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Ein Graf an der Linse: Hennes Multhaup jetzt 75

Bekannter Essener Fotograf feierte Freitag Geburtstag.
Sein Spitzname lautet „Schlücksken“. Wenn es im Restaurant Pasta & Gamberoni in Essen darum geht, noch einen „Absacker“ zu trinken, dann nimmt Hennes Multhaup (Foto) höchstens noch ein „Schlücksken“, einen kleinen Schluck auf hochdeutsch. Am Freitag wurde Hennes, zwar in Berlin geboren, aber als Ruhrgebietler längst ein Klassiker, 75 Jahre. Und was macht er an diesem Ehrentag? Er arbeitet auch an seinem Geburtstag „noch ein paar Stündchen“ bei seinem Arbeitgeber, dem Springer-Konzern, für den er mehr als 30 Jahre auf allen Kontinenten dieser Erde unterwegs war. Ein positiv „Verrückter“ eben.

Der Autor dieser Zeilen und Hennes kennen sich seit Ende der 60-er Jahre. Sie arbeiteten an der journalistischen Land-Front, in Wesel und Emmerich für die NRZ. Abends, nach vielen geschlagenen Schlachten, traf man sich zu einem „Bierchen“ und stieß an auf: „Auch für dich kommen noch bessere Zeiten.“

Und so kam es. Immer wieder lief man sich später – beruflich und privat – über den Weg. Hennes war, ob bei Olympischen Spielen, ob bei Welt- und Europameisterschaften, immer im wahrsten Sinne des Wortes „an vorderster Front“ mit von der Partie. Sie kannten und kennen ihn alle, von der Nationalmannschaft oder von der Bundesliga bis zur Regionalliga, die Stars und die weniger Erfolgreichen. „Hey, warte mal, ich muss noch mal eben mit dir sprechen“. So fing es oft an. Und es endete tausendfach in Fotos, um die ihn viele beneideten und bewunderten. „Schade, heute sind die Spieler abgeschottet. Persönliche Begegnungen sind eher oberflächlich. Das bedauere ich sehr“, sagt Hennes.

Er hat alles mitgemacht, von Jugend an. Sein Vater Willi „Fischken“ (dessen Eltern betrieben ein Fischgeschäft in Essen) war einer der erfolgreichsten deutschen Fußballtrainer, wurde 1965 mit Werder Bremen Deutscher Meister, gewann 1966 mit Borussia Dortmund den Europapokal der Pokalsieger und holte 1968 mit dem 1. FC Köln den DFB-Pokal. Zu Oberligazeiten trainierte „Fischken“ auch Vereine wie Rot-Weiss Essen, den VfB Bottrop und Preußen Münster.

Alle Stationen der beruflichen Karriere von Hennes Multhaup aufzuzählen, würde diesen Rahmen sprengen. Einige seien erwähnt. Olympische Spiele 1972 in München, später Sydney, Seoul, Sarajevo, Calgary, Los Angeles. Aus der Politik richtete die Multhaup-Linse sich auf Leute wie Willy Brandt, Walter Scheel, Leonid Breschnew, Muammar Al-Gaddafi, Hans-Dietrich Genscher oder Helmut Schmidt. Studiert hatte er an der Essener Folkwang-Schule bei Professor Dr. Otto Steinert.

In Essen gehört Hennes zum Inventar. Der mit vielen Preisen und ungezählten Auszeichnungen bedachte Kumpeltyp wohnt hier mit seiner Ehefrau Gaby in einm schmucken Eigenheim. Die Tochter fliegt seit langem als Stewardess durch die Welt, Sohn Oliver hat sich bei der Funke-Gruppe hochgearbeitet. Sein Bruder Willi, einst Essener Herrenausstatter, lebt längst als Pensionär am Tegernsee.

Ein netter Kerl, der Hennes, dessen Wege sich mit meinen über Jahrzehnte, wenn auch bei unterschiedlichen Verlagshäusern, vielfach kreuzten.

Gratulation unserem beliebten „Schlücksken“ zu seinem Ehrentag am 13. Oktober 2017. Chapeau dem „Grafen an der Linse“!

Franz Josef Colli

Foto-Quelle: Hannes Multhaup/Facebook

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