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Vor 25 Jahren: „Kobra“ gelingt Tor des Jahres

Jürgen Wegmann erinnert sich im MSPW-Interview an seinen artistischen Treffer

Vor exakt 25 Jahren erzielte der Essener Jürgen „Kobra“ Wegmann (49) beim 1:0 der Bayern gegen den 1. FC Nürnberg akrobatisch das Tor des Jahres 1988.

MSPW: Hallo Jürgen Wegmann, haben Sie sich das Spiel des BVB gegen den FC Bayern (0:3), zwei Ihrer Ex-Clubs, angeschaut?

Jürgen Wegmann: Ja, ich war vom BVB eingeladen, habe viele Bekannte und ein ordentliches Spiel gesehen. Das 3:0 für die Bayern fiel etwas zu hoch aus.

MSPW:
Ein Blick zurück. Sie haben für den BVB, für die Bayern und für Schalke 203 Bundesligaspiele bestritten, 69 Tore erzielt und 45 Torvorlagen gegeben. Vor 25 Jahren, exakt am 26. November 1988, haben Sie das 1:0-Siegtor für die Bayern gegen den 1. FC Nürnberg erzielt. Welche Erinnerungen haben Sie noch daran?

Wegmann: 113.000 Einsendungen bei der ARD-Sportschau sorgten dafür, dass dieser Treffer zum Tor des Jahres gewählt wurde. Die Vorlage kam von Olaf Thon. Ich lag waagerecht in der Luft und habe den Ball optimal getroffen.

MSPW: Es war eine artistische Leistung, geradezu akrobatisch. Kann man so etwas trainieren?

Wegmann:
Dafür hatte ich jahrelang geübt. Mein Vorbild war Schauspieler und Kung Fu-Kämpfer Bruce Lee. Dessen Devise „Sei schmal wie ein Gelenk und schnell wie ein Schatten“ habe ich befolgt und täglich 18 seiner Übungen trainiert.

MSPW: 2003 gab es bei Bayern München eine Zuschauerwahl zum „Bayern-Tor des Jahrhunderts“. Sie ärgern sich auch heute noch, dass nicht Sie, sondern Gerd Müller die Wahl gewann.

Wegmann:
Das stimmt. Den „Goldenen Schuh“, den Gerd Müller dafür erhielt, hätte ich gerne für einen guten Zweck vermarktet. Da wäre einiges zusammen gekommen, bestimmt mehr als für den legendären blauen Pullover von Udo Lattek, der 1987 für einen guten Zweck, die Kinderkrebshilfe, 36.000 Mark einbrachte. Den „Goldenen Schuh“ hatte übrigens die Firma des Ex-Borussen Reinhold Wosab hergestellt. Er war drei Kilo schwer. Im Interview mit Günther Jauch hatte Oliver Kahn damals gesagt, seiner Meinung nach wäre mein 1:0 gegen Nürnberg das Bayern-Tor des Jahrhunderts gewesen.

MSPW: Wie hoch schätzen Sie den Wert Ihres Tores für den BVB zum 3:1 in der Relegation 1986 gegen Fortuna Köln ein?

Wegmann:
Dadurch wurde ein drittes Spiel erzwungen, das der BVB 8:0 gewann und den Abstieg verhinderte. Es war für Dortmund ein Millionen-Tor.

MSPW: Sie waren von 1995 bis 1997 auch als Schiedsrichter aktiv.

Wegmann: Ja, ich habe insgesamt 52 Spiele von der Kreisklasse bis zur Bezirksliga geleitet. Aber dann wechselte ich ins Merchandising bei Borussia Dortmund und später zum Bayern-Fanshop in Oberhausen.

MSPW: Was machen Sie aktuell?

Wegmann: Bei den Bayern habe ich aufgehört. Ich wollte dort etwas anderes machen. Aber wir konnten uns nicht einigen. Jetzt suche ich einen neuen Job. Vielleicht findet sich ja etwas, wenn das neue Deutsche Fußballmuseum in Dortmund fertig ist. Vom Fußball komme ich nämlich einfach nicht los. INTERVIEW: FRANZ JOSEF COLLI/MSPW

Foto-Quelle: ARD-Sportschau

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