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Schalke-Rückkehrer Luginger im Interview

Ex-Schalke für die U 23  „Knappenschmiede“ verantwortlich.
Jürgen Luginger

Exakt 20 Jahre nach seiner Zeit als Spieler beim FC Schalke 04 ist Jürgen Luginger (46) als Trainer zu den „Königsblauen“ zurückgekehrt. In der „Knappenschmiede“, die durch ihre nachhaltige Arbeit vor allem in der Vorsaison stark in den Blickpunkt rückte, soll der 84-malige Bundesligaprofi als U 23-Trainer die Talente formen. Im Gegensatz zu Lugingers Ex-Klub Bayer 04 Leverkusen setzen die „Königsblauen“ bei der Talentausbildung weiter auf eine U 23-Mannschaft. Der Familienvater (verheiratet, drei Kinder), der demnächst aus Langenfeld in die Nähe von Gelsenkirchen zieht, spricht im kicker-Interview über den Stellenwert der Zweitvertretung.

kicker: Mit Nationaltorhüter Manuel Neuer und Mesut Özil sowie den aktuellen Schalkern Benedikt Höwedes und Julian Draxler stammen gleich vier frisch gebackene Weltmeister aus der „Knappenschmiede“. Was bedeutet das für Ihren Ausbildungsauftrag, Herr Luginger?

Jürgen Luginger: Es ist nicht so, dass die Messlatte deshalb jetzt höher gelegt wird, aber im Bereich Ausbildung sollten wir uns immer weiterentwickeln wollen. Die Erfolge der vergangenen Jahre zeigen, was es für den deutschen Fußball bringt, wenn die Vereine akribisch und intensiv mit Talenten arbeiten.

kicker: Ihr Ex-Klub Bayer 04 Leverkusen meldete als einer der ersten Verein seine Reserve ab und stieß damit die Diskussionen über den Sinn der U 23-Mannschaften an!

Luginger: Ich halte es weiter für sinnvoll, als Bundesligist mit hohen Ansprüchen eine U 23- oder U 21-Mannschaft zu haben. Einige Top-Talente schaffen es zwar direkt aus der A-Jugend zu den Profis. Doch wenn ich an Neu-Nationalspieler Christoph Kramer denke, benötigen einige Spieler diesen Zwischenschritt. Aus dem letzten U 23-Kader von Bayer 04 Leverkusen sind vier Spieler in die 2. Bundesliga gewechselt. Auch in Zukunft wird es Talente geben, die es über diesen „Umweg“ nach oben schaffen. Daher sollte man über den eigenen Vereinstellerrand hinausblicken.

kicker: Mit welchen persönlichen Zielen gehen Sie Ihre Aufgabe bei den „Königsblauen“ an?

Luginger: Mein Ziel ist es, eine gute Mannschaft zu formen und die Spieler auch mental zu erziehen. Der Verein baut in diesem Jahr ganz bewusst ein sehr junges Team aus 19- und 20-jährigen Spielern auf. So haben sie genügend Zeit, um im Seniorenbereich Fuß zu fassen.

kicker: Der Verein will in naher Zukunft mit dem Bau eines neuen Stadions für den Nachwuchs die Voraussetzungen für die 3. Liga schaffen. Wann ist ein Aufstieg realistisch?

Luginger: Es wäre nicht seriös, einen Zeitpunkt zu nennen. Wenn das Umfeld mit der neuen Heimstätte stimmt und der Verein den Schritt für sinnvoll erachtet, werden wir uns damit beschäftigen. Schon die Regionalliga West bietet durch Gegner wie Rot-Weiss Essen oder Viktoria Köln eine gute Lehre für unsere jungen Spieler.

kicker: Bisher stehen elf Zugänge (vier U 19-Spieler und sieben externe) fest. Wird sich bis zum Saisonstart noch etwas daran ändern?

Luginger: Es ist nicht ausgeschlossen, dass uns noch Spieler verlassen. Wir behalten uns deshalb weitere Verpflichtungen vor, wollen den Kader aber auch nicht zu groß werden lassen. Wenn Jungprofis wie Timon Wellenreuther oder Donis Avdijaj sich nicht auf Anhieb bei den Profis durchsetzen können, sollen sie bei uns zum Einsatz kommen.

kicker: Wie sehen Ihre Planungen mit dem früheren Publikumsliebling und Sturmroutinier Gerald Asamoah (35) aus?

Luginger: Die Rolle von Gerald Asamoah halten wir flexibel, da er auch andere Aufgaben im Klub übernimmt. Er ist für die Mannschaft als Typ wichtig, benötigt dafür aber nicht die Kapitänsbinde. Dieses Amt wird ein junger Spieler übernehmen.

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