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KFC-Verteidiger Schorch: „Geschichte schreiben“

29-jähriger Abwehrspieler will mit Uerdingen in die 3. Liga.


Mit dem KFC Uerdingen 05 und dem SV Waldhof Mannheim stehen sich in den Playoff-Spielen um den Aufstieg in die 3. Liga zwei ehemalige Bundesligisten gegenüber. Das Hinspiel steigt heute (ab 19 Uhr, im Livestream auf WDR.de und SWR.de) in Duisburg, das Rückspiel am Sonntag (ab 14 Uhr, live im WDR und SWR) in Mannheim. KFC-Verteidiger Christopher Schorch (Foto) hat in seiner Laufbahn schon einiges erlebt und ist im Uerdinger Aufgebot einer von gleich mehreren Spielern mit Bundesliga-Erfahrung. Der 29-Jährige wurde auch schon mit der U 17-Nationalmannschaft Europameister (2009) und war für die zweite Mannschaft von Real Madrid am Ball.

Jetzt will er mit dem KFC, der sich als erster Aufsteiger überhaupt für die Playoffs qualifiziert hat, in die 3. Liga. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht Christopher Schorch über die reguläre Saison, Gegner Waldhof Mannheim und sein Wunschergebnis für das Hinspiel.

FUSSBALL.DE: Anspannung oder Vorfreude: Was überwiegt, Herr Schorch?

Christopher Schorch: Eindeutig die Vorfreude. Ich kann den Beginn kaum noch erwarten. Am liebsten würde ich jetzt sofort spielen, weil wir in den vergangenen Wochen sehr gut in Form waren.

Welche Situation in Ihrer bisherigen Laufbahn dürfte den Aufstiegsspielen am nächsten kommen?

Schorch: Dass es um alles geht, habe ich schon einige Male erlebt. Das ist also nicht vollkommen neu für mich. Wir können mit dem Aufstieg nun ein kleines Stück Vereinsgeschichte schreiben. Dieses Ziel wollen wir mit aller Macht erreichen.

Wie schätzen Sie den SV Waldhof Mannheim ein?

Schorch: Die Südwest-Staffel ist eine starke Liga, und der SV Waldhof steht zum dritten Mal hintereinander in der Aufstiegsrunde. Also haben die Mannheimer zum dritten Mal einen Spitzenplatz in ihrer Liga belegt, das will schon etwas heißen. Ich erwarte, dass in den beiden Duellen sehr viel Qualität auf dem Platz stehen wird.

Worauf wird es ankommen, um sich durchzusetzen?

Schorch: Die Tagesform wird ganz sicher eine entscheidende Rolle spielen. Die Fragen sind auch: Wer kann besser mit dem Druck umgehen, und wer kommt besser in die Zweikämpfe? Auch eine Portion Glück gehört dazu.

Wie finden Sie es, dass das Hinspiel in Duisburg, also an Ihrer alten Wirkungsstätte, ausgetragen wird?

Schorch: Ich persönlich verbinde positive Erinnerungen mit Duisburg. Mit dem MSV bin ich schließlich 2015 in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Für unsere Fans ist es ein wenig schade, dass wir nicht in Krefeld spielen können. Die Unterstützung ist trotzdem der Wahnsinn. Überall in Krefeld hängen Flaggen, man sieht das KFC-Logo. Unsere Fans lassen sich unfassbar viel einfallen und werden zahlreich mit nach Duisburg fahren.

Was wäre ein gutes Resultat für das Rückspiel?

Schorch: Jedes Ergebnis ohne Gegentor würde ich unterschreiben.

Haben Sie schon mal einen Gedanken an ein mögliches Scheitern verschwendet?

Schorch: Überhaupt nicht! Ich weiß, dass wir als Mannschaft stark genug sind, die Aufgabe zu lösen. Ich persönlich sehe es so: Ich habe mir 34 Spieltage den Hintern aufgerissen und will mir jetzt das große Ziel auch von keinem mehr nehmen lassen.

Der Kader des KFC ist gespickt mit ehemaligen Bundes- und Zweitligaprofis wie Maximilian Beister, Christian Müller und Ihnen. Ist das ein Vorteil?

Schorch: Gerade in engen Spielen war und ist Erfahrung enorm wertvoll. Wir versuchen, unsere Routine auf die jungen Spieler zu übertragen.

Uerdingen hat die Playoffs als erster Aufsteiger erreicht. Wo liegen die Gründe?

Schorch: Auf den KFC wurde immer ganz besonders ein Auge geworfen. Anfangs wurden wir auch häufig belächelt und als bloße Ansammlung von guten Einzelspielern gesehen. Wir sind aber schnell zu einer Einheit geworden, die jeden Rückschlag weggesteckt hat.

Unter Trainer Stefan Krämer, dem Nachfolger von Michael Wiesinger, spielt der KFC offensiv nach vorne. In zwölf Spielen erzielte der KFC 41:7 Tore, holte elf Siege und ein Unentschieden. Haben Sie als Verteidiger nun mehr oder weniger zu tun?

Schorch: Das Risiko ist etwas größer geworden, die Eins-gegen-Eins-Situationen kommen nun häufiger vor. Bisher konnten wir das in der Abwehr aber immer hervorragend auffangen. Wir haben die volle Überzeugung, dass wir mit unserer Art, Fußball zu spielen, auch gegen Mannheim erfolgreich sein werden.

Was hatte bei Ihnen den Ausschlag gegeben, sich zu Saisonbeginn dem KFC anzuschließen?

Schorch: Ich hatte zuvor beim FSV Frankfurt keine gute Zeit. Am Ende einer turbulenten Saison mit sportlichen und finanziellen Nackenschlägen für den Verein stand der Abstieg aus der 3. Liga in die Regionalliga Südwest . Danach gab es einige Angebote, auch aus dem Ausland. Das Projekt KFC Uerdingen 05 hat mich aber sehr gereizt. Nach einem langen Gespräch mit Investor Mikhail Ponomarev war ich endgültig überzeugt. Ich wollte und will mithelfen, beim KFC etwas aufzubauen. Eine solche Situation hatte ich zuvor noch nicht während meiner Laufbahn.

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