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Giannikis startet mit brisantem Stadtderby

Neuer RWE-Trainer bereits am Mittwoch im Verbandspokal auf der Bank.
Bereits beim erneut enttäuschenden Heimspiel gegen West-Meister FC Viktoria Köln (0:2), der vierten RWE-Partie in Serie ohne Sieg, saß Argirios Giannikis (Foto) auf der Tribüne und machte für seinen neuen Arbeitgeber Rot-Weiss Essen fleißig Notizen. Einen Tag nach der dritten Heimpleite wurde der 37-Jährige offiziell als neuer Cheftrainer vorgestellt. Der griechische Fußballlehrer, der zunächst einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hat, tritt an der Hafenstraße die Nachfolge des beurlaubten Sven Demandt an und soll den Traditionsklub, der ganz nah an die Abstiegszone herangerutscht ist, aus der Krise führen.

Giannikis wirkte bei seiner Vorstellung an der Hafenstraße freundlich, zurückhaltend, fast bescheiden. Er analysierte die verfahrene Situation aber ruhig und souverän. „Die Mannschaft kassiert zu viele Gegentore, muss sich schnell stabilisieren“, sagt der gebürtige Nürnberger mit griechischen Wurzeln, der seine Mission als reizvolle Aufgabe ansieht. „Ich habe richtig Bock auf diesen Traditionsverein, will ein Teil von ihm sein und hatte sofort das Gefühl, das es passen könnte.“ In vielen Einzelgesprächen und mit „positiver Kommunikation“ will der neue Mann die Spieler packen.

Dabei bleibt ihm bis zu seiner „Feuertaufe“ nur wenig Zeit. Seinen Einstand gibt Giannikis bereits am Mittwoch ab 19 Uhr im prestigeträchtigen Verbandspokal-Achtelfinale beim Oberligisten und Lokalrivalen ETB Schwarz-Weiß Essen. Seinen ersten Auftritt in der Liga hat der neue RWE-Hoffnungsträger am Sonntag ab 17 Uhr, wenn das Traditionsduell bei Alemannia Aachen am Tivoli ansteht.

„Agi soll uns schnell zurück in die Spur bringen und die Mannschaft mittelfristig weiterentwickeln“, beschreibt Sportdirektor Jürgen Lucas das Anforderungsprofil. Dass die Auswahl ausgerechnet auf den in der Regionalliga West unbekannten Deutsch-Griechen fiel, war für den RWE-Aufsichtsrat sowie Sportbeirat kein Problem. Einstimmig wurde Giannikis nach „einer genauen Analyse des Essener Teams und überzeugenden Gesprächen“ ins Amt berufen, leitet am heutigen Montag bereits die ersten beiden Trainingseinheiten.

Von 2007 bis 2016 war Giannikis für den Karlsruher SC tätig, meist als Co-Trainer von Markus Kauczinski. Gemeinsam betreuten sie die U 19, die U 23 und schließlich auch die erste Mannschaft der Badener, schafften mit dem KSC den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Von Juli 2010 bis März 2012 war Giannikis außerdem als Cheftrainer für die A-Junioren verantwortlich. Auch beim FC Ingolstadt 04 unterstützte er während der Hinserie der Bundesligasaison 2016/2017 den Cheftrainer und gebürtigen Gelsenkirchener Kauczinski.

Seine Ausbildung zum Fußballlehrer hatte Argirios Giannikis 2015/2016 an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef absolviert, unter anderem gemeinsam mit den heutigen Bundesligatrainern Julian Nagelsmann (TSG 1899 Hoffenheim), Domenico Tedesco (FC Schalke 04) und Alexander Nouri (SV Werder Bremen).

„Mir persönlich ist es wichtig, neben der Mannschaft den gesamten Verein auf unserem Weg mitzunehmen. Wir wollen wieder dahin kommen, die Kraft, die in diesem Verein steckt, zu bündeln und zu nutzen. Wir müssen alle an einem Strang ziehen und dafür werden wir als Mannschaft hart arbeiten“, formuliert Giannikis seinen Plan.

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