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Ex-Duisburger Lettieri: Haben noch genügend Zeit

Neuer Trainer startete beim FSV Frankfurt mit drei Niederlagen.


Seinen Einstand als neuer Trainer des FSV Frankfurt in der 3. Liga hatte sich Gino Lettieri sicher ganz anders vorgestellt. Innerhalb einer (englischen) Woche verlor der 50-Jährige mit seiner neuen Mannschaft drei Spiele in Serie. Die Situation für den Zweitligaabsteiger hat sich damit noch einmal verschärft. Sechs Punkte beträgt zehn Spieltage vor dem Saisonende der Rückstand auf die Nichtabstiegszone.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Gino Lettieri, der den MSV Duisburg 2015 zum Aufstieg in die 2. Bundesliga geführt hatte, mit unserem Mitarbeiter Thomas Ziehn über seinen Start in Frankfurt, seine Wahrnehmung des neuen Arbeitsgebers von innen und außen sowie seinen Ruf als „harten Hund“.

DFB.de: Drei Niederlagen in Folge stehen für Sie nach Ihren ersten drei Partien zu Buche. Warum lief es noch nicht nach Plan, Herr Lettieri?

Gino Lettieri: Die englische Woche hat mir nur sehr wenig Raum gelassen, um mit der Mannschaft zu arbeiten. Innerhalb von acht Tagen hatten wir drei Spiele, zwei davon auswärts. Viele Einheiten dienten der Regeneration. Dennoch konnten wir in den drei Partien eine recht gute Stabilität an den Tag legen. Wir waren ja nicht hoffnungslos unterlegen. Alle drei Duelle waren knapp und offen. Unter dem Strich fehlten Kleinigkeiten, um etwas Zählbares mitzunehmen. Möglich war es in allen Spielen.

DFB.de: Ein Trainerwechsel entfacht häufig eine Euphorie. Wo liegen die Gründe, dass dieser Effekt beim FSV bislang ausgeblieben ist?

Lettieri: Ich denke, dass die englische Woche auch damit zu tun hat. Nach dem 0:1 gegen den Halleschen FC, meiner ersten Partie als FSV-Trainer, hätte ich normalerweise eine Woche Zeit für eine eingehende Analyse gehabt. Auf dem Trainingsplätz hätte ich darauf reagieren können, zum Beispiel mit neuen Laufwegen. Auf dem Programm standen jedoch zwei Auswärtsfahrten. Die Umsetzung wurde damit extrem schwierig.

DFB.de: Der zweite Abstieg in Serie droht. Wie nehmen Sie die Stimmung im und rund um den Verein wahr?

Lettieri: Ich bin zum FSV geholt worden, um den Verein aus der aktuellen Lage herauszuholen. Darauf liegt meine Konzentration, nicht auf dem Drumherum.

DFB.de: Sechs Zähler beträgt nun der Abstand zu einem Nichtabstiegsplatz. Haben Sie eine Punktemarke im Kopf, die sicher für den Klassenverbleib reichen sollte?

Lettieri: Eine Prognose ist schwierig. Die Rechenspiele sollten wir ohnehin erst einmal lassen und uns darauf konzentrieren, positive Ergebnisse zu erzielen.

DFB.de: Worauf kommt es im Rennen um den Klassenverbleib an?

Lettieri: Positiv ist, dass wir noch genügend Zeit haben, um die Situation zu lösen. Wir befinden uns schließlich nicht zwei oder drei Spieltage vor Schluss. Ich sehe vor allem die Spieler in der Verpflichtung, gegenüber sich selbst und ganz besonders gegenüber dem Verein, alles zu geben, damit am Ende ein Platz über dem Strich zu Buche steht. Was nicht passieren darf, ist, dass uns wie zuletzt gleich mehrere Spieler gesperrt oder verletzt fehlen.

DFB.de: Sie sind erst seit zwei Wochen FSV-Trainer. Wie haben Sie sich eingelebt?

Lettieri: Für mich standen in den ersten Tagen eine Analyse der Situation und die Arbeit mit der Mannschaft absolut im Vordergrund. Ich identifiziere mich zu 100 Prozent mit der Aufgabe und verlange das auch von meinen Spielern. Da kann ich mich nicht in Frankfurt in ein Café setzen oder mir die Stadt anschauen.

DFB.de: Wie lange mussten Sie überlegen, die Aufgabe in Frankfurt anzugehen?

Lettieri: Kontakt hatte es schon im Sommer gegeben. Es waren richtig gute Gespräche. Allerdings fühlte ich mich damals noch nicht wieder bereit, einen Job anzunehmen. Nun ging alles sehr schnell. Ich möchte all meine Erfahrung einbringen, damit wir unsere Ziele erreichen.

DFB.de: Was für eine Mannschaft hatten Sie bei Ihrer ersten Einheit vorgefunden?

Lettieri: Der Negativtrend – aus damals zwölf Ligaspielen hatte die Mannschaft nur einen Sieg geholt – war nicht wegzudiskutieren. Außerdem war gerade mit Roland Vrabec der Trainer freigestellt worden. Dass da alles gut ist, kann man nicht erwarten. Meine erste – immer noch andauernde – Aufgabe ist es, die Köpfe frei zu bekommen und eine positive Stimmung zu erzeugen.

Lesen Sie das komplette Interview auf DFB.de.

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