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RW Essen: Uwe Harttgen kündigt Konsequenzen an

Nach der 2:4-Derbyniederlage gegen den Aufsteiger FC Kray.

Uwe HarttgenEs war die erste Niederlage im sechsten Saisonspiel, doch für viele treue RWE-Fans kam das blamable 2:4 (1:1) gegen den Neuling FC Kray aus dem Essener Osten, der noch vor wenigen Jahren in der Landesliga gekickt hatte, einem weiteren Tiefpunkt in der turbulenten Vereinsgeschichte des Traditionsklubs gleich.

Die Derbypleite im eigenen „Wohnzimmer“ an der Hafenstraße gegen ein Team aus Feierabend-Fußballern brachte die Emotionen in Wallung. Sogar so sehr, dass einige verwirrte Chaoten versuchten, die RWE-Kabine zu stürmen, was schon eher einem Tiefpunkt gleichkam. Erst durch einen massiven Einsatz von Ordnern konnten sie davon abgehalten werden.

Sportvorstand Dr. Uwe Harttgen (Foto) bemühte sich im Gespräch mit dem kicker und MSPW um Zurückhaltung. „Dieser Abend war sehr bitter. Trotzdem verfügen wir über eine gute, aber auch noch sehr junge Mannschaft mit ambitionierten Spielern und sind weit davon entfernt, die Saison jetzt einzupacken“, so der Ex-Profi, der allerdings auch die Schwächen knallhart ansprach. „Zehn Gegentore in den letzten drei Spielen sind indiskutabel, so kann und so darf es nicht weitergehen“, betonte Harttgen, der den Defensivspielern „naive und leichtfertige Fehler“ vorhielt, die zu Konsequenzen führen werden: „Dabei kann es jeden treffen.“

Die Mannschaft stand nach dem Abpfiff noch mehrere Minuten wie versteinert auf dem Platz und schlich dann wortlos von dannen. Kapitän Mario Neunaber stellte sich als einer der wenigen. „Eine so riesige Enttäuschung müssen wir erst einmal verdauen. Wir haben jetzt keine Argumente“, konstatierte der auch persönlich ausgepfiffene 32-Jährige, der einmal mehr seiner Führungsrolle auf dem Platz nicht gerecht werden konnte.

Trainer Fascher bezeichnete die Niederlage als „Tiefschlag“ und fügte noch hinzu: „Gegen Kray ist das passiert, was sich durch unser inkonsequentes Spiel in der Defensive schon in den letzten Partien angebahnt hatte.“ Sein Abwehrchef Neunaber stahl sich zumindest nicht aus der Verantwortung: „Jeder weiß, welche Fehler er gemacht hat. Wir müssen so gestärkt aus dem Derby hervorgehen, dass wir als Team die Situation umbiegen können.“

Ihren neuen (und wohl kurzzeitigen) Status als sportliche Nummer eins der Stadt feierten die Krayer Spieler zunächst bis in die frühen Morgenstunden in Essen-Rüttenscheid und einen Tag später bei einem spontanen Mannschaftsabend in Düsseldorf. „Es ist unglaublich, wie gefestigt unsere Mannschaft schon ist“ so FCK-Trainer und Ex-RWE-Profi Michael Lorenz.

Präsident Günther Oberholz, selbst glühender RWE-Fan, freute sich nicht nur über den „größten Erfolg der Vereinsgeschichte“ und ein finanzielles Plus durch den Umzug in das große Stadion: „An diesem Abend haben wir viele zusätzliche Sympathien in der Stadt gewonnen. Wir machen uns jetzt aber nicht selbst etwas vor und werden ganz sicher nicht von einer Wachablösung sprechen.“ Krays Ziel bleibt einzig und allein der Klassenerhalt.

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