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Jan Siewert: „Das ist einmalig im deutschen Fußball“

U 19-Trainer des VfL Bochum im großen Interview für DFB.de.


Viel spannender ging es nicht! Vor dem 26. und letzten Spieltag in der West-Staffel der A-Junioren-Bundesliga kämpften mit Titelverteidiger Borussia Dortmund sowie dem FC Schalke 04, Bayer 04 Leverkusen und dem VfL Bochum noch vier Mannschaften in einem „Herzschlagfinale“ um die ersten beiden Tabellenplätze, die im Westen zur Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft (ab 9. Mai) berechtigen. Am Ende setzten sich der BVB und Schalke durch (MSPW berichtete).

Trotz der 2:3-Heimniederlage gegen den SC Preußen Münster zum Saisonabschluss kann VfL-Trainer Jan Siewert (34/Foto) „sehr stolz“ auf seine Mannschaft und sein erstes Jahr bei den Blau-Weißen sein. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der gebürtige Rheinländer (Mayen) und Fußballlehrer Jan Siewert über den spannenden Saisonendspurt, die Rolle seines Teams im Konzert der Branchengrößen und die besten Spieler, die er je trainiert hat.

DFB.de: Die Konkurrenz im Titelrennen waren die Branchengrößen aus Gelsenkirchen, Dortmund und Leverkusen. Wie gelingt es dem VfL, in diesem „Konzert“ mitzuspielen?

Siewert: Eine große Rolle spielt aus meiner Sicht, dass sich ein echtes Team gefunden hat. Jeder setzt sich für jeden ein. Hinzu kommt das Ausbildungskonzept des Vereins. Die U 19 ist beim VfL Bochum seit der Abmeldung der U 23 der letzte Schritt vor dem Lizenzkader. Viele Talente erhalten schon jetzt die Möglichkeit, regelmäßig bei den Profis zu trainieren, lernen dadurch jeden Tag noch schneller dazu und wollen sich durch gute Leistungen weiter anbieten. Die anderen Spieler sehen, welche Chancen ihnen der Verein durch die enge Verzahnung zwischen Nachwuchs- und Profiabteilung bietet, und sind heiß darauf, es ebenfalls nach oben zu schaffen.

DFB.de: Unabhängig vom sportlichen Abschneiden am letzten Spieltag haben Sie Ihren Ausbildungsauftrag in dieser Saison auf jeden Fall schon erfüllt, oder?

Siewert: Wir können ganz bestimmt mehr als zufrieden sein. Aus unserem U 19-Kader haben Torhüter Florian Kraft sowie Maxim Leitsch, Tom Baack, Vitaly Janelt, Görkem Saglam, Chaik Gkaloustian, Vangelos Pavlidis und der inzwischen zu Fortuna Düsseldorf gewechselte Gökhan Gül allesamt Profiverträge beim VfL unterschrieben. Gleiches gilt auch für Ulrich Bapoh und Torwart Niclas Thiede, die sich außerdem zu U 18-Nationalspielern entwickelt haben. Unser Linksverteidiger Moise Ngwisani hat einen Lizenzvertrag beim FC Erzgebirge Aue erhalten. Eine solche Quote ist wahrlich außergewöhnlich und aktuell wohl einmalig im deutschen Fußball. Wir haben allen Grund, darauf stolz zu sein.

DFB.de: Welches Talent hat aus Ihrer Sicht den größten Schritt nach vorne gemacht?

Siewert: Wie gesagt: Jeder Einzelne hat sich verbessert. Besonders hervorzuheben ist allerdings die Entwicklung von Uli Bapoh, der früher Stürmer war und jetzt als Mittelfeldspieler einen gewaltigen Sprung gemacht hat. Als Jungjahrgang hat er die Mannschaft während der langen Verletzungspause von Tom Baack sogar schon als Kapitän geführt und ist definitiv auf dem richtigen Weg.

DFB.de: Sie gehören auch zum Trainerteam von Gertjan Verbeek beim Zweitligakader. Werden Sie diese Doppelfunktion auch in der nächsten Saison ausüben?

Siewert: Es ist auf jeden Fall so geplant, auch wenn es ein gehöriger Aufwand ist. Nicht selten sind drei Trainingseinheiten an einem Tag. Ich hatte mich aber ganz bewusst für diese Aufgabe entschieden, da sie extrem reizvoll und spannend ist. Die Zusammenarbeit im Trainerteam läuft hervorragend.

DFB.de: Sehen Sie Ihre Zukunft eher im Nachwuchs- oder im Senioren-Bereich?

Siewert: Ich habe an beiden Aufgaben Spaß und Gefallen gefunden. Ich denke, ich habe bereits bewiesen, dass ich die Spieler ausbilden und zu Profis entwickeln kann. Mein Engagement als Cheftrainer in Essen ist zwar nicht wunschgemäß verlaufen, war aber extrem lehrreich für mich. Für die Zukunft bin ich in beide Richtungen offen.

DFB.de: Als DFB-Stützpunktkoordinator waren Sie lange Zeit für den Fußballverband Rheinland tätig, arbeiteten außerdem als Co-Trainer der U 17-Nationalmannschaft für den DFB. Wer ist der beste Spieler, mit dem Sie bislang zusammengearbeitet haben?

Siewert: Da muss ich zuerst Nadiem Amiri nennen, der inzwischen Stammspieler bei den Profis der TSG 1899 Hoffenheim und auch U 21-Nationalspieler ist. Er stach aus seinem Jahrgang heraus. Einen bleibenden Eindruck hat auch Moritz Leitner hinterlassen, der beim FC Augsburg in der Bundesliga spielt. Er hatte ebenfalls sehr großes Talent und Potenzial, auch wenn ihm der ganz große Durchbruch noch nicht gelungen ist. Dass Felix Passlack beim BVB schon regelmäßig in der ersten Liga und in der Champions League am Ball war, kommt ebenfalls nicht von ungefähr. Ich kann an dieser Stelle aber auch sagen, dass in unserem Team beim VfL Bochum ebenfalls der eine oder andere dabei ist, der zumindest über ähnliche Qualitäten verfügt und der mit Sicherheit seinen Weg machen wird. mspw

Das komplette Interview lesen Sie auf DFB.de.

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