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Alemannia Aachen gründet neue Spielbetriebsgesellschaft

Insolvenzverwalter Dr. Christoph Niering geht wegen steuerlicher Risiken andere Wege.


West-Regionalligist Alemannia Aachen wird demnächst eine neue Spielbetriebsgesellschaft gründen, die ab der Saison 2018/2019 den Spielbetrieb am Tivoli übernehmen soll. Das gab Insolvenzverwalter Dr. Christoph Niering kurz vor dem Weihnachtsfest in einem Offenen Brief an Sponsoren, Fans und Mitglieder des Traditionsvereins bekannt. Die bisherige „Alemannia Aachen GmbH“ soll demnach in die Insolvenz gehen und dürfte später liquidiert werden. Der Kölner Rechtsanwalt begründet diesen Schritt mit „weiterhin nicht geklärten steuerlichen Risiken“ in Bezug auf den Sanierungsgewinn aus dem ersten Insolvenzverfahren bei der Alemannia, das erst im April 2014 abgeschlossen wurde.

Dr. Niering schreibt: „Der Grund liegt in der Auseinandersetzung zwischen dem höchsten deutschen Steuergericht, dem Bundesfinanzhof und dem Bundesministerium der Finanzen zur Frage des Sanierungsgewinns. Der Deutsche Bundestag hat mit einer am 27. April 2017 verabschiedeten Änderung des Einkommenssteuergesetzes versucht, diesen Streit zu beenden. Allerdings steht das Gesetz unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die EU-Kommission. Entgegen der ursprünglichen Erwartung liegt die Zustimmung aus Brüssel bis heute nicht vor. Ob und wann sie kommt, ist derzeit völlig unklar. Ohne eine gesetzliche Regelung gibt es aber für die Alemannia Aachen GmbH keine gesicherte Basis,  um über einen Insolvenzplan saniert zu werden.“

Da jedoch die Vorbereitungen für die nächste Spielzeit so schnell wie möglich vorangetrieben werden sollen, steht die Gründung einer neuen Spielbetriebsgesellschaft bevor. Ebenso wie bei der „Alemannia Aachen GmbH“ wird auch hier der Gesamtverein TSV Alemannia Aachen e.V. der alleinige Gesellschafter sein.

Der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) hat nach Angaben von Niering bereits seine schriftliche Zustimmung zur Übergabe des Spielrechts auf die neue Gesellschaft ab dem 1. Juli 2018 erteilt. Die laufende Saison 2017/2018 wird noch durch die „Alemannia Aachen GmbH“ und damit unter Nierings Regie zu Ende gespielt. Der bisherige Alemannia-Geschäftsführer Martin vom Hofe wird auch die neue Spielbetriebsgesellschaft leiten.

„Dabei ist es gut zu wissen, dass die Finanzen der Alemannia Aachen GmbH so gut geordnet sind wie schon lange nicht mehr. Der Etat von rund 2,8 Millionen Euro ist zu mehr als 97 Prozent gedeckt. Hält der gute Zuschauerspruch und die Unterstützung unserer Förderer und Sponsoren weiterhin an, sind wir sehr zuversichtlich, auch die letzte kleine Lücke im Etat bald schließen zu können“, so Insolvenzverwalter Niering.

Die Spieler, Trainer und Mitarbeiter der Geschäftsstelle sollen gleich nach der Wiederaufnahme des Trainings am 3. Januar umfassend über die neuen Pläne informiert werden. „Die Arbeitsverhältnisse werden schon aufgrund der gesetzlichen Regelung über den so genannten Betriebsübergang auf die neu zu gründende Spielbetriebsgesellschaft uneingeschränkt übergehen. Das ist ein wichtiges Signal gegenüber den langjährigen Mitarbeitern der Alemannia“, meint Dr. Christoph Niering.

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