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Die Lage in der RL West: „Alle Neune“

MSPW berichtet im kicker-Sportmagazin (6. November).

Rot-Weiss Essens Trainer Marc Fascher (46/Foto) findet es „ein wenig crazy“, Kölns Ex-Nationalspieler und U 21-Trainer Stephan Engels (54) macht es „großen Spaß“ und für Peter Schubert (48) von Alemannia Aachen zeugt es einfach „von der hohen Qualität“ dieser Spielklasse: Gemeint ist die aktuelle Tabellenkonstellation in der Regionalliga West, die viele Experten nicht nur für die attraktivste Viertliga-Staffel in Deutschland halten (bisher 1.885 Zuschauer im Schnitt), sondern auch für die – zumindest in der Breite – sportlich stärkste.

Gerade einmal vier Punkte trennen den seit Wochen strauchelnden Spitzenreiter FC Viktoria Köln vom Tabellenneunten SC Wiedenbrück 2000. Nur eine kurze Momentaufnahme vor dem 15. Spieltag oder vielleicht sogar ein Dauerzustand bis zum Saisonende? Der kicker beleuchtet die Lage der Liga.

FC Viktoria Köln (27 Punkte, Platz eins):
Der einst komfortable Sechs-Punkte-Vorsprung (noch nach der elften Runde) ist nach vier Spielen ohne Dreier aufgebraucht. Die Ausfälle der schnellen Torjäger Silvio Pagano und Fatih Candan sowie die mangelhafte Chancenverwertung forderten ihren Tribut. „Für uns beginnt am Samstag in Bochum die Saison neu. Wir sind nach wie vor von unserem Kader überzeugt“, sagt Viktorias Sportlicher Leiter Stephan Küsters zum kicker: „Es wird jetzt aber Zeit, dass wir den Hebel umlegen und unsere Flaute beenden.“ Die Konkurrenz weiß jedoch jetzt: Der Favorit ist verwundbar.

Rot-Weiss Essen (27 Punkte, Platz zwei):
Noch vor dem direkten Duell mit dem Ligaprimus aus Köln (2:1 nach 0:1-Rückstand am 23. September) lag RWE elf Zähler hinter der Viktoria, kurz vor dem Ende des Spiels waren es noch 14. Für die Essener wurde die späte Wende zur Initialzündung. „Jede Mannschaft hat ihre Schwächephasen, die Liga wird weiterhin eng bleiben“, ist Trainer Fascher überzeugt. Nach der Rückkehr von Abwehrchef Philipp Zeiger (nach einem Schlüsselbeinbruch) stabilisierte sich zunächst die Hintermannschaft, inzwischen ist aber auch in der hochkarätig besetzten Offensive der Knoten geplatzt (13:1 Tore in den letzten drei Partien).

Alemannia Aachen (27 Punkte, Platz drei):
Auch nach nur einer Niederlage aus den ersten 14 Saisonspielen denkt Alemannia-Trainer Schubert nicht daran, die Zielsetzung nach oben zu korrigieren. „Wir wollen uns gegenüber der Vorsaison verbessern und einen einstelligen Tabellenplatz belegen, daran hat sich doch nichts geändert“, sagt der zurückhaltende Schwabe. Schließlich lässt die Formulierung nach oben alles offen. Mit dem 1:0 bei Viktoria Köln stellten die Aachener unter Beweis, dass mit ihnen im Titelkampf zu rechnen ist.

Borussia Mönchengladbach U 23 (24 Punkte, Platz vier):
Mit ihrer sehr jungen Mannschaft mischen die „Fohlen“ erneut in der Spitzengruppe mit. „Die Entwicklung der Spieler ist positiv, das ist für uns entscheidend“, so Trainer Sven Demandt: „Auf Dauer werden sich die Favoriten Viktoria und RWE, vielleicht auch Aachen, absetzen.“

KFC Uerdingen 05 (24 Punkte, Platz fünf):
Der überraschend erfolgreiche Fast-Absteiger aus Krefeld fiebert dem Spitzenspiel am Sonntag gegen RWE entgegen. Es ist an diesem Wochenende das einzige Duell von zwei Teams aus der oberen Tabellenhälfte. „RWE ist klarer Favorit, wir müssten für einen Erfolg schon über hinaus hinauswachsen“, betont KFC-Trainer Murat Salar: „Unser Ziel bleibt, so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu sichern.“

Fortuna Düsseldorf U 23 (24 Punkte, Platz sechs): Trotz einer negativen Tordifferenz (18:19) hält die Fortuna Anschluss zur Spitze. „Wir hätten sogar noch ein bis zwei Punkte mehr auf dem Konto haben können, schauen in der Tabelle aber nicht nach oben“, so Trainer Taskin Aksoy, der regelmäßig auf Routiniers wie Jens Langeneke, Christian Weber und zuletzt sogar Andreas „Lumpi“ Lambertz zurückgreifen kann.

Rot-Weiß Oberhausen (23 Punkte, Platz sieben):
Bei der besten Mannschaft der Rückrunde stotterte der Motor lange Zeit, mit zwei Siegen in Folge meldete sich RWO aber zurück. „Wir sind wieder im Geschäft“, freut sich der neue Trainer Andreas Zimmermann, der auch schon mit viel Verletzungspause zu kämpfen hatte.

1. FC Köln U 23 (23 Punkte, Platz acht):
Vor zehn Tagen Zweiter, nach zwei Niederlagen nur noch Achter: Die Fieberkurve der „Geißböcke“ ist ein Spiegelbild der Liga. „Oft entscheiden Tagesform und Kleinigkeiten, es wird ein heißes Renen bleiben“, so Trainer Engels: „Für unsere jungen Spieler ist es wichtig, aus ihren Fehlern zu lernen.“

SC Wiedenbrück 2000 (23 Punkte, Platz neun):
Erst 3:2 gegen Viktoria Köln, dann 1:7 in Rödinghausen: Auch für die Überraschungsmannschaft aus Wiedenbrück, vor dem Derby auswärts noch unbesiegt (!), geht es auf und ab. Schon jetzt haben die Blau-Schwarzen mit 23 Punkten nach 14 Partien exakt so viele Zähler auf dem Konto wie nach 35 Spieltagen in der Vorsaison. Trainer „Ali“ Beckstedde: „Wir bleiben bescheiden.“ Autor: Ralf Debat/MSPW

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