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Ex-Nationalspieler Flohe und Ottmar Walter tot

Fußball-Deutschland trauert um zwei Weltmeister

Heinz Flohe (rechts) zusammen mit seinem ehemaligen Mitspieler und Freund Stephan Engels.Stephan Engels (links) und Heinz Flohe waren über viele Jahre ein Trainergespann.

Der ehemalige Nationalspieler Heinz Flohe ist im Alter von 65 Jahren in seiner
Heimatstadt Euskirchen verstorben. Das bestätigte Flohes Stammverein 1. FC
Köln auf seiner Internetseite. Nach anhaltenden Herzproblemen lag der 343-
malige Bundesligaspieler seit Mai 2010 im Wachkoma. Als Spieler wurde Flohe
Weltmeister (1974), Vize-Europameister (1976), Deutscher Meister (1978) und
gewann dreimal den DFB-Pokal.

FC-Nachwuchsleiter Stephan Engels, der mit Flohe über viele Jahre eng zusammen-
gearbeitet hatte, sagte am Sonntag: „Wir haben immer gehofft, dass er aus dem
Koma noch einmal aufwacht, aber leider war das nicht realistisch.“ Engels lernte
Flohe 1976 kennen, als er als Profi beim FC begann. „Wir waren Zimmerkollegen
und er wurde zu meinem besten Freund im Fußball. Später war er mein Assistenz-
trainer. Heinz Flohe war jemand, auf den man sich immer verlassen konnte, auf
dem Platz und außerhalb.“

„Wir verlieren mit Heinz Flohe einen brillanten Fußballer und eine FC-Ikone“, sagte
FC-Vizepräsident Toni Schumacher. „Er war ein solch genialer Fußballer, dass wir im-
mer darüber gescherzt haben, dass selbst dann nicht vom Ball zu trennen gewesen
wäre, wenn man „Flocke“ mit zwei anderen Spielern in eine Telefonzelle eingeschlos-
sen hätte. Für unsere Mannschaft der 70/80er Jahre war er eine Integrationsfigur
und Vorbild, sportlich sowie menschlich. Nicht zuletzt deshalb haben wir im vergan-
genen Jahr entschieden, die neu gegründete FC-Fußballschule nach ihm zu benen-
nen, um seinen Namen in Ehren zu halten.“

Auch Schumacher betonte, wie sehr man mit seiner Familie bis zuletzt gehofft habe,
dass „Flocke“ doch noch aus dem Wachkoma erwacht. „Heute ist ein sehr trauriger
Tag. Wir sind mit unseren Gedanken bei seiner Frau Ulla und seinem Sohn Nino.“

Seit Sonntagmorgen trauert Fußball-Deutschland auch um Ottmar Walter: Der Welt-
meister von 1954 starb im Alter von 89 Jahren in einem Pflegeheim in Kaiserslautern.
Das bestätigte FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz dem SID: „Für uns ist das ein
sehr trauriger Tag. Ottmar Walter gehörte zu einer Generation, die für eine Art von
Werten stand, die heute noch wertvoller als früher sind.

Ottmar Walter spielte in den 50er Jahren für den 1. FC Kaiserslautern und für die
deutsche Nationalmannschaft. Nach dem Tod von Ottmar Walter leben aus der Welt-
meistermannschaft von 1954 nur noch Horst Eckel (81) und Hans Schäfer (85).

Ottmar Walter trug zwischen 1950 und 1956 insgesamt 21-mal das Trikot des DFB
und erzielte dabei zehn Tore. Der Höhepunkt seiner Karriere war der WM-Gewinn der
Fußball-Weltmeisterschaft 1954 in der Schweiz durch den 3:2-Finalsieg für Deutschland
gegen Ungarn. Ottmar Walter hatte in der Qualifikation zu der WM einmal und während
der WM viermal getroffen.

Nach vielen Knie-Operationen beendete er 1959 seine Karriere. Anlässlich seines 80.
Geburtstags wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. Das Eingangstor
zur Nordtribüne im Fritz-Walter-Stadion, das nach seinem Bruder Fritz Walter, der am
17. Juni 2002 verstorben war, benannt ist, wurde ebenfalls anlässlich seines 80.
Geburtstages in Ottmar-Walter-Tor umbenannt.

 

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