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Tedesco ehrlich: „Nicht mehr daran geglaubt“

Schalke-Trainer nach spektakulärem 4:4 in Dortmund stolz.


Nach dem spektakulären 4:4 im Bundesliga-Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 hätte die Stimmung in beiden Lagern unterschiedlicher kaum ausfallen können. Der BVB hatte nach nur 25 Minuten 4:0 in Führung gelegen. Die Schalker starteten aber in Halbzeit zwei eine beachtliche Aufholjagd. MSPW hat einige Stimmen zusammengestellt:

Domenico Tedesco (Trainer Schalke 04): „Es ist schwierig, nach solch einem Spiel in die Analyse zu gehen. Beide Trainer wären sicherlich einige Stunden damit beschäftigt, die Fehler zusammenzuschneiden. Ganz ehrlich: In der Pause habe ich nicht mehr geglaubt, dass wir noch einen Punkt aus diesem Derby mitnehmen. Es fühlt sich daher gerade sehr gut an. Fußballerisch war die zweite Hälfte wirklich top. Ein Riesenkompliment dafür an die Mannschaft! Dortmund hat uns in der Anfangsphase überrannt. Da war jeder Schuss ein Treffer. Es war nicht einfach, das wegzustecken. Das war enorm. In diesem Stadion mit dieser Atmosphäre nach 25 Minuten mit 0:4 hinten zu liegen, das ist die Hölle. Wir haben die Anfangsformation des BVB nicht so erwartet, das war ein cleverer Schachzug unseres Gegners. Deshalb haben wir unsere Aufstellung auch recht schnell korrigiert. Ein bisschen Glück hatten wir nach dem Zweikampf von Thilo Kehrer gegen Andriy Yarmolenko. Da hätte es auch Gelb-Rot geben können. In der Pause haben wir uns vorgenommen, dass wir die zweite Halbzeit gewinnen wollen. Dass wir dann so zurückgekommen sind, ist super. Wir haben bewiesen, dass wir Charakter und Mentalität haben, dass wir Spektakel bieten können. Ich bin stolz auf das gesamte Team!“

Peter Bosz (Trainer Borussia Dortmund): „Dieses Spiel darf niemals 4:4 ausgehen. Ich fühle nur Enttäuschung. Wenn man in der ersten Halbzeit so gut und überzeugend spielt, darf das nicht passieren. Im ersten Durchgang ist uns fast alles gelungen. Pierre-Emerick Aubameyang hatte nach der Pause sogar noch die Chance, um auf 5:0 zu erhöhen. Da hätte er vielleicht auf Mario Götze spielen müssen. Wir haben in der zweiten Halbzeit einfach nicht mehr Fußball gespielt. Es waren zu viele Ballverluste, zu viele lange Bälle und zu viele Rückpässe. Die Räume, die Schalke uns geboten hat, konnten wir nicht nutzen. Die Gegentore dürfen so nie und nimmer fallen. Dieses Ergebnis tut richtig weh.“

Amine Harit (Spieler Schalke 04): „Ich bin sehr glücklich. Dieses Derby wird in die Geschichte eingehen. Uns ist ein unglaubliches Comeback gelungen, das wohl niemand mehr erwartet hätte. Meiner Wade geht es mittlerweile wieder besser. Ich hatte auf dem Platz starke Schmerzen, aber bin schon unmittelbar nach dem Spiel behandelt worden. In den letzten zehn Minuten war es natürlich hart. Aber ich wollte unbedingt auf dem Feld bleiben, um der Mannschaft zu helfen. Ich kann nicht beschreiben, wie sich das 4:4 von Naldo angefühlt hat. Es war wie in einem Traum. Ich möchte mich auch ausdrücklich bei den Fans bedanken, die selbst nach dem 0:4 hinter uns standen. Niemand hätte gedacht, dass wir nach dem 0:4 nach 25 Minuten zurückkommen. Deswegen fühlt sich das Ergebnis wie ein Sieg an.“

Leon Goretzka (Spieler Schalke 04): „Natürlich fühlen wir uns mit dem Unentschieden ein stückweit wohler als der BVB. Das muss man eigentlich nicht extra erwähnen. Wir haben in den vergangenen Wochen bewiesen, dass wir eine super Mannschaft haben. Dennoch kam erst mit dem ersten Treffer der Glaube ein wenig zurück. Spätestens mit dem 2:4 und der Gelb-Roten Karte hat es auch auf der anderen Seite angefangen, zu rattern. Wir waren dann emotional absolut im Aufwind. Wenn das Spiel noch fünf Minuten länger gegangen wäre, hätten wir vielleicht sogar noch die Chance auf das fünfte Tor bekommen. Es war absolut überwältigend. Ich hatte am Ende überhaupt keine Stimme mehr auf dem Platz. Kompliment an die Mannschaft und an die Fans, die alles rausgeholt haben, um uns nach vorne zu peitschen.“

Naldo (Spieler Schalke 04): „In einem Derby so zurückzukommen – Ich bin 35 Jahre alt, aber das habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt. Was wir in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, war unglaublich. Wir haben uns eine Chance nach der anderen herausgespielt. Der Trainer hat in der Halbzeit gesagt, dass wir das für den zweiten Durchgang ausblenden müssen. Der BVB hatte mit jeder Chance getroffen in der ersten Hälfte. Wir haben es nach dem Seitenwechsel als 0:0 betrachtet und sind einfach aggressiv aus der Kabine gekommen. Nach dem ersten Tor haben gemerkt, dass Dortmund nicht mehr so selbstbewusst war. Dann am Ende noch das 4:4 in der Nachspielzeit – Wahnsinn, einfach Wahnsinn! Das werde ich nie vergessen. Ich bin stolz auf die Mannschaft.“

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