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„Miky“ Cadeddu: „Ich lebe meinen Kindheitstraum“

Italienischer Jockey Dienstag in Mülheim am Start.

Die „Anreise“ zum After-Work-Renntag am Dienstag auf der Galopprennbahn in Mülheim (erster Start: 16.55 Uhr) könnte Jockey Michael „Miky“ Cadeddu (Foto) bequem zu Fuß zurücklegen. Der 28-jährige Italiener wohnt nur einen Steinwurf vom Raffelberger Oval entfernt, auf dem er Dienstag insgesamt dreimal im Einsatz ist. „Es ist gerade bei Abend-Veranstaltungen sehr angenehm, schnell zu Hause zu sein“, sagt der gebürtige Mailänder. „Schließlich muss ich morgens früh raus zum Training.“

Der Wecker schellt schließlich in der Regel schon gegen fünf Uhr. Knapp eine halbe Stunde später startet die Arbeit mit den Pferden im Diana-Stall von Jens Hirschberger, der seit Ende Dezember 2012 als Trainer in Mülheim tätig ist. Cadeddu stieß vor wenigen Monaten zum Team. Es ist nicht die erste Zusammenarbeit. Schon beim Traditions-Gestüt Schlenderhan in Bergheim war Cadeddu als Jockey unter der Regie von Hirschberger aktiv. „Jens Hirschberger kennt den Trainer-Job aus dem Eff-Eff. Bei ihm kann ich mir einiges abschauen. Die Arbeit macht großen Spaß“, freut sich der Italiener.

Die Leidenschaft für den Pferderennsport war Cadeddu quasi in Wiege gelegt worden. „Mein Vater Pietro war Hindernisreiter. Von klein auf wollte ich ebenfalls Rennreiter werden. Nun lebe ich meinen Kindheitsraum“, sagt der Jockey mit leuchtenden Augen.

Als Amateur verdiente sich der junge „Miky“ die ersten Sporen. In Italien belegte er sogar Rang zwei der landesweiten Rangliste. Er erhielt die Profilizenz und machte sich 2008 auf nach Deutschland. Insgesamt stehen für ihn bereits über 250 Siege zu Buche. Allein im letzten Jahr waren es 44. In dieser Saison durfte sich Cadeddu, dessen Freundin Valentina ebenfalls Amateur-Rennreiterin ist, schon über elf Erfolge freuen.

Beeindruckend für den Jockey aus Norditalien war ein Ereignis, das erst wenige Tage zurückliegt. Für Jens Hirschberger und das Gestüt Karlshof (Michaela Faust/Gernsheim) ritt er Summer Paradise im Italienischen Derby um 585.000 Euro in Rom. „Das war ein großartiges Erlebnis“, schwärmt Cadeddu. „Leider lief es mit Rang 13 nicht wie erhofft.“

Zu Cadeddus größten Erfolgen gehört der Sieg in einem mit 52.000 Euro dotierten Auktionsrennen mit der 167:10-Außenseiterin Al Queena in Bremen für Trainerin Claudia Barsig (Dresden). Unvergessen bleibt ihm auch der Start im Deutschen Derby in Hamburg-Horn 2011 mit Tahini (Platz sechs für Schlenderhan). „Egal ob Derby oder Alltagsrennen: Meine Motivation und Freude sind immer gleich“, sagt der italienische Jockey. „Es ist jedes Mal aufs Neue etwas Besonderes, auf den Rücken eines Pferdes zu steigen. Es gilt, zwei Köpfe und zwei Herzen zu vereinen, um das Maximale herauszuholen.“

Den maximalen Erfolg will Cadeddu, der – seit er denken kann – nur „Miky“ gerufen wird, auch Dienstag auf seiner Heimatbahn am Raffelberg. Drei Chancen besitzt er, um sich in die Siegerliste einzutragen. In einer mit 6.000 Euro dotierten Prüfung ist der Italiener mit Laudation aus dem Raffelberger Trainingsquartier von Trainerin Doris Smith am Start. Gutes Omen: Cadeddu kam mit Laudation bei den letzten beiden Auftritten in Mülheim immerhin schon auf die Plätze zwei und fünf. „Er läuft schnell – wenn er will“, kennt der Jockey die Eigenarten des Pferdes genau.

Als recht deutlichen Außenseiter sieht Cadeddu den von Ana Bodenhagen (Düsseldorf) trainierten sechsjährigen Quantum of Solace, den „Miky“ in einem weiteren 6.000 Euro-Rennen reitet: „Beim Wallach muss schon alles passen.“

Seinen dritten Auftritt vor der eigenen Haustür absolviert Cadeddu mit der sechsjährigen Stute Simplon, die in Bremen von Pavel Vovcenko vorbereitet wird. Die Gewinnerin von fast 40.000 Euro (bei 30 Starts) bekommt es in einer 8.000 Euro-Prüfung („Pfingstpreis Mülheim Raffelberg“) mit acht Kontrahenten zu tun.

 

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