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RWE: Harttgen legt den Fokus auf Lotte

Stabilisierte Defensive sorgt für den Aufschwung.

Bei einem Sponsor im Rheinland waren Mannschaft, Trainerteam und Betreuer von Rot-Weiss Essen nach dem erfolgreichen Abschluss der Hinserie (1:0 beim 1. FC Köln II) zum gemeinsamen Essen eingeladen. Dieser Termin stand freilich schon lange fest und war keineswegs als Feier der Herbstmeisterschaft gedacht. „Dazu gibt es auch keinen Grund, denn für diesen inoffiziellen Titel können wir uns schließlich nichts kaufen“, betonte RWE-Trainer Marc Fascher (46), während Sportvorstand Dr. Uwe Harttgen (50/Foto) im Gespräch mit dem kicker den Blick gleich wieder nach vorne richtete: „Für uns zählt nur das nächste Spiel am Samstag bei den Sportfreunden Lotte.“

Fest steht: Noch vor zwei Monaten hätten wohl nur noch unverbesserliche Optimisten an der Hafenstraße für möglich gehalten, dass die Rot-Weissen – wenn auch „nur“ wegen der besseren Tordifferenz gegenüber Alemannia Aachen – die erste Saisonhälfte auf Platz eins beenden und dass aus elf Punkten Rückstand auf Viktoria Köln in so kurzer Zeit fünf Zähler Vorsprung vor dem erklärten Titelfavoriten werden könnten.

Sieben Siege und vier Remis aus den letzten elf Partien katapultierten die Essener jedoch aus dem Tabellenmittelfeld bis an die Spitze. Dass RWE mit 38 Treffern den erfolgreichsten Angriff der Liga stellt, ist bei torgefährlichen Offensivspielern wie Marcel Platzek, Sven Kreyer (beide sieben Saisontreffer), Marwin Studtrucker (traf in Köln zum fünften Mal in dieser Saison) oder Cebio Soukou (drei) und Tobias Steffen (zwei) nicht unbedingt eine Überraschung, zumal auch die Standardspezialisten Benjamin Baier (vier Tore) und Tim Hermes (drei) schon äußerst erfolgreich waren. Bezeichnend für die RWE-Stärke bei Standards: Auch gegen die „Effzeh“-Reserve leitete ein Eckball, diesmal getreten vom starken Linksverteidiger Patrick Huckle, das entscheidende Tor ein.

Der wichtigste Schlüssel für den Höhenflug des Traditionsvereins ist jedoch die stabilisierte Defensive, die zu Saisonbeginn noch heftig in die Kritik geraten war. In den zurückliegenden zehn Partien gab es nie mehr als einen Gegentreffer, zuletzt hielt die Abwehr um den herausragenden Innenverteidiger Philipp Zeiger sogar fünfmal die Null. Seit 492 Minuten musste der zu Saisonbeginn von einigen „Fans“ regelmäßig angefeindete Torhüter Niclas Heimann nicht mehr hinter sich greifen. „Es freut mich sehr, dass jetzt die Mechanismen greifen. Denn die hohe Anzahl der Gegentore in den ersten Saisonspielen hatte mich schon extrem gestört“, gibt Marc Fascher ehrlich zu und wertet die aktuelle Tabellenführung als „Bestätigung für die gute Arbeit, die wir während der Hinrunde geleistet haben“.

Unbestritten ist inzwischen, dass Sport-Chef Harttgen und Trainer Fascher vor Saisonbeginn bei ihren Personalentscheidungen, die im gewohnt unruhigen Vereinsumfeld teilweise heftig umstritten waren, sehr viel richtig gemacht haben. Keiner der elf Zugänge entpuppte sich bisher als Fehlinvestition, vielmehr erwiesen sich die meisten Neuen als wertvolle Verstärkungen. So können auch Ausfälle wie zuletzt von Platzek (Rotsperre), Hermes (Knochenhautentzündung) oder Tim Treude (Bänderanriss) kompensiert werden. „Wir sind gut aufgestellt, jeder Spieler ist wichtig“, bringt es Harttgen auf den Punkt.

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