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Galopp: Chopin kann im Englischen Derby Geschichte schreiben

Nächster deutscher Coup in England?

Eine Woche nach dem deutschen Champions League-Finale in London zwischen Bayern München und Borussia Dortmund kann Deutschland auch an diesem Samstag in England für Furore sorgen. Allerdings handelt es sich diesmal nicht um die Fußballspieler, sondern um ein schnelles Rennpferd.

Die deutsche Vollblutzucht ist international in aller Munde. Nicht erst seit den Triumphen der Ausnahmestute Danedream im Prix de l‘ Arc de Triomphe in Paris und den King George VI and Queen Elizabeth Diamond Stakes in Ascot oder dem aktuellen Sieg von Derby-Held Pastorius im renommierten Prix Ganay. Längst greifen unsere Pferde in den Top-Events auf dem Globus an. Doch an diesem Samstag könnte es ein Novum geben – denn der dreijährige Hengst Chopin könnte der erste deutsche Sieger im Englischen Derby werden.

Auf der Galopprennbahn in Epsom kämpft der aus der Zucht des Gestüts Graditz in Sachsen in der Nähe der polnischen Grenze stammende Hoffnungsträger um einen der begehrtesten Titel im Sport der schnellen Vollblüter. Und um viel Geld, denn insgesamt sind in dem prestigeträchtigen Gruppe I-Rennen über 2.400 Meter auf dem anspruchsvollen Berg- und Tal-Kurs 1,25 Millionen Pfund (knapp 1,5 Millionen Euro) zu gewinnen.

Um 17 Uhr unserer Zeit kann der von Andreas Wöhler in Ravensberg bei Gütersloh trainierte Sohn des klassischen Siegers, aber für eine Decktaxe von nur 800 Euro (!) wirkenden Santiago Geschichte schreiben. Im Sattel wird der Top-Jockey Jamie Spencer sitzen, der schon zu einem Probegalopp in Düsseldorf eingeflogen wurde.

Dass es überhaupt zu einem Auftritt in Epsom kommt, ist einem großen Deal zu verdanken: Für einen Millionenbetrag wechselte Chopin, der bei drei Starts zweimal gewann und bislang 37.400 Euro eingaloppierte, nach seinem imponierenden Erfolg im Dr. Busch-Memorial (Gruppe III) in Krefeld den Besitzer – Sheikh Fahad Al Thani aus der Herrscherfamilie Katars erwarb Chopin für sein Rennsport-Imperium Qatar Racing Limited.

Schon unmittelbar nach dem Kauf ließ der Scheich verlauten, dass er Chopin für das Epsom Derby nachnennen werde. „Er hat eine realistische Chance, unter den ersten Vier zu sein“, begründete die Nachnennung, die stolze 75.000 Pfund (rund 87.000 Euro) kostete. Sollte Chopin gewinnen, wäre das bei einer Siegprämie von über 700.000 Pfund sicher eine Top-Investition.

Chopin gehört bei den Buchmachern zur erweiterten Favoritengruppe. Heißer Favorit ist allerdings der im Besitz von Dubai-Scheich Mohammed stehende Dawn Approach, der für seinen Godolphin-Stall zuletzt in den 2.000 Guineas in Newmarket mit fünf Längen Vorsprung imponierte.

Auch am Sonntag startet mit dem von Michael Figge in München für den Rennstall Eivissa trainierten Superplex (Ioritz Mendizabal) ein deutscher Dreijähriger in einem internationalen Derby – er steuert den mit 1,5 Millionen Euro ausgestatteten Prix du Jockey Club (2.100 m) im französischen Chantilly an.

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