Reaktion der Sanitäter auf Müller-Verletzung sorgt für Diskussionen.
Auf den West-Regionalligisten Wuppertaler SV warten nach der Niederlage gegen den Tabellenführer aus Uerdingen (0:1) gesprächsintensive Tage. Zum einen will der WSV aufarbeiten, warum die Sanitäter so lange benötigt haben, um den verletzten Uerdinger Christian Müller zu versorgen und vom Platz zu tragen. „Für mich ist das nach wie vor unverständlich“, so WSV-Sportvorstand Manuel Bölstler (Foto) gegenüber dem kicker.
Der 34-jährige Ex-Profi hatte seinen Platz auf der Tribüne schon kurz nach dem Vorfall mit Müller verlassen, um die Sanitäter auf dem Stadionvorplatz zum Eingreifen zu bewegen. „Ich weiß nicht, warum in diesem Moment kein Sanitäter-Team im Innenraum war. Es gibt ja vor jedem Spiel Sicherheitsbesprechungen. Wir als Verein hatten in jedem Fall unsere Hausaufgaben gemacht und die vorgeschriebene Anzahl an Einsatzkräften bestellt. Es geht jetzt um lückenlose Aufklärung“, so Bölstler, der mit Christian Müller bei Arminia Bielefeld noch zusammengespielt hatte. „Wir alle hoffen, dass er bald wieder auf die Beine kommt.“
Rein sportlich gibt es beim WSV ebenfalls einigen Gesprächsbedarf. Das 0:1 gegen Uerdingen war die dritte Niederlage in Folge nach dem 0:2 in Wiedenbrück und dem wilden 3:6 beim 1. FC Köln II. „Das Köln-Spiel war der Knackpunkt“, analysiert Bölstler. „Innerhalb von drei Tagen war es dann doppelt schwer, bis zum Auftritt in Wiedenbrück zu regenerieren. Gegen Uerdingen war es eigentlich ein typisches 0:0-Spiel, das der KFC durch seine individuelle Qualität aber zu seinen Gunsten entscheidet. Wir sind froh, dass wir jetzt ein paar Tage mehr Zeit haben, um neue Kräfte zu tanken.“ Erst am 14. November geht es bei Gladbach II weiter.
Die Malteser haben sich auf Facebook wie folgt geäußert:
Vorfall beim Spiel des Wuppertaler SV gegen KFC Uerdingen: Malteser sehen sich ungerechtfertigt als Sündenböcke
Die Malteser hoffen, dass es Christian Müller vom KFC Uerdingen nach seiner schweren Verletzung, die er am Samstag im Spiel gegen den Wuppertaler SV erlitten hat, wieder besser geht und er sich vollständig erholt.
Die Vorwürfe gegen die Einsatzkräfte, die von Vereinsoffiziellen gegenüber der Presse geäußert wurden, weisen die Malteser aber in einer ersten Stellungnahme in aller Deutlichkeit zurück. Auch die Situation, als der hinzukommende Notarzt der Malteser von einem Spieler bewusst umgestoßen wurde, sei nicht hinnehmbar und müsse für den Spieler Konsequenzen haben. Morgen, Montag, treffen sich die Vertreter der vier Wuppertaler Hilfsorganisationen, um über die Vorkommnisse am Samstag zu sprechen. Im Anschluss an dieses Treffen werden die Malteser auf die gegen sie erhobenen Vorwürfe im Detail eingehen. Nach einer ersten Auswertung des Einsatzprotokolls und Gesprächen mit den Einsatzkräften steht die Ortsleitung der Malteser in Wuppertal, auch in der Diözesangeschäftsstelle in Köln, aber voll hinter den eingesetzten Helferinnen und Helfern und sieht sie ungerechtfertigt in der Rolle des Sündenbocks.