Startseite / Pferderennsport / Dinslaken diskutiert über die Trabrennbahn

Dinslaken diskutiert über die Trabrennbahn

Vision vom „Seequartier Bärenkamp“ der Architekten Lutz Neuhaus und Bernd Bassfeld.

Die beiden Architekten Lutz Neuhaus und Bernd Bassfeld haben sich jetzt Gedanken über die mögliche künftige Nutzung des Geländes gemacht, auf dem aktuell die Trabrennbahn am Dinslakener Bärenkamp steht. Die beiden Experten haben eine Vision vom „Seequartier Bärenkamp“ entworfen. Dabei soll ein See zentrales Element sein. Angrenzend sollen Wohnungen und Grünanlagen entstehen. Der Traber-Dachverband HVT in Berlin hat dazu jetzt eine Stellungnahme verfasst.

Stellungnahme des Hauptverbandes für Traberzucht e.V. (HVT):

„Der Hauptverband für Traberzucht e.V. (HVT) ist eine nach dem Tierzuchtgesetz von der zuständigen Landesbehörde anerkannte Züchtervereinigung auf dem Gebiet der Traberzucht, dessen Zuständigkeitsbereich sich auf die Führung des deutschen Zuchtbuches sowie die Aufsicht über die mit der Durchführung der Trabrennen beauftragten Rennveranstalter erstreckt. Insofern sind wir als Dachverband auch für die Trabrennbahn Dinslaken zuständig und verantwortlich.

Wir verfolgen mit großer Sorge die jetzt in Zeitungen und Internet aufgeflammte Diskussion um die Trabrennbahn Dinslaken, deren Gelände offenbar viele Begehrlichkeiten weckt. Wir möchten in diesem Zusammenhang daran erinnern, welch große trabrennsportliche Vergangenheit die Bahn am Bärenkamp hat, haben doch die jeweils besten Pferde und Fahrer ihrer Zeit hier ihre Visitenkarte abgegeben und mit herausragenden Leistungen den Namen der Stadt weit über Deutschlands Grenzen hinaus populär und bekannt gemacht.

Ebenso sollte trotz der schnelllebigen Zeit, in der wir uns befinden, nicht vergessen werden, dass sich nach den Pionieren, die 1954 die Erbauung der einzigen Halbmeilenbahn Deutschlands zuwege gebracht haben, bis heute in Dinslaken immer wieder Persönlichkeiten gefunden haben, die alle Schwierigkeiten gemeistert, dem Verein und damit der Traberzucht und dem gesamten Trabrennsport zu ihrem heutigen Standard verholfen sowie die Stellung von DINTRAB im Kreise der führenden Veranstalter des deutschen Trabrennsports gefestigt haben.

Trotz aller Unkenrufe: Der Trabrennsport lebt, er stellt die Trabrennbahnen aber laufend vor neue Aufgaben. Nach den Veränderungen in den Verhaltensweisen der modernen Freizeitgesellschaft, in der „Erlebnis“ und „Unterhaltung“ zu den ausschlaggebenden Faktoren zählen und neben der ungeheuer stark gewachsenen Konkurrenz im Glücksspielmarkt, müssen ständig neue Herausforderungen bewältigt werden. Mit dem Verhältnis Mensch–Tier, interessantem Sport und nicht zuletzt mit der spannenden Pferdewette vermag der Trabrennsport den Anforderungen der heutigen Freizeitgesellschaft aber durchaus zu entsprechen, denn er hat ein attraktives Produkt mit einem unverwechselbaren Profil. Die Neuordnung des Glücksspielwesens in Deutschland, die im letzten Jahr mit den Änderungen des Glücksspielstaatsvertrages und des Rennwett- und Lotteriegesetzes eingeleitet worden ist, regelt zukünftig den Rückfluss aus den Wetten an die deutschen Rennveranstalter und stellt mehr als eine begründete Hoffnung dar, dass diese in absehbarer Zeit ihre eigene wirtschaftliche Lebensfähigkeit zurückgewinnen werden.

Beim Hauptverband für Traberzucht sind mehr als 14.500 aktive Traber im Zuchtbuch eingetragen. Hiervon nehmen pro Jahr fast 3.000 ständig an Leistungsprüfungen, den Trabrennen, teil. Dieser Aspekt unterstreicht die Bedeutung der Trabrennbahnen als Leistungsprüfungsstätten im Sinne des Tierzuchtgesetzes. Gäbe es solche Veranstaltungsorte wie die in Dinslaken oder Mönchengladbach nicht mehr, ginge nicht nur eine jahrhundertealte Tradition verloren, sondern Traberzucht und – Sport würden in dieser Region untergehen. Deswegen appellieren wir an alle Verantwortlichen: Lasst den Pferden ihre Heimstatt – und sucht für die so überaus possierlichen Seepferdchen eine andere Bleibe.“

Weitere Infos finden Sie unter anderem hier und hier.

Das könnte Sie interessieren:

Galopper-Derby: Noch 70 Pferde im Rennen um das „Blaue Band“

Saison-Höhepunkt wird am 7. Juli in Hamburg-Horn entschieden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert