Startseite / Fußball / Konstantin Möllering: Auf den Spuren des Kaisers

Konstantin Möllering: Auf den Spuren des Kaisers

26-Jähriger versuchte sich bei New Yorker Klub Cosmos – Durchbruch blieb aus.


Was hat Konstantin Möllering (auf dem Foto rechts) vom West-Regionalligisten SV Rödinghausen mit den Weltstars Franz Beckenbauer, Pelé und Carlos Alberto gemeinsam? Richtig! Alle haben schon in den USA für New York Cosmos gespielt. Während es den „Kaiser“ in den 70-er Jahren für die damalige Rekordsumme von zwei Millionen Dollar über den „großen Teich“ zog, um den amerikanischen Fußball nach vorne zu bringen, blieb für Möllering der große USA-Durchbruch verwehrt. Dennoch kann der 1,89 Meter große Mittelfeldspieler mit seinen gerade einmal 26 Jahren schon auf ein bewegtes Fußballer-Leben“ zurückblicken.

Bevor es Möllering 2015 in die weite Fußballwelt hinauszog, hatte er bei seinem Jugendverein SC Preußen Münster 2009 seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Sein damaliger Trainer Roger Schmidt (zuletzt Bayer 04 Leverkusen) erkannte auf Anhieb Möllerings Potenzial. Ein Jahr später stiegen die „Adlerträger“ unter Schmidt-Nachfolger Marc Fascher in die 3. Liga auf. Von dort wechselte Möllering zu Borussia Dortmunds U 23. Auch unter Trainer David Wagner, der jetzt mit Huddersfield Town in der zweiten englischen Liga für Furore sorgt, gelang Möllering der Aufstieg in die dritthöchste deutsche Spielklasse.

„Mit Jonas Hofmann, Rico Benatelli, Marvin Bakalorz und Terrence Boyd habe ich zusammengespielt“, verrät der in Herne geborene Möllering im kicker-Gespräch

Kontakt nach Nordamerika über Ex-Trainer Michael Boris

Seine weiteren Stationen waren die inzwischen aufgelöste U 23 des VfL Bochum und die Sportfreunde Siegen, die von Michael Boris trainiert wurden. Der 41-jährige bekennende USA-Fan, aktuell für die U 19-Nationalmannschaft von Ungarn verantwortlich, stellte auch den Kontakt für das sportliche Abenteuer in Übersee her. „Michael Boris kannte den Scout Dieter Merkel sehr gut. Der hatte wiederum Kontakte nach Nordamerika“, blickt Möllering in den Rückspiegel.

Zunächst versuchte er beim FC Toronto in Kanada Fuß zu fassen. „Aus verschiedenen Gründen reichte es aber nicht für einen Einsatz in der ersten Liga“, sagt Konstantin Möllering ohne Frust. Das Ausländerkontingent war begrenzt und gegen zahlreiche internationale Stars wie den früheren italienischen Nationalspieler Sebastian Giovinco konnte sich der junge Deutsche nicht durchsetzen. Nur seine Freundin Sarah, mit der er nach wie vor eine Fernbeziehung führt, erinnert ihn noch an Kanada.

Joe Cole blockiert Ausländerplatz in Tampa Bay

Möllering versuchte einen Neustart in den USA, wollte zum Zweitligisten Tampa Bay Rowdies wechseln. Der Klub aus Florida entschied sich jedoch für Joe Cole. Durch die Verpflichtung des Ex-Spielers des FC Chelsea war der Ausländerplatz blockiert, so dass sich Möllering wieder nach einem neuen Verein umschauen musste. So ging es weiter in den „big apple“ nach Yew York.

Obwohl er bei Cosmos nie den Sprung in die erste Mannschaft schaffte, will Möllering die Erfahrung nicht missen. „New York steht niemals still. Am Anfang habe ich mich in dieser riesigen Stadt fremd gefühlt“, gesteht er. Während dieser Zeit statteten Vater Karl, der für Westfalia Herne einst in der damaligen Oberliga gespielt hatte, und Mutter Petra ihrem Sprößling in der Weltmetropole einen Besuch ab. „Erst als mir Kollegen und Freunde alles mal richtig gezeigt hatten, war ich von den Möglichkeiten dieser Weltstadt begeistert.“

Von der Weltstadt ins beschauliche Rödinghausen

In einer Welt der totalen Gegensätze ist Konstantin Möllering nun in der beschaulichen 10.000-Einwohner Gemeinde Rödinghausen angekommen. „Ich habe Deutschland vermisst, wollte unbedingt zurück.“ Jeden Tag pendelt er nun von seinem Wohnort Münster ins 120 Kilometer entfernte Rödinghausen, bildet ab Osnabrück eine Fahrgemeinschaft mit seinen Mitspielern Marius Bülter und Lars Hutten.

Der Verein aus dem östlichen Zipfel von Nordrhein-Westfalen hatte in der Winterpause die besten „Argumente“, um den offensiven Mittelfeldspieler an sich zu binden. Immerhin hatte Möllering zuvor auch fast zwei Wochen beim Ligakonkurrenten Rot-Weiss Essen mittrainiert. „RWE-Trainer Sven Demandt und Sportdirektor Jürgen Lucas haben sich sehr um mich bemüht. Leider konnten wir uns nicht einigen“, sagt Möllering. Dabei hakte es vor allem bei der Vertragslaufzeit.

Ziel ist Qualifikation für DFB-Pokal-Hauptrunde

Seine bisherige Bilanz in Rödinghausen kann sich durchaus sehen lassen. In acht Spielen steuerte er drei Tore und drei Vorlagen bei. „Bei meiner Größe müsste ich eigentlich mehr Kopfballtore erzielen“, sieht Möllering aber auch noch Luft nach oben. Beim SVR sieht er sich als Führungsspieler, will die Mannschaft auf und neben dem Platz mitreißen. Das Ziel ist klar formuliert: Rödinghausen will sich noch für den DFB-Pokal qualifizieren. Dafür müsste der SVR die SG Wattenscheid 09 (vier Punkte voraus) in der Tabelle überholen und dann das Entscheidungsspiel gegen den Oberliga Westfalen-Meister gewinnen.

Ob Möllering in der nächsten Saison mit der Mannschaft von Trainer und Ex-Profi Alfred Nijhuis dann aber auch im DFB-Pokal an den Start gehen würde, ist bisher unklar. „Noch ist nichts entschieden. Wir befinden uns in Gesprächen.“

Foto-Quelle: SV Rödinghausen/A. Vogt

Das könnte Sie interessieren:

Rot-Weiß Oberhausen engagiert sich bei schulischer Aus- und Weiterbildung

Kooperation mit Agentur für Arbeit und Jobcenter Oberhausen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert