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Galopp Mülheim: Züchterin Löseken strahlt – Hickst lobt Lerner

An Wettschaltern „klingelte“ es – Zahlreiche Überraschungen am Raffelberg.


Mit einer großen Überraschung begann der erste Renntag des Jahres auf der Galopprennbahn in Mülheim. Die 201:10-Außenseiterin Kanji triumphierte vor rund 4.500 Zuschauern in einem exzellent besetzten Dreijährigen-Rennen (5.100 Euro) über 1.600 Meter für den Stall Dipoli von Siegfried Müller (Köln). Trainer der auf Anhieb siegreichen Debütantin ist der Kölner Waldemar Hickst, als Jockey war der bei Hickst beschäftigte Marc Lerner (Köln) im Einsatz.

Groß war der Jubel nicht nur bei Besitzer, Trainer und Jockey. Auch Züchterin Claudia Katharina Löseken (Weroth) ließ sich den ersten Start von Kanji nicht entgehen – und strahlte über das ganze Gesicht. „Ein Super-Rennen. Die Art und Weise, wie sie ihren ersten Start gewonnen hat, war schon imponierend. Wenn sie so weitermacht, wird das nicht ihr letzter Sieg gewesen sein“, orakelte die Rheinländerin.

Siegtrainer Waldemar Hickst lobte vor allem die Leistung des Jockeys: „Marc hat einen klugen Ritt hingelegt. Er hielt Kanji innen und im Windschatten des Führenden. Das war der entscheidende Schlüssel zum Sieg.“

Hinter der sicheren Siegerin Kanji (Foto unten) kam der von Andreas Wöhler (Gütersloh) für Geschäftsmann Jaber Abdullah (Dubai) trainierte 27:10-Mitfavorit Yaa Salaam unter Jockey Eduardo Pedroza (Ravensberg) als Zweiter ins Ziel. Yaa Salaam hatte lange Zeit in Führung gelegen. Ein kleiner „Schlenker“ auf der Zielgeraden nach außen reichte jedoch, damit Kanji an der Innenkante vorbeiziehen konnte.


Dritte wurde für Mülheimer Farben die Stute Zaletta (86:10), die von Jens Hirschberger am Raffelberg für das Gestüt Auenquelle (Rödinghausen) vorbereitet wird. Geritten wurde Zaletta von Hirschbergers Stalljockey Alexander Pietsch (Köln). „Nur“ auf Rang vier landete der 22:10-Favorit Magellan aus dem Bergheimer Trainingsquartier von Jean-Pierre Carvalho und im Besitz des Stalles Ullmann (Georg Baron von Ullmann/Bergheim). Championjockey Filip Minarik (Köln) war Reiter des Hengstes, der auch eine Nennung für das Deutsche Galopper-Derby (650.000 Euro) am 2. Juli in Hamburg-Horn besitzt.

Kurzfristig nicht am Start war der Derby-Kandidat mit dem eher ungewöhnlichen Namen „Simon de Vlieger“, der dem Gestüt Görlsdorf (Angermünde) gehört. Trainer Markus Klug (Köln-Heumar) erklärte: „Der Hengst hatte sich einen fiebrigen Infekt eingefangen. Ein Start in Mülheim war deshalb nicht möglich.“

Noch größer als im ersten Rennen fiel die Überraschung gleich im Anschluss aus. Und wieder „klingelte“ es an den Wettschaltern. „Oranje boven“ hieß es beim Erfolg von Heavensfield für niederländische Farben in einer 4.000 Euro-Prüfung über 2.000 Meter. Für zehn Euro Einsatz auf Sieg gab es beachtliche 279 Euro zurück. Top-Jockey Adrie de Vries (Oudewater, NL) sorgte für den Treffer der vierjährigen Stute, die von Christian Johannes Maria Wolters im Nachbarland für den Stall Carpe Diem (NL) trainiert wird.

Die Plätze zwei und drei belegten der 112:10-Außenseiter Shazi (Trainer: Eugen Frank/Iffezheim, Jockey: Bayarsaikhan Ganbat/Düsseldorf) sowie die haushohe 19:10-Favoritin Diamond Daisy (Ferdinand Leve/Warendorf, Andrasch Starke/Köln).

Für Southern Comfort (116:10), die in Mülheim von Yasmin Almenräder trainiert wird, reichte es beim ersten Start in dieser Saison unter dem belgischen Jockey Stephen Hellyn (Wortegem) lediglich zu Rang sieben.

Unangenehme Folgen hatte das Rennen für die Jockeys Hana Mouchova (Saarbrücken) und Michael Cadeddu (Mülheim). Mit ihren Pferden Monsieur Lucas und Venture Capital (Cadeddu war kurzfristig für den verhinderten René Piechulek eingesprungen) kamen beide zu Fall. Mit dem Krankenwagen wurden sie vorsichtshalber zum Röntgen ins Krankenhaus gebracht, kamen jedoch recht glimpflich davon. Mouchova erlitt eine Platzwunde am Kopf, bei Cadeddu wurde eine leichte Wirbelverletzung festgestellt. Den Pferden passierte nichts, sie konnten auch schnell wieder eingefangen werden.

Der „Tag der Außenseiter“ setzte sich auch im dritten Rennen fort. Zum Totokurs von 212:10 setzte sich der fünfjährige Wallach unter Ali Alshowaikh (Köln) für Besitzertrainerin Kerstin Hartmann (Beelen) durch. Alshowaikh gewann später noch ein weiteres Rennen. Zwei Siege gelangen sonst nur noch Adrie de Vries.

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