wie sonst nur die Profis gegen Franck Ribery und Arjen Robben vom FC Bayern München. (lacht)

DFB.de: Welche Vorteile bieten Duelle in der seit der Saison 2013/2014 ausgetragenen UEFA Youth League?

Hoffmann: Es ist für meine Jungs eine tolle Erfahrung, sich auf europäischen Spitzenniveau mit anderen Klubs zu messen. So sieht man, wo man sich im internationalen Vergleich befindet, und kann die Leistungen einordnen.

DFB.de: Haben die internationalen Spiele auch Nachteile?

Hoffmann: Für die deutschen Spieler ist es ein extrem großer Aufwand, internationale Auswärtsspiele zu bestreiten. Während die Nachwuchsspieler in anderen Ländern wie zum Beispiel England mit 16 schon Profis sind und Fußballer als eine Berufsausbildung gilt oder in Spanien alle Spieler dieselbe Klasse besuchen und von Lehrern Privatunterricht in den Akademien bekommen, wenn das Training oder die Regeneration abgeschlossen sind, werden bei uns die Prioritäten anders gesetzt. Die Schule ist uns wichtig als ein Baustein der Persönlichkeitsentwicklung. David Kopacz hat zum Beispiel die Reise nach Barcelona nicht angetreten, weil er eine Abitur-Vorbereitungsklausur schreiben musste.

DFB.de: Wie läuft der Austausch mit Cheftrainer Thomas Tuchel, U 23-Trainer Daniel Farke und den anderen Juniorentrainern?

Hoffmann: Wir tauschen uns täglich aus. Nach der Partie in Barcelona habe ich zum Beispiel mit Arno Michels, dem Co-Trainer von Thomas Tuchel, gesprochen und ihm ein Feedback zur Leistung von Felix Passlack gegeben. Alle Trainer des BVB laufen sich ständig über den Weg und kommunizieren miteinander.

DFB.de: Ihr Vorgänger Hannes Wolf schwimmt aktuell mit dem VfB Stuttgart auf einer Erfolgswelle und hat gute Chancen, in die Bundesliga aufzusteigen. Träumen Sie auch von einer ähnlichen Karriere?

Hoffmann: Hätten Sie diese Frage vor einem Jahr Hannes Wolf gestellt, er hätte Ihnen sicherlich gesagt, dass er sehr glücklich bei Borussia Dortmund ist. (lacht) So ist es bei mir auch, ich liebe die Arbeit beim BVB. Leistet man gute Arbeit, werden andere Vereine aufmerksam. Das ist aber aktuell nicht mein Thema. Ich habe keinen Karriereplan oder Ähnliches.

Das komplette Interview lesen Sie auf DFB.de.

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