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DFB reagiert auf Diskussionen: Hellmut Krug nicht mehr Video-Chef

Gebürtiger Gelsenkirchener und Ex-Schiedsrichter bleibt aber am Ball.
Der gebürtige Gelsenkirchener und langjährige Bundesliga-Schiedsrichter Hellmut Krug (Foto) ist nicht mehr Chef des Projekts „Video-Assistent“. Der 61-Jährige agiert künftig in der „zweiten Reihe“. Das gab der DFB bekannt.

Wir veröffentlichen die Pressemitteilung im Wortlaut:

„Aufgrund der aktuellen Diskussionen um das Schiedsrichterwesen und den Video-Assistenten haben sich am Montag die Verantwortlichen von DFB und DFL in Frankfurt am Main zu einem Gespräch getroffen. Dabei ist man übereingekommen, dass das Projekt Video-Assistent aufgrund der hohen Bedeutung für den deutschen Fußball und der jüngsten Irritationen in der Ausgestaltung zur Chefsache erklärt und ab sofort direkt von Lutz Michael Fröhlich, dem Sportlichen Leiter Elite-Schiedsrichter, geleitet wird. Unterstützt wird er im operativen Bereich durch Florian Götte, den Abteilungsleiter Schiedsrichterwesen.

Schiedsrichter-Manager Hellmut Krug bleibt in dem Projekt engagiert und wird sich auf die inhaltliche Analyse und die fachliche Dokumentation konzentrieren sowie wie bisher die Berichterstattung an das internationale Regelboard IFAB leisten. Für ihn gilt ebenso wie für die anderen Supervisoren, dass sie künftig während der Spiele keine direkte Kommunikation mehr mit den Video-Assistenten haben werden. Der Video-Assistent entscheidet vollkommen eigenständig, welche Einschätzung er dem verantwortlichen Schiedsrichter auf dem Rasen zukommen lässt.

Maxime bleibt: Video-Assistent ist kein Oberschiedsrichter

Zur generellen Frage, wann und in welchen Situationen der Video-Assistent einschreitet, haben die Verantwortlichen von DFB und DFL klar festgehalten, dass hier die ursprüngliche Definition des Projektes maßgeblich sein muss, die sich an internationalen Vorgaben orientiert. Das Schreiben der Schiedsrichter-Führung vom 25. Oktober 2017 an die Bundesligavereine, das auf Arbeitsebene mit der DFL abgestimmt war, und die darin beschriebene Kurskorrektur sind gegenstandslos. Es gilt der von Fröhlich am 3. November 2017 verfasste Brief, der im Kern festhält, dass der Video-Assistent nur dann eingeschaltet wird, wenn in entscheidenden Szenen ein Wahrnehmungsfehler vorliegt.

Um diese Ausrichtung und Linie noch mal deutlich zu erläutern, wird der DFB zeitnah eine Einladung an die Schiedsrichter und Video-Assistenten, an Manager der Vereine und Medien aussprechen. Unter Einbeziehung aller Beteiligten soll klar herausgestellt werden, unter welchen Umständen der Video-Assistent eingreifen soll und wann nicht. Maxime bleibt dabei, dass der Video-Assistent in seiner Rolle kein Oberschiedsrichter ist, sondern eine Unterstützung für den verantwortlichen Schiedsrichter auf dem Rasen.

Zimmermann: „Wir glauben an das Projekt“

Ronny Zimmermann, DFB-Vizepräsident für das Schiedsrichterwesen: „In den vergangenen Wochen hat es Irritationen über das Rollenverständnis und die Zielsetzung des Projektes gegeben. Es ist deshalb wichtig, mit Blick auf den bisherigen Projektverlauf eine klare Linie festzulegen und sie jetzt zeitnah allen Beteiligten zu vermitteln. Wir glauben nach wie vor an das Projekt und sollten bei aller Emotionalität nicht vergessen, dass es in der Testphase in vielen Bereichen auch durchaus Erfolge gibt. Gleichwohl wissen wir um unsere Verantwortung und die Notwendigkeit, das Projekt zu optimieren.“

Lutz Michael Fröhlich erklärt: „Ich sehe es in der jetzigen Situation als meine zentrale Aufgabe, unseren Schiedsrichtern auf dem Platz und den Video-Assistenten die notwendige Sicherheit zu geben. Um die Akzeptanz des Projektes zu stärken, ist Transparenz in den Abläufen und Inhalten eine Grundvoraussetzung. Für mich ist wichtig, dass der Schiedsrichter seine verantwortliche Rolle auf dem Feld behält und Spieler genauso wie Zuschauer weiter Vertrauen in ihn haben.“

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