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Andrasch Starke: „Möchte jeden Tag genießen“

Galopp Mülheim: Spitzenjockey am Samstag viermal im Einsatz.

In den Geschichtsbüchern des Galopprennsports hat Andrasch Starke (Foto) seinen Platz längst sicher. Der 41-jährige Jockey, der am Samstag bei der Saisoneröffnung auf der Galopprennbahn in Mülheim (sieben Rennen, erster Start 12 Uhr) viermal am Start ist, war Weltmeister, siebenmal Deutscher Champion und gewann schon sechsmal das Deutsche Derby in Hamburg-Horn. Mit der „Wunder-Stute“ Danedream triumphierte er 2011 im Prix de l’Arc de Triomphe in Paris, einem der wertvollsten Galopprennen der Welt.

Zu Beginn des Jahres war Starke, der seit einigen Jahren als erster Mann am Stall von Trainer Peter Schiergen in Köln tätig ist, noch in Japan aktiv. Nun freut sich der gebürtige Hamburger auf die „grüne Saison“ auf den deutschen Bahnen. Vor seinem Auftritt am Raffelberg, wo er vier Rennen bestreiten wird, sprachen wir mit dem Erfolgs-Jockey.

Sechs Siege stehen für Sie nach bisher 38 Starts in diesem Jahr in Deutschland zu Buche. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus, Herr Starke?

Andrasch Starke: Zu Beginn des Jahres war ich mehrere Wochen in Japan. Mit zwölf Rennen und einigen guten Platzierungen hat sich der Aufenthalt nicht nur sportlich gelohnt. Es war auch eine prima Erfahrung. Jetzt bin ich aber froh, wieder in der Heimat zu sein. Die Saison geht jetzt erst so richtig los und ich hoffe, dass zu den sechs Siegen noch der eine oder andere Erfolg hinzukommt (lacht).

Was haben Sie sich für diese Saison vorgenommen?

Starke: Ich will Rennen gewinnen. Dieser Ehrgeiz lässt auch im Alter von 41 Jahren nicht nach. Das deutsche Jockey-Championat konnte ich bisher siebenmal für mich entscheiden. Ich hätte bestimmt nichts gegen ein achtes Mal. Da ich aber regelmäßig auch im Ausland reite, wird es nicht so einfach, die nötigen Punkte einzufahren.

Was können die Zuschauer am Mülheimer Raffelberg von Ihnen erwarten?

Starke: Mein heißestes Eisen ist wohl Hot Beat im Dreijährigen-Rennen. Der Hengst hat im Training einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Auch im Auftaktrennen rechne ich mir mit Ledena recht gute Chancen aus. Zu den größten Konkurrenten gehört dabei wohl der von Mario Hofer in Krefeld trainierte Gamgoom.

Was ist aus Jockey-Sicht die besondere Herausforderung an der Mülheimer Rennbahn?

Starke: Die Rennbahn am Raffelberg ist sehr fair. Mit dem nötigen Tempogefühl ist sie recht einfach zu meistern. Bei schwerem Boden muss man als Jockey darauf achten, im Schlussbogen eine gute Position für die lange Gerade zu haben.

Sie reiten unter anderem auch Guardian Angel für den Mülheimer Trainer Bruce Hellier. Kennen Sie das Pferd?

Starke: Im Winter 2012 bin ich mit dem Wallach in Dortmund Dritter geworden. Die Erinnerungen sind gut. Er gehört mit seinen acht Jahren zu den älteren Pferden. Ich hoffe, dass wir ein gutes Rennen erwischen und es möglichst weit nach vorne geht.

Sie haben im Galopprennsport schon fast alles erreicht. Was treibt Sie an?

Starke: Ich gehe einem Beruf nach, der mir große Freude bereitet. Für die vielen Erfolge, die ich als deutscher Jockey auch im Ausland feiern konnte, bin ich sehr dankbar. Ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist. Mit den Jahren habe ich gelernt, jeden Tag zu genießen. Mit 41 Jahren gehöre ich noch nicht zum alten Eisen, bin aber auch nicht mehr der Jüngste. Einige Jahre will ich noch reiten, aber irgendwann kommt der Tag X, an dem ich aufhören muss. Bis dahin möchte ich jeden Tag auskosten.

Im letzten Jahr hatten Sie das Deutsche Derby in Hamburg-Horn nach einer Lungen-Operation verpasst. Greifen Sie diesmal wieder an?

Starke: Das hoffe ich sehr. Das Derby im eigenen Land zu gewinnen, ist immer wieder aufs Neue wie beim ersten Mal. Selbstverständlich möchte ich noch einmal in Hamburg triumphieren. Davon kann man nie genug bekommen. Jeder Tennisspieler möchte Wimbledon gewinnen, jeder Jockey will das Derby für sich entscheiden. Wir haben ganz gute Pferde im Stall. Die Konkurrenz ist jedoch auch hervorragend aufgestellt. Bis zum Derby sind es noch ein paar Monate. Am Tag selbst muss alles passen. Interview: Thomas Ziehn/MSPW

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