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Nach 20 Jahren: RWO gewinnt Niederrheinpokal

Oberhausen behält im Derby gegen RWE 2:1 die Oberhand.
Der ehemalige Bundesligist Rot-Weiß Oberhausen aus der Regionalliga West hat seine lange Durststrecke beendet. Erstmals seit 20 Jahren triumphierten die „Kleeblätter“ im Niederrheinpokal und nehmen in der nächsten Saison am DFB-Pokal teil. In einem hitzigen und dramatischen Endspiel am „Finaltag der Amateure“ bezwang RWO den Revierrivalen und Ligakonkurrenten Rot-Weiss Essen vor 15.000 Zuschauern 2:1 (1:0) und machte damit nach 1996 und 1998 den dritten Triumph perfekt. Rekordsieger RWE bleibt bei neun Titeln (zwischen 1993 und 2016) und verpasste den vierten Einzug in die Hauptrunde in Folge.

Ausgerechnet der gebürtige Essener und ehemalige RWE-Spieler Kai Nakowitsch (41.) brachte die Oberhausener 1:0 in Führung. Kamil Bednarski (52.) gelang der Ausgleich für die Gäste, die danach drauf und dran waren, selbst den Siegtreffer zu erzielen. Am Ende standen sie jedoch wegen eines kuriosen Treffers von RWO-Mittelfeldspieler Yassin Ben Balla (89.) in der Schlussphase mit leeren Händen da. Selbst die TV-Bilder konnten nicht zu 100 Prozent nachweisen, ob der Ball die Torlinie wirklich überschritten hatte.

RWE-Trainer Neitzel: „Haben es versäumt nachzulegen“

RWE-Trainer Karsten Neitzel, erst seit gut sechs Wochen an der Hafenstraße im Amt, zeigte sich als fairer Verlierer. „Die Niederlage ist brutal ärgerlich, weil wir eine bärenstarke zweite Halbzeit hingelegt haben. Wir haben es jedoch versäumt, nach dem 1:1 den zweiten Treffer nachzulegen und die Partie damit für uns zu entscheiden“, so der 50-jährige Fußball-Lehrer.

Sein Oberhausener Kollege Mike Terranova gab ehrlich zu: „Es war für uns ein extrem glücklicher Sieg. Es war ganz bestimmt auch nicht unser bestes Spiel. Aber wir waren diesmal einfach dran. Ich hatte deshalb auch immer die Hoffnung, dass wir in der Schlussphase noch eine Chance bekommen würden.“

Oberhausens Nakowitsch trifft gegen ehemaligen Verein

Die Essener, bei denen sich die zuvor angeschlagenen Robin Urban, Kevin Grund und Kamil Bednarski rechtzeitig fit zurückgemeldet hatten, erwischten im einzigen Duell zweier ehemaliger Bundesligisten am „Finaltag der Amateure“ den etwas besseren Start. Vor allem Rechtsaußen Kai Pröger sorgte mit seinen Tempoläufen immer wieder für Gefahr.

Erst im Laufe des ersten Spielabschnitts fanden auch die Oberhausener besser in die Partie und verstärkten, angetrieben von Kapitän Patrick Bauder, ihre Offensivbemühungen. Dennoch war die 1:0-Führung zur Pause ein wenig glücklich. RWO-Abwehrspieler Kai Nakowitsch (41.) traf gegen seinen Ex-Klub mit einem satten Distanzschuss von der Strafraumgrenze ins untere linke Eck.

Torwart Udegbe rettet mit Glanzparade gegen Pröger

Nach der Pause dauerte es nicht lange, bis die mitgereisten Essener Anhänger erstmals jubeln durften. Nach Vorarbeit von Marcel Platzek und Robin Urban musste Kamil Bednarski den Ball nur noch ins leere Tor drücken – 1:1 (52.).

Der Ausgleich beflügelte die Essener, die sich in der Folgezeit eine Reihe von Chancen herausarbeiteten. Die beste Möglichkeit vereitelte RWO-Schlussmann Robin Udegbe, der einen Schuss des bärenstarken Pröger um den Pfosten lenkte und damit einen möglichen Rückstand verhinderte.

Kurz vor dem Abpfiff dann die entscheidende Szene: In einem Luftzweikampf mit RWO-Defensivspieler Robert Fleßers konnte Essens Schlussmann den Ball nicht entscheidend klären. Timo Brauer versuchte, die Kugel aus der Gefahrenzone zu befördern, wurde aber von Yassin Ben Balla stark unter Druck gesetzt, der dann auch seinen Kopf an den Ball bekam und ihn aus kurzer Entfernung in Richtung Torlinie beförderte. Essens Innenverteidiger Timo Becker versuchte noch zu klären, das Schiedsrichter-Gespann um Markus Wollenweber (Mönchengladbach) entschied jedoch sofort auf Tor. Alle RWE-Proteste halfen nichts.

Als DFB-Vizepräsident Peter Frymuth, gleichzeitig Präsident des Fußballverbandes Niederrhein (FVN), die Pokaltrophäe an RWO-Kapitän Patrick Bauder übergab, kannte der Jubel bei den Hausherren keine Grenzen mehr.

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