Startseite / Fußball / Regionalliga / Regionalliga West / Marcus Uhlig: Vom RWE-Fan zum Vorstandsmitglied

Marcus Uhlig: Vom RWE-Fan zum Vorstandsmitglied

46-jähriger stand schon zu Jugendzeiten vor Wechsel zu Rot-Weiss Essen.

Seit gut zwei Wochen ist Marcus Uhlig (46/Foto li.) jetzt als Vorstandsmitglied des West-Regionalligisten Rot-Weiss Essen im Amt. Seitdem gab es für den Traditionsverein zwei Siege und kein Gegentor (jeweils 2:0 in Erndtebrück und gegen die U 23 von Fortuna Düsseldorf). Balsam für die Seele der leidgeprüften RWE-Fans, aber auch ein guter Start für den „Neuen“. Nach dem Wechsel des Cheftrainers (Argirios Giannikis für Sven Demandt) starten die Essener auf der Führungsebene ebenfalls einen Neubeginn.

Ungewöhnlich dabei: In den nächsten Monaten wird Uhlig noch vom scheidenden Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Michael Welling (46/re.) eingearbeitet, ehe er dann selbst den Vorsitz übernehmen wird. Diese Konstellation findet Uhlig „sehr gut und komfortabel. Für mich erleichtert es auf jeden Fall den Einstieg erheblich und ist im Sinne der Sache mit Sicherheit hilfreich.“

Der studierte Jurist scheint ohnehin präpariert für seinen neuen Job an der Hafenstraße. Schließlich hatte Uhlig während seiner rund zwölfjährigen Tätigkeit für den Zweitligisten DSC Arminia Bielefeld bereits sämtliche Facetten eines Profiklubs erlebt und zahlreiche verschiedene Funktionen ausgeübt. In den letzten Wochen hatte er sich aber auch gezielt auf die neue Aufgabe bei RWE vorbereitet.

„Mit Michael Welling gibt es schon seit längerer Zeit einen regelmäßigen und intensiven Austausch. Außerdem habe ich mit vielen Bekannten aus der Branche gesprochen, um Informationen einzuholen“, verrät Marcus Uhlig im Gespräch mit dem Fachmagazin „kicker“ und MSPW. Bereits vor seinem Amtsantritt gab es ein Meeting mit den wichtigsten Mitarbeitern in den Bereichen Vertrieb, Sponsoring und Marketing. „Dabei habe ich schon einen tiefen Einblick in die Zahlen und Abläufe bekommen“, so der neue RWE-Vorstand, der vom Aufsichtsrat einstimmig ins Amt berufen wurde.

Seit dem 1. November ist Uhlig offiziell bei RWE angestellt. Rot-Weisser ist er aber eigentlich schon sehr viel länger. Bereits als Kind infizierte sich der in Kamp-Lintfort geborene und in Rheinberg aufgewachsene Uhlig mit dem RWE-Virus. Regelmäßig führte ihn sein Weg ins Georg-Melches-Stadion, wo er den Helden seiner Kindheit wie etwa Willi „Ente“ Lippens, Horst Hrubesch oder Frank Mill die Daumen drückte. „RWE ist in den folgenden Jahren durch mein Studium in Bielefeld und meinen beruflichen Weg ehrlicherweise etwas in den Hintergrund gerückt. Völlig ablegen kann man eine solche Verbindung aber nie“, so Uhlig.

Nach dem Abitur studierte er Jura, arbeitete jedoch bereits parallel dazu für verschiedene Medien- und PR-Agenturen. Im Rahmen dieser Tätigkeit war er auch schon für das Stadionmagazin und die Homepage von Arminia Bielefeld mitverantwortlich, ehe er komplett beim DSC einstieg. Ganze zwölf Jahre arbeitete er für die Arminia, wurde 2009 Pressesprecher, dann Teammanager und im Jahr 2011 schließlich Geschäftsführer des Traditionsvereins aus Ostwestfalen.

Auch während dieser Zeit gab es immer wieder Berührungspunkte mit Rot-Weiss Essen. So nahm Marcus Uhlig mit der Arminia am „Derby-Cup“ in der Essener Grugahalle teil. Mit RWE-Teammanager Damian Jamro wickelte Uhlig beispielsweise die Ausleihe von Innenverteidiger Jerome Propheter (heute FSV Wacker Nordhausen) von der Arminia zu den Rot-Weissen ab. Aus dieser Zeit kennt er auch den damaligen Cheftrainer und heutigen Sportbeirat Waldemar Wrobel. Nach dem direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga der Bielefelder in der Saison 2014/2015 und dem Erreichen des Halbfinales im DFB-Pokal legte Uhlig sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder.

Nun ist er zurück im Fußballgeschäft. In Essen sieht Marcus Uhlig seine Schwerpunkte zunächst vor allem in den Bereichen Vertrieb, Sponsoring und Vermarktung sowie Finanzen und Vereinsweiterentwicklung. „Ein Hauptaugenmerk werde ich aber auch auf den sportlichen Bereich legen“, kündigt der neue RWE-Vorstand an. Schließlich hatte er schon in Bielefeld sehr eng mit dem Sportlichen Leiter Samir Arabi zusammengearbeitet, war auch nah dran am Team. Das soll in Essen nicht anders sein.

Schließlich wünschen sich RWE-Fans und -Verantwortliche nach mehr als sechs Jahren in der Regionalliga nichts mehr als eine sportliche Weiterentwicklung – sprich den Aufstieg in die 3. Liga innerhalb der nächsten Jahre.

Übrigens stand Marcus Uhlig schon einmal zu Jugendzeiten kurz vor einem Wechsel zu Rot-Weiss Essen. Als er als Nachwuchsfußballer für den MSV Moers am Ball war, klopfte der Traditionsverein Mitte der 80er-Jahre an, scheiterte mit seiner Anfrage jedoch am Veto der Eltern, die eine Beeinträchtigung der schulischen Leistungen ihres Sohnes befürchteten. Das Verhältnis zum Elternhaus ist dennoch nach wie vor intakt. In den ersten Wochen seiner Tätigkeit in Essen hat Marcus Uhlig nämlich bei Mutter Gerharda „Unterschlupf“ gefunden, während Ehefrau Verena und der siebenjährige Sohn zumindest vorerst weiter in Bielefeld wohnen bleiben.

Das könnte Sie interessieren:

Regionalliga West: FC Gütersloh verpflichtet Phil Beckhoff

24-jähriger Angreifer kommt von Ligakonkurrent Wuppertaler SV.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert