Startseite / Pferderennsport / Galopp / Galopp: Neuer Stern am Jockey-Himmel kommt aus Bahrain

Galopp: Neuer Stern am Jockey-Himmel kommt aus Bahrain

Newcomer Ali Alshowaikh sorgt auch am Mülheimer Raffelberg für Furore.


Er stammt aus dem Golfstaat Bahrain, ist erst seit wenigen Monaten als Auszubildender am Kölner Stall von Jung-Trainer Henk Grewe tätig. Dennoch sorgt der 25-jährige Ali Alshowaikh auf den deutschen Galopprennbahnen bereits für jede Menge Furore. So auch beim After Work-Renntag am Montagabend am Mülheimer Raffelberg. Dort stieg Alshowaikh zweimal in den Sattel und kehrte jeweils als Sieger von der Bahn zurück.

„Ich bin sehr glücklich. Zwei Rennen an einem Tag zu gewinnen, das ist schon etwas Besonderes“, sagte Ali Alshowaikh, der die deutsche Sprache noch nicht so gut beherrscht, nach seinem Doppelpack auf Englisch. Auf Empfehlung des niederländischen Spitzenjockeys Adrie de Vries, mit dem er in Katar zusammengearbeitet hatte, kam er nach Deutschland und mischt als Nachwuchsreiter munter mit. In Mülheim machte Alshowaikh bereits seine Saisonsiege zwölf und 13 perfekt, hat damit nach aktuellem Stand schon den Sprung unter die zwanzig erfolgreichsten deutschen Jockeys geschafft.

Besonders eindrucksvoll war sein Sieg mit dem in den Farben von Lorna de Vries, der Ehefrau von Adrie de Vries, laufenden sechsjährigen Wallach Nadelwald, der im „Prix Avenches“ (7.000 Euro) hochüberlegen gewann. Obwohl Ali Alshowaikh schon deutlich vor dem Ziel entspannt im Sattel stand und einen Arm zum Jubeln in die Höhe riss (Foto), waren es im Ziel immer noch fünfeinhalb Längen Vorsprung vor dem dreijährigen Hengst Shacon, geritten von Daniele Porcu (Düsseldorf). Dritte wurde die in Mülheim von Trainer-Routinier Bruce Hellier (77) vorbereitete fünfjährige Stute Warm Reception mit Esther Ruth Weißmeier (Sonsbeck) im Sattel. „Sie ist kein Reisepferd, liefert ihre besten Leistungen in Mülheim ab“, war Hellier zufrieden.

Wesentlich knapper ging es in der Sprinterprüfung um den „Prix Nancy“ (1.200 Meter, 6.000 Euro) zu. Nach Kampf hatte der vierjährige Wallach Adventure Zone, den Ali Alshowaikh für seinen Chef Henk Grewe ritt, den knappen Vorteil von einem kurzen Kopf vor dem sechsjährigen Wallach Emirati Spirit, trainiert von Mario Hofer (Krefeld). Damit war die optimale Ausbeute für den arabischen Rennreiter perfekt. Kein Wunder, dass Alshowaikhs Augen bei der Siegerehrung leuchteten. Dennoch richtete der ehrgeizige Jung-Jockey („Ich würde gerne das Championat der Nachwuchsreiter gewinnen.“) den Blick gleich wieder nach vorne: „Ich hoffe, dass ich am Mittwoch bei der nächsten Veranstaltung in Berlin-Hoppegarten einen ähnlich guten Tag erwische.“

Ebenso wie Newcomer Ali Alshowaikh kam auch der vielfache Championjockey Andrasch Starke (Köln) am Raffelberg zu zwei Volltreffern, führt mit jetzt 40 Siegen die bundesweite Rangliste wieder alleine vor Titelverteidiger Filip Minarik (38 Erfolge) an.

Zum Abschluss der Veranstaltung war Starke in der Meilenprüfung um den „Prix Saint-Cloud“ (5.000 Euro) mit dem vierjährigen Hengst Baroncello, den Andreas Suborics (Köln) für den Wittener Ingenieur Dr. Reinhard A. Beine trainiert, zum Totokurs von 19:10 erfolgreich. Zweite wurde Vallante aus dem Besitz des Gestüts Auenquelle von Karl-Dieter Ellerbracke (Rödinghausen) und Peter-Michael Endres (Duisburg). Die vierjährige Stute, die von Jens Hirschberger am Raffelberg trainiert wird, sorgte mit Stalljockey Alexander Pietsch (Köln/Mülheim) gleichzeitig für das beste Ergebnis eines Mülheimer Galoppers. Kurz zuvor war mit Wild Comet eine weitere Hirschberger-Stute im „Prix Maisons-Laffitte“ (7.000 Euro) Dritte geworden. Es gewann Greta (Trainerin Erika Mäder/Krefeld) mit Jockey Martin Seidl (Köln), der damit ebenfalls seinen zweiten Tagestreffer unter Dach und Fach brachte.

Bei den insgesamt acht Prüfungen, die allesamt vom französischen Wettanbieter PMU unterstützt und ins Nachbarland übertragen wurden und dort auch bewettet werden konnten, flossen in Deutschland 69.650 Euro durch die Totokassen. Davon wurden 34.167 Euro auf der Rennbahn selbst gewettet. Der Mülheimer Rennverein hatte mit der Ausrichtung des After Work-Renntages einer Bitte des Galopper-Direktoriums (Köln) entsprochen. „Wir sind dabei kein zusätzliches wirtschaftliches Risiko eingegangen“, sagt Mülheims Präsidiumsmitglied Dirk von Mitzlaff.

Der nächste Renntag auf der beliebten Familien-Rennbahn am Raffelberg geht am Samstag, 19. August, über die Bühne. Dann ist der erste Start für ca. 11.30 Uhr geplant.

Das könnte Sie interessieren:

Galopp Iffezheim: Top-Pferde und Derby-Hoffnungen am Start

Saisonauftakt besteht 2024 aus drei Renntagen vom 30. Mai bis 2. Juni.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert