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Alemannia-Legende „Michel“ Pfeiffer ist 90!

Jubilar rundete Sonntag – Verein richtet am Montag Empfang aus.

Seinen ersten Trainer in Essen, Raymond Schwab, hat der rüstige Pfeiffer so im Gedächtnis behalten: „Der war eigentlich von Hause aus Boxer. Ahnung vom Fußall, na ja…“ Schwab wurde dann auch bald durch Willy „Fischken“ Multhaup abgelöst. Aber auch Pfeiffer und Multhaup, immerhin Meistertrainer von Werder Bremen, konnten nicht verhindern, dass RWE 60/61 aus der Oberliga West abstieg.

„Schatz, bin mal eben nach Paris und morgen zurück“

Gerne erzählt er auch diese Anekdote aus Essener Zeiten: In der Kneipe „Zum Penny“ seines sportlichen Rivalen Franz Islacker („Die war um die Ecke von meiner Wohnung“) lernte Pfeiffer einen RWE-Anhänger kennen. Der sprach ihn eines Tages an: „Michel, ich muss dringend nach Paris, eine Erbangelegeneit regeln. Du warst doch in französischer Gefangenschaft, sprichst die Sprache. Kannst du mich begleiten. Ich zahle dir 3.000 Mark, wenn Du sofort mitkommst.“

Pfeiffer überlegte nicht lange, zumal der Bittsteller ein eingefleischter und großzügiger RWE-Fan war, den er nicht im Regen stehen lassen wollte. „Mein Auftraggeber wohnte in Düsseldorf. Dort haben wir auf dem Weg nach Paris angehalten und ich habe meiner Frau ein Telegramm geschrieben: Schatz, bin nach Paris und morgen zurück. Den ensprechenden Kommentar seiner Christel bekam Michel Pfeiffer über viele Jahre zu hören. „Die hat wer weiß was gedacht. Dabei“, sagt er, „haben wir Moulin Rouge noch nicht einmal von außen gesehen. Außerdem mussten wir schleunigst wieder zurück, sonst hätte der Herr Melches Ärger gemacht.“ Insgesamt bestritt Pfeiffer 69 Spiele für RWE und erzielte neun Treffer.

Trainerkarriere in den Niederlanden gestartet

Pfeiffer verließ den Verein, heuerte noch für zwei Jahre bei Fortuna Geleen in Holland an, ehe er seine Trainerkarriere ebenfalls in den Niederlanden bei Roda JC Kerkrade und Sittardia Sittard startete. Während der Saison 1966/67 gelang es Alemannia-Präsident Leo Führen, Pfeiffer vom SC Schwenningen auf die Trainerbank des Tivoli zu lotsen. Unter seiner Regie gelang 1967 auf Anhieb der lang ersehnte Aufstieg in die Bundesliga. Eine einzige Heimniederlage stand in der überzeugenden ersten Bundesligasaison zu Buche, 1969 gelang sogar die Vizemeisterschaft.

Auf dem Höhepunkt des Erfolges verließ Pfeiffer die Alemannia, kehrte aber nach Stationen in Pirmasens, Salzburg und Gütersloh 1973 noch einmal für 14 Monate zu den Schwarz-Gelben zurück. Bis 1981 war Pfeiffer als Trainer in Baesweiler, Schwenningen, Langerwehe und sogar in Jeddah/Saudi-Arabien und Sfax/Tunesien tätig. “Michel” Pfeiffer wurde zum Ehrenmitglied der Alemannia ernannt und ist bis heute Mitglied des Ehrenrats.

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