Leverkusener Trainer muss schriftliche Stellungnahme abgeben.
Bei der 0:1-Heimniederlage von Bayer 04 Leverkusen gegen Borussia Dortmund war die Partie nach dem letztlich entscheidenden Treffer von BVB-Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang (64.) für neun Minuten unterbrochen. Grund: Bayer-Trainer Roger Schmidt, den Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) wegen zu heftigen Reklamierens auf die Tribüne schicken wollte, weigerte sich zunächst, seine Coaching-Zone zu verlassen. Daraufhin schickte Zwayer beide Mannschaften in die Kabine. Ein Novum in der Bundesliga-Geschichte. Als die Partie dann fortgesetzt wurde, erschien Schmidt nicht mehr im Innenraum, blieb nach Informationen des TV-Senders „Sky“ in der Kabine.
Die Emotionen waren hochgekocht, weil BVB-Nationalspieler Matthias Ginter vor dem Dortmunder Siegtor einen Freistoß schnell und – laut „Sky“-Berechnung – exakt 5,8 Meter vom „Tatort“ entfernt ausgeführt hatte. Damit waren die Leverkusener nicht einverstanden, hatten heftig protestiert.
In der Schlussphase reklamierten die Leverkusener außerdem bei einer Abwehraktion von BVB-Verteidiger Sokratis einen Handelfmeter. Schiri Zwayer ließ jedoch weiterspielen.
Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat ein Ermittlungsverfahren gegen Roger Schmidt eingeleitet und diesen zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Mögliche Sanktionen ergeben sich aus § 33 der DFB-Ausbildungsordnung.
Der Kontrollausschuss hat außerdem Ermittlungen gegen Bayer-Sportchef Rudi Völler aufgenommen. Völler hatte im TV-Interview einige Schiedsrichter-Entscheidungen heftig kritisiert.