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Meppen-Trainer Neidhart freut sich auf Lotte-Spiel

Vater-Sohn-Duell am Samstag, 18. November, ab 14 Uhr.
Der SV Meppen war 1998 aus der 2. Bundesliga abgestiegen. Seit dieser Saison sind die Emsländer immerhin wieder drittklassig. Der Erfolg ist eng mit Trainer Christian Neidhart verknüpft. Der 48-Jährige steht in Meppen seit 2013 an der Seitenlinie.

Im aktuellen DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Christian Neidhart (Foto) mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über den Ärger über das Gegentor von Sören Eismann in Jena und das bevorstehende Duell mit seinem Sohn Nico.

DFB.de: Ist der Ärger über das 2:2 gegen den FC Carl Zeiss Jena nach eigener 2:0-Führung verflogen, Herr Neidhart?

Christian Neidhart: Teil, teils! Wir hatten uns vorgenommen, aus Jena etwas mitzunehmen. Das ist uns zwar gelungen. Unter dem Strich muss ich aber sagen, dass uns zwei Zähler fehlen.

DFB.de: Besonders das Gegentor durch Sören Eismann zum 2:1 aus Ihrer Sicht hatte die Gemüter erhitzt. Wie haben Sie die Szene erlebt?

Neidhart: Es gab einen Zweikampf im Mittelfeld. Ein Spieler von Jena blieb danach liegen. Nico Granatowski hatte den Ball am Fuß, hob den Arm und zeigte die Verletzung an. Er rechnete mit einer Unterbrechung. In dem Moment spitzelte ihm schon Sören Eismann den Ball vom Fuß, lief durch und erzielte den Anschlusstreffer.

DFB.de: Machen Sie Ihren Spielern einen Vorwurf?

Neidhart: Wir haben darüber gesprochen. Auf der einen Seite hat sich Nico naiv verhalten. Auf der anderen Seite kann ich doch nicht sagen, dass er etwas falsch gemacht hat, weil er das Fair Play in den Vordergrund gestellt hat. Nico wusste nicht, wie schwer sich der Jenaer Spieler verletzt hatte und wollte schnell eine Spielunterbrechung herbeiführen.

DFB.de: Wie hätten Sie reagiert, wenn es einer Ihrer Spieler gewesen wäre, der das Tor erzielt?

Neidhart: Diese Gedanken hatte ich mir schon vor einiger Zeit gemacht. Ganz ehrlich: Ich würde den Gegner nach dem Anstoß durchlaufen und ein Tor schießen lassen. So würde man den Druck aus so einer Situation nehmen und alle Beteiligten könnten sich wieder beruhigen.

DFB.de: Sören Eismann hat sich mittlerweile öffentlich entschuldigt.

Neidhart: Beim Verein oder bei mir hat sich aus Jena niemand gemeldet. Ich kann mit den Aussagen von Sören Eismann auch nichts anfangen. Er gibt den anderen die Schuld, anstatt sie bei sich zu suchen. Der Bochumer Felix Bastians hat vor einigen Tagen vorgemacht, wie man sich verhalten sollte. Er hat beim Schiedsrichter nach einem Elfmeterpfiff ehrlich zugegeben, dass er im Strafraum nicht gefoult wurde.

DFB.de: Ihr Sohn Nico spielt beim Ligakonkurrenten Sportfreunde Lotte. Wie häufig telefonieren Sie mit ihm?

Neidhart: Fast täglich. Nico war in der Jugend für den VfL Osnabrück am Ball. Über den Umweg FC Schalke 04 U 23 landete er in Lotte. Wir sprechen selbstverständlich regelmäßig auch über die Liga und tauschen unsere Erfahrungen aus.

DFB.de: Das Vater-Sohn-Duell steigt am 16. Spieltag. Wird es eine komische Situation?

Neidhart: Wir sind in Punktspielen noch nie aufeinandergetroffen. Ich kann mich aber an ein Vorbereitungsspiel erinnern, in dem Nico eine Schwalbe versucht hat. Da gab es dann deutliche Worte. Bei unserem erneuten Aufeinandertreffen wird wieder jeder versuchen, das Optimale für seine Mannschaft herauszuholen. Ich denke, dass wir in der Woche vor dem Spiel nicht telefonieren werden. Das erledigt dann meine Frau. (lacht)

DFB.de: Können Sie sich vorstellen, Nico nach Meppen zu holen?

Neidhart: Klares Nein! Erstens geht bei Nico die Tendenz nach oben in Richtung 2. Bundesliga. Vater und Sohn in einer Mannschaft kann auch meiner Meinung nach nicht klappen. In der C-Jugend hatte ich Nico einmal trainiert. Er war eigentlich noch D-Junioren-Spieler. Meine Frau hat mir irgendwann die Rote Karte gezeigt, weil Nico immer die meiste Kritik aushalten musste.

Das komplette Interview mit Christian Neidhart lesen Sie auf DFB.de.

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