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Rot-Weiss Essen: Nach Fehlstart auf Spurensuche

Mit 14 Gegentreffern stellen Essener die „Schießbude“ der Liga.


Das bittere 2:4 gegen den SC Wiedenbrück traf Fans und Verantwortliche von Rot-Weiss Essen wie ein Keulenschlag. Spätestens nach dem 6. Spieltag ist es nicht mehr zu leugnen: Der ambitionierte Traditionsverein hat einen Fehlstart hingelegt. Wieder einmal. Trotz einiger überzeugender Auftritte, unter anderem im DFB-Pokal gegen den Bundesligisten Borussia Mönchengladbach (1:2). Trotz dreier Auswärts-Unentschieden bei starken Gegnern (Dortmund, Bonn, Uerdingen), in denen ein Sieg jeweils nur knapp verpasst worden war. Und trotz der drittbesten Torausbeute aller West-Klubs (13 Treffer)!

Die beiden Heimpleiten gegen Wuppertal (1:3) und eben „Angstgegner“ Wiedenbrück wiegen jedoch (zu) schwer, um sich die Lage an der Hafenstraße noch schönzureden. Fakt ist: RWE belegt Platz zwölf, ist sieben Punkte von der Spitze, aber nur zwei Zähler von einem Abstiegsplatz entfernt. Noch alarmierender ist die Anfälligkeit in der Abwehr. Mit 14 Gegentreffern nach sechs Partien stellen die Essener die „Schießbude“ der Liga. Das ist indiskutabel für ein Team, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, in dieser Saison bis zum Schluss im oberen Tabellendrittel mitzuspielen und spätestens in der kommenden Spielzeit ganz oben anzugreifen.

Dabei ist die frappierende Fehlerkette in der zuvor noch so stabilen Hintermannschaft, die während der letzten Rückserie in 17 Partien nur 15 Tore zugelassen hatte, vor allem auch deshalb so irritierend, weil sich das Personal im Vergleich zur Vorsaison kaum verändert hat.

„Wir verteidigen im Moment einfach zu schlecht“, sagt Trainer Sven Demandt (52/Foto), der dieses Problem jetzt ganz schnell in den Griff und mit der Mannschaft die Kurve bekommen muss, wenn aus einer bislang noch auf recht kleiner Flamme lodernden Kritik kein Flächenbrand werden soll. Dass nach dem bisherigen Saisonverlauf in Essen auch über die Trainerfrage diskutiert wird, versteht sich bei den Ansprüchen und dem betriebenen Aufwand des Klubs von selbst. Am Mittwoch im Pokal beim Landesligisten 1. FC Kleve und am Samstag gegen Aufsteiger FC Wegberg-Beeck sind Siege Pflicht.

Heftigen Angriffen und Vorwürfen aus dem Fanlager sah sich beim Wiedenbrück-Spiel erstmals auch Vorsitzender Prof. Dr. Michael Welling (46) ausgesetzt. „Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, es berührt mich nicht. Wer aber in der Verantwortung steht, muss mit Gegenwind rechnen, wenn man – wie wir – deutlich unter seinen Möglichkeiten bleibt“, gibt sich Welling pragmatisch, fügt aber noch hinzu: „Ich bin zwar aktuell alleiniger Vorstand. Wer aber glaubt, ich würde hier Solo-Entscheidungen durchziehen, der irrt gewaltig.“ So sind neben Demandt und Welling auch Sport-Chef Jürgen Lucas sowie Aufsichtsrat und Sportbeirat bei fast allen Themen mit im Boot.

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