Karlsruher SC gewann 1993 7:0 gegen den FC Valencia.
Er hat ein Stück Europapokal-Geschichte geschrieben: Edgar „Euro-Eddy“ Schmitt (Foto) steht für eine der größten Sensationen im UEFA-Cup (heute: Europa League). Vier Treffer steuerte der heute 55-Jährige am 2. November 1993 zum 7:0 des Karlsruher SC gegen den FC Valencia bei. Dadurch zog der ehemalige Bundesligist und aktuelle Drittligist nach einem 1:3 im Hinspiel (auch dort traf Schmitt) gegen den haushoch favorisierten spanischen Spitzenklub doch noch in das Achtelfinale ein. Erst im Halbfinale war später Endstation (0:0 und 1:1 gegen Casino Salzburg).
Im DFB.de-Drittligainterview spricht Edgar Schmitt mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über das legendäre Valencia-Spiel, über die 3. Liga und warum er seinen Spitznamen phasenweise verflucht hat.
DFB.de: Wie häufig mussten Sie die Geschichte vom „Wunder vom Wildpark“ eigentlich schon erzählen, Herr Schmitt?
Edgar Schmitt: Ich erzähle sie jedem, der sie hören will – und auch jedem, der sie nicht hören will. (lacht) Im Ernst: Es ist schon unglaublich, wie viele Menschen mich erkennen und darauf ansprechen – nicht nur in Karlsruhe und Umgebung, sondern in ganz Deutschland. Sie wissen meist auch noch ganz genau, wo sie das Spiel verfolgt haben.
DFB.de: Hand aufs Herz: Nervt es Sie manchmal?
Schmitt: Auf keinen Fall. Mittlerweile bin ich auch sehr stolz darauf. Das war nicht immer so. In den ersten Jahren nach meinem Karriereende bin ich in ein tiefes Loch gefallen und habe den Spitznamen ‚Euro-Eddy‘ regelrecht verflucht. Im normalen Leben musste ich bei unter null anfangen und mich erst langsam wieder aus diesem Tal herausarbeiten.
DFB.de: Wie war das jetzt damals mit dem 7:0 genau?
Schmitt: Wir haben den Sieg nicht nur an diesem Abend eingefahren. Die Erfolgsgeschichte hatte schon im Hinspiel in Spanien begonnen. Valencia hatte versäumt, nach dem 3:0 das vierte, fünfte und sechste Tor nachzulegen. Kurz vor Schluss hatten wir dann die einmalige Chance, einen Auswärtstreffer zu erzielen. Ich konnte die Möglichkeit glücklicherweise nutzen. Dieses Tor hat bei uns für Optimismus gesorgt. Schon unmittelbar nach Abpfiff waren wir sicher: Das können und werden wir daheim drehen. Diese Stimmung hat sich bis zum Rückspiel zwei Wochen durchgezogen und verfestigt.