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Rot-Weiss Essen und Stadionbetreiber GVE: Gerichtliche Klärung?

Streitpunkt zwischen den Parteien sind nicht-audiovisuelle Markenrechte.
Zwischen dem West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen und dem Stadionbetreiber GVE (Grundstücksverwaltung Essen), einer Stadttochter, droht eine juristische Auseinandersetzung. So will die GVE nach aktuellem Stand gerichtlich prüfen lassen, ob die nicht-audiovisuellen Markenrechte (also beispielsweise für Merchandising-Artikel) beim Verein oder beim Stadionbetreiber liegen. Das berichtet die „WAZ/NRZ“ in ihrer Essener Lokalausgabe.

Hintergrund: Im Vorfeld des Stadionneubaus hatte die GVE 2009 die Schulden des Traditionsvereins beim ehemaligen Vermarkter Dr. Michael Kölmel („Kinowelt“) in zweistelliger Millionenhöhe beglichen, um nicht Gefahr zu laufen, dass Kölmel nach dem Stadionbau noch Forderungen aus den von ihm zwischenzeitlich erworbenen Markenrechten am Verein stellen kann. Ein Jahr nach der Einigung musste RWE dennoch Insolvenz anmelden, auch die GVE stimmte (wie die anderen Gläubiger) im Rahmen des Insolvenzplans einem Schuldenerlass zu. Nach Meinung des Vereins fielen durch die Insolvenz damit auch die Markenrechte an den Klub zurück. Das war seitdem auch gängige Praxis.

Das will die GVE nun aber offenbar nicht mehr so ohne weiteres hinnehmen und hat deshalb das Landgericht Essen mit einer Klage gegen den Verein bemüht. Pikant: Ein ähnliches Verfahren ist auch noch zwischen Dr. Michael Kölmel und RWE über die audiovisuellen Rechte (beispielsweise für Hörfunk- und TV-Übertragungen) anhängig, die Kölmel noch in seinem Besitz sieht. Ein zunächst geschlossener Vergleich (15 Prozent der Erlöse bis 2030 sollten an Kölmel gehen, ehe der Vertrag erlischt) wurde später vom Verein widerrufen. Ein Urteil steht weiter aus.

Ob es auch zwischen RWE und GVE so weit kommen wird, ist offen. Ebenso wie beim jahrelangen Ringen um einen Pachtvertrag für die Nutzung des Stadions Essen wird auch hier dem Vernehmen nach weiterhin eine außergerichtliche Einigung angestrebt.

Klar ist: Sollte es demnächst – durch einen Kompromiss oder durch ein Gerichtsurteil – eine neue Faktenlage geben, dann würden dem Verein einige Einnahmen wegbrechen. Daran wiederum dürfte die GVE als Stadionvermieter eigentlich kein gesteigertes Interesse haben.

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