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RW Essen: Gesucht wird ein Motivator

Wer übernimmt die Nachfolge des entlassenen Jan Siewert?
„Die Zusammenarbeit ist eine Chance für mich, aber auch für den Verein“, hatte Jan Siewert (33/Foto) bei seiner Vorstellung als Trainer von Rot-Weiss Essen vor exakt 293 Tagen erklärt. Der selbstbewusste und engagierte Fußball-Lehrer Siewert, der sichere Jobs beim Deutschen Fußball-Bund (Co-Trainer der U 17-Nationalmannschaft) und beim Fußballverband Rheinland (DFB-Stützpunktkoordinator) für seine erste Tätigkeit im Seniorenbereich aufgegeben hatte, konnte seine Chance an der Hafenstraße freilich nicht nutzen.

Acht Spiele vor dem Saisonende belegt der Traditionsverein, der mindestens im oberen Tabellendrittel mitmischen wollte, einen Abstiegsplatz. Der zweite Absturz in die 5. Liga (nach 2010, damals allerdings wegen der Insolvenz) droht mehr denn je. Nach dem 0:2 gegen den neuen Spitzenreiter Sportfreunde Lotte, der zweiten Heimniederlage, blieb der Vereinsführung praktisch keine andere Wahl mehr, als die Reißleine zu ziehen. Obwohl ein Großteil der Mannschaft offenbar bis zum Schluss ihrem Trainer folgen wollte und zumindest vom Engagement her kaum etwas vermissen ließ, fehlte am Ende der Glaube, dass unter Siewerts Regie noch die Wende gelingen kann. Zu mutlos waren viele Auftritte, zu angekratzt das Nervenkostüm, zu auffällig die chronische Auswärtsschwäche.

Denn ob zumindest RWE nach Siewerts Abschied noch eine Chance hat, auch in der nächsten Saison Viertliga-Fußball zu bieten, könnte sich aber gerade in den folgenden Partien bei den direkten Konkurrenten Rot Weiss Ahlen (Freitag) und TuS Erndtebrück (12. April) entscheiden. Sollten die Essener (erst acht Auswärtspunkte) auch dort ohne Zähler bleiben, dürfte es schwierig werden, den rettenden 14. Platz zu erreichen, auch wenn gleich fünf der letzten sechs Saisonspiele im eigenen Stadion über die Bühne gehen.

„Bis auf Weiteres“ sollen Co-Trainer Stefan Lorenz (34) und Torwarttrainer Manuel Lenz (31) das Training leiten. Als Dauerlösung ist das Duo aber kaum vorstellbar. Gesucht wird in erster Linie ein Motivator, der das Potential der Mannschaft so schnell wie möglich freilegen kann. Sportdirektor Andreas Winkler (46), der bei den RWE-Fans ebenfalls im Kreuzfeuer der Kritik steht, muss nun seinen „Plan B“ präsentieren, nachdem er seinem DFB-Lehrgangskollegen Siewert bis zum Schluss den Rücken gestärkt hatte.

Immerhin: Nach kicker-Informationen wird der beurlaubte Cheftrainer zumindest nicht bis zu seinem regulären Vertragsende am 30. Juni 2018 bei den Rot-Weissen auf der Gehaltsliste stehen. Dem Vernehmen nach gibt es für den Fall einer vorzeitigen Trennung die Möglichkeit, den Kontrakt früher aufzulösen.

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