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Traben Berlin: Alegra B und Motion Pure fordern Mommert-Trio heraus

Finale zum Stuten-Derby am Samstag mit insgesamt 103.802 Euro dotiert.


Das Derby-Meeting auf der Trabrennbahn in Berlin-Mariendorf biegt am Samstag mit einem 14-Rennen-Programm (erster Start um 13 Uhr) in die Zielgerade ein. 24 Stunden vor dem zum 122. Mal ausgetragenen deutschen Traber-Derby kämpfen im Stuten-Derby (11. Rennen, ca. 17.10 Uhr) zehn dreijährige Stuten, die sich vor Wochenfrist in fünf knallharten Ausscheidungen qualifizieren mussten, um Prämien in einer Gesamthöhe von 103.802 Euro.

Ein Verstecken oder übermäßiges Taktieren gab es in den Vorläufen nicht. Nur die jeweils beiden Besten lösten das begehrte Ticket für das seit 1989 eigenständige Stuten-Derby, das zum einen als Arthur-Knauer-Rennen eines Mariendorfer Funktionärs gedenkt, der im Havelland westlich der Berliner Stadtgrenze bis weit in die 1950er Jahre züchterische Pionierarbeit geleistet hat. Der „Vorname“ Eduard Winter erinnert an einen Berliner „Coca-Cola- und VW-König“, dessen Tochter Marion Jauß vor mehr als 40 Jahren über ein Gästefahren vom Traber-Virus unheilbar infiziert worden ist, diese Prüfung in den letzten Jahren quasi als ihren Erbhof betrachtet und fünf der letzten neun Pokale in ihr Gestüt in Neritz geholt hat.

In diesem Jahr konnte sich zwar keine Jauß-Stute für das Finale qualifizieren, doch wirft ihre letzte Siegerin Gilda Newport einen langen Schatten auf diese Auflage. Deren „kleine“ Schwester Charlotte Newport kann den Stab übernehmen – diesmal für die Farben des Mariendorfer Bahneigentümers Ulrich Mommert. Der hat mit Tijuana Diamant und Honesty Newport noch zwei weitere brandheiße Eisen im Feuer, allesamt als Vorlauf-Siegerinnen von Michael Nimczyk ins Ziel gesteuert.

Der deutsche Champion hat zusätzlich zu seinem „Goldhelm“, den er als Bester des Jahres 2016 trägt, in diesem Derby-Meeting ein goldenes Händchen und muss nun beweisen, dass er bei der Qual der Final-Wahl auch eine goldene Nase hatte. Entschieden hat sich der 31jährige nämlich nicht für Charlotte, die bislang Schnellste des Mommert-Trios. Sie wird vom Bayern Rudi Haller (Vaterstetten) gesteuert. Nimczyk nimmt im Sulky von Honesty Newport (Foto) Platz, die im Vorlauf ihren ersten Volltreffer überhaupt gelandet hatte. Für Tijuana Diamant, die umstrittenste der Vorlaufsiegerinnen, wurde der schwedische Profi Jörgen Sjunnesson verpflichtet.

Motion Pure, die letzte im Derby verbliebene Chance des Nobel-Gestüts Lasbek von Günter Herz (Hamburg), rannte ihre Gegnerinnen vorneweg in Grund und Boden und siegte überlegen mit drei Längen. In ihrem Sulky nimmt erneut „Altmeister“ Heinz Wewering (Berlin) Platz. Der siegreichste Trabrennfahrer Europas hat dem Stuten-Derby seinen Stempel aufgedrückt wie kein Zweiter und sich bereits achtmal auf der Ehrentafel verewigt – erstmals 1992 mit Maradona, letztmals 2009 mit Marion Jauß’ Kataja. Zeit wäre es mal wieder für den 67-Jährigen, doch wird Conrad Lugauer dabei auch ein ernstes Wort mitreden. Der vor zehn Jahren endgültig nach Südschweden ausgewanderte gebürtige Regensburger ist trotz zahlreicher internationaler Höhepunkte noch in keiner Derby-Siegerliste zu finden. Diesen „Makel“ tilgen will er mit Alegra B, die beim ersten Auftritt in Deutschland nicht nur die mit Abstand schnellste, sonder auch überlegenste Herrscherin aller Vorläufe war.

Foto-Quelle: Marius Schwarz/Trabrennverein Berlin-Mariendorf

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