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U 19: BVB zum siebten Mal Deutscher Meister

8:7 im Elfmeterschießen vor 33.450 Zuschauern gegen FC Bayern.


Der Deutsche A-Junioren-Meister 2016/2017 heißt Borussia Dortmund. Im Finale vor der Rekordkulisse von 33.450 Zuschauern im Dortmunder Signal Iduna Park setzte sich der BVB in einem dramatischen Elfmeterschießen 8:7 (0:0) gegen den FC Bayern München durch. Es ist für die Dortmunder der insgesamt siebte Titelgewinn. Die Schwarz-Gelben schafften damit Historisches. Noch nie zuvor seit Einführung der A-Junioren-Bundesliga (zur Saison 2003/2004) konnte eine Mannschaft ihren Titel verteidigen.

DFB-Vizepräsident Peter Frymuth sowie Christian Pothe, der Vorsitzende des DFB-Jugendausschusses, und U 19-Nationaltrainer Frank Kramer überreichten die Meister-Trophäe an den alten und neuen Titelträger. „Phänomenal, wie die Mannschaft den Weg gegangen ist und Rückschläge verkraftet hat. Ich bin sehr stolz“, so BVB-Trainer Benjamin Hoffmann (Foto).

Die Dortmunder haben nun noch die Möglichkeit, für ein weiteres Novum zu sorgen. Seit Einführung der A- und B-Junioren-Bundesliga stellte ein Verein bisher noch nicht in einer Saison beide Sieger. Jetzt ist aber auch die U 17-Mannschaft des BVB bereits für die Endrunde qualifiziert, die im Juni ausgetragen wird. Auch Bayern München hat das Endrunden-Ticket sicher.

Zuschauerbestmarke deutlich überboten

Ein Rekord wurde bereits vor Anpfiff des U 19-Endspiels aufgestellt. Denn bei den Zuschauern wurde die alte Bestmarke deutlich überboten. Der bisherige Rekord bei einem A-Junioren-Finale stand bei 23.000 Zuschauern, aufgestellt im Jahr 1976 beim 5:1 des FC Schalke 04 gegen den Reviernachbarn Rot-Weiss Essen. Diesmal waren es in Dortmund also rund 10.000 Zuschauer mehr.

BVB-Trainer Benjamin Hoffmann hatte seine Mannschaft gegenüber dem Halbfinal-Rückspiel gegen den VfL Wolfsburg (2:1) auf zwei Positionen verändert. Orel Mangala fehlte wegen der Gelb-Rotsperre aus dem Halbfinale, für ihn rückte Julian Schwermann in die Abwehr. Mittelfeldspieler Hüseyin Bulut saß zunächst auf der Auswechselbank und machte Platz für Dominik Wanner. Bayern-Trainer Holger Seitz vertraute der Startelf, die durch ein 5:4 im Elfmeterschießen beim FC Schalke 04 in das Endspiel eingezogen war.

Anfangsphase mit vielen Chancen – aber ohne Tore

In dem insgesamt 80.000 Zuschauer fassenden BVB-Stadion, unter anderem waren auch BVB-Cheftrainer Thomas Tuchel mit seiner Mannschaft, Bayern-Präsident Uli Hoeneß und FCB-Co-Trainer Hermann Gerland in der Arena, verzichteten Dortmund und München auf eine Abtastphase. Die ersten beiden Chancen gehörten den Gastgebern. Etienne Amenyido (2.) stand im Abseits, Schwermann (11.) prüfte FCB-Schlussmann Ron Thorben Hoffmann mit einem Distanzschuss aus rund 20 Metern.

Auf der anderen Seite tauchte zweimal Meritan Shabani (11./14.) gefährlich vor dem BVB-Tor auf – einmal köpfte er nur wenige Zentimeter über das Tor, beim anderen Mal traf er den Ball nach einem Eckball nicht richtig. Kurz danach verpasste erneut Amenyido (20.) eine Hereingabe von Felix Passlack nur knapp. Die Dortmunder versuchten es recht häufig aus der Distanz. David Kopacz (27.) verzog dabei nur knapp. Danach spielte sich das Geschehen bis zur Halbzeit hauptsächlich im Mittelfeld ab.

Kopacz und Passlack verpassen Führung

Das erste Ausrufezeichen nach der Halbzeit setzte Dortmund. Kopacz (46.) umkurvte mehrere Gegenspieler und auch Bayern-Schlussmann Hoffmann. Dabei wurde er jedoch zu weit nach außen getragen und traf nur das Außennetz. Nur Sekunden später war es wieder Kopacz (47.), der aus elf Metern am gut reagierenden Hoffmann (Fußabwehr) scheiterte. Passlack (58.) traf bei seinem Schussversuch den Außenpfosten.

Danach waren Torchancen Mangelware, weil beide Defensivreihen sicher standen. In der 77. Minute kam dann Bayerns Offensivspieler Timothy Tillman im Strafraum freistehend an den Ball. Sein Schuss wurde in letzter Sekunde geblockt. Kurz vor Schluss hätten beinahe zwei Einwechselspieler für die Dortmunder Führung gesorgt. Hüseyin Bulut passte auf Jano Baxmann (87.), dessen Alleingang im Strafraum allerdings von Hoffmann gestoppt wurde. Kurz danach war die reguläre Spielzeit zu Ende.

Abseitstor durch Maxime Awoudja

Die erste Halbzeit der Verlängerung hatte erst gegen Ende ihren ersten Aufreger. Der eingewechselte Maxime Awoudja erzielte die vermeintliche Führung für die Bayern. Schiedsrichter René Rohde (Rostock) hatte jedoch eine Abseitsstellung erkannt. Der Treffer zählte nicht. Auch in der zweiten Hälfte der Verlängerung schafften es beide Teams nicht, ein Tor zu erzielen. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen.

Dort hatte Dortmund das bessere Ende für sich. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte Innenverteidiger Amos Pieper. Es war der 18. Elfmeter. Vor Pieper hatte BVB-Schlussmann Eike Bansen gegen Timothy Tillman pariert.

„Es ist extrem bitter, so zu verlieren“, sagt Tillman im Gespräch mit DFB.de und MSPW. „Wir hatten Chancen, das Spiel in der regulären Saison für uns zu entscheiden. Obwohl die Tore fehlten, war es eine attraktive Partie. Uns hat unter dem Strich das Glück gefehlt.“ Trainer Seitz ergänzt: „Unsere Spieler haben riesige Erfahrungswerte gesammelt. Trotz der Kulisse sind wir gut ins Spiel gekommen. In der zweiten Hälfte war der BVB besser. Dass wir gewinnen, das wollte der liebe Gott wohl nicht.“

Frank Kramer: „Ein würdiger Rahmen“

„Es war ein würdiger Rahmen für ein Endspiel“, so U 19-Nationaltrainer Frank Kramer im Gespräch mit DFB.de. „Es freut mich für die Spieler, dass sie vor so einer Kulisse auflaufen durften. Zweifellos wird die das pushen. Vor allem in der ersten Halbzeit war beiden Teams der Respekt voreinander anzumerken. Keiner wollte einen Fehler machen. Einige Spieler, die das Finale bestritten haben, werden auch zum Kader bei der U 19-Europameisterschaft in Georgien gehören, die am 2. Juli beginnt.“

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