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Giannikis: „Garantien gibt es für keinen Spieler“

Neuer RWE-Cheftrainer vor Heimspiel gegen U 23 von Fortuna Düsseldorf.


Sieben Punkte aus drei Ligaspielen, dazu das Erreichen des Viertelfinales im Niederrheinpokal durch das 2:0 im Derby beim Oberligisten ETB Schwarz: Die Zwischenbilanz des neuen RWE-Trainers Argirios Giannikis (37/Foto) kann sich knapp vier Wochen nach seinem Amtsantritt sehen lassen. „Die Ausbeute ist gut. Wir haben eine Basis für die nächsten Wochen gelegt, in denen wir weitere Schritte nach vorne machen wollen“, sagt „Agi“ Giannikis. Schon im Heimspiel am Sonntag ab 14 Uhr gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf soll der nächste Schritt gemacht und möglichst der erste Dreier vor eigenem Publikum unter der Regie des neuen Cheftrainers eingefahren werden. Im Interview mit dem RWE-Vereinsmagazin „kurzen fuffzehn“ und MSPW nimmt „Agi“ Giannikis ausführlich Stellung.

Auch das vierte Pflichtspiel seit Ihrem Amtsantritt ist mit dem 2:0-Auswärtssieg beim Aufsteiger TuS Erndtebrück erfolgreich verlaufen. Wie fällt Ihr Fazit nach der Partie bei nicht ganz einfachen Bedingungen aus, Herr Giannikis?
Die Mannschaft hat die Aufgabe in Erndtebrück gut gelöst. Wir waren defensiv erneut stabil, haben es auch insgesamt taktisch gut gemacht. Außerdem haben wir zwei Standards, einen Eckball und einen Freistoß, zu unseren Toren genutzt. Genau das hatten wir uns vorgenommen.

Zweimal war Kamil Bednarski zur Stelle und erzielte beide RWE-Treffer. War das im Training genau so einstudiert?
Ich will es mal so sagen: Zu 100 Prozent lässt sich das sicher nicht einstudieren. Aber die Abläufe und die Laufwege bei den Standardsituationen sind schon klar definiert. Umso schöner, wenn es dann auch im Spiel funktioniert. Das tut allen gut.

Die vorausgegangenen Partien in Aachen und gegen RWO gehören zu den Höhepunkten der Saison. Für ein Spiel in Erndtebrück gilt das eher nicht. War es schwierig, die Mannschaft darauf einzustellen?
Es war sicher etwas anderes als in den Wochen zuvor. Wir mussten uns auf den Kunstrasen umstellen, hatten eine lange Anfahrt, das Stadion bietet keine Brisanz. Dennoch war es unsere klare Aufgabe, den Job so gut wie möglich zu erledigen. Das haben die Jungs entsprechend umgesetzt.

Durch die gleichzeitigen Gelbsperren für Marcel Platzek und Kai Pröger warst Du in der Offensive zu Umstellungen gezwungen. Hervenogi Unzola spielte auf einer eher ungewohnten Position, Cedric Harenbrock gehörte zum ersten Mal zur Startformation. Wie hat sich das bemerkbar gemacht?
Zu Beginn waren die Umstellungen schon zu merken. Im Laufe des Spiels haben sich Hervenogi und Cedric aber deutlich gesteigert. Es wurde von Minute zu Minute besser.

Platzek und Pröger waren zuvor unumstrittene Stammspieler. Werden sie trotz des Sieges in Erndtebrück jetzt gegen Düsseldorf wieder von Beginn an spielen?
Eines vorweg: Eine Garantie gibt es für keinen Spieler. Wer in der Startformation stehen will, muss sich im Training aufdrängen. Das gilt selbstverständlich auch für Marcel und Kai. Dennoch ist es keine Frage, dass beide wichtige Spieler für uns sind. Deshalb war ich auch nicht unbedingt erfreut, dass sie gleichzeitig gesperrt waren. Wir konnten das jedoch kompensieren und für einen Trainer ist es immer gut, wenn er über Alternativen verfügt.

Mit den beiden Rückkehrern vergrößert sich die Auswahl für die Partie gegen Düsseldorf noch. Oder gibt es auch verletzungsbedingte Ausfälle zu verzeichnen?
Die Belastung durch den Kunstrasen hat sich schon bemerkbar gemacht. So musste Dennis Malura mit Rückenproblemen eine Trainingspause einlegen. David Jansen zwickte die Achillessehne. Robin Urban befindet sich nach seinem Muskelfaserriss im Aufbautraining.

Stichwort David Jansen, der kurz vor dem Transferschluss sicher mit großen Hoffnungen von Viktoria Köln zu RWE gewechselt war: Obwohl in Erndtebrück gleich zwei Stürmer fehlten, musste er erneut auf der Bank Platz nehmen. Wie hat er das aufgefasst?
Ich habe es offen – vor der gesamten Mannschaft – erklärt, warum ich mich so und nicht anders entschieden hatte. Ausschlaggebend waren spielspezifische und taktische Gründe. Dennoch steht außer Frage, dass David über Qualitäten verfügt, sie uns noch helfen werden.

In der Nachspielzeit haben Sie dem aus der eigenen U19 aufgerückten Ismail Remmo zu seinem Saisondebüt verholfen. War das auch eine kleine Belohnung?
Das war in der Tat eine Belohnung. Ismail hatte in der Woche zuvor sehr gut trainiert. Er hatte es sich verdient, zum Einsatz zu kommen. Auch wenn es nur wenige Minuten waren.

Aus drei Ligaspielen seit Deinem Amtsantritt holte RWE sieben Punkte. Zufrieden?
Die Punktausbeute ist gut. Das Team hat auch schon viel von dem umgesetzt, was wir zuvor im Training erarbeitet hatten. Wir sind stabil und leidenschaftlich. Das ist schon mal eine gute Basis, um uns langsam weiterzuentwickeln. Es gibt noch genug Luft nach oben.

Was die Tabellenplatzierung angeht, hat sich trotz der sieben Punkte noch nicht so viel getan….
Ganz ehrlich: Auf die Tabelle schaue ich bis auf Weiteres gar nicht. Wir wollen in jedes Spiel gehen, um es zu gewinnen, und wollen an unseren Aufgaben wachsen.

Es stehen jetzt gegen die U 23-Mannschaften von Fortuna Düsseldorf und Borussia Dortmund zwei Heimspiele hintereinander auf dem Programm. Was erwarten Sie von diesen Partien?
Klar ist, dass die Spieler der U-Mannschaften immer sehr gut ausgebildet und taktisch ausgezeichnet geschult sind. Allerdings unterliegen junge Spieler auch häufig Leistungsschwankungen, so dass die wechselhaften Ergebnisse dieser Teams keine große Überraschung sind. Außerdem weiß man nie, welche Spieler von den Profis kommen – erst recht während einer Länderspielpause. Das sollte für uns aber keine große Rolle spielen. Wir wollen unsere Schritte nach vorne machen. Unser Ziel ist es, drei Punkte zu holen.

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