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Bundesliga: Weltmeister Frank Mill nun runde 60 Jahre

Ex-Bundesligaspieler traf in 387 Spielen 123 Mal.


Bei seinen 387 Bundesliga-Einsätzen erzielte Frank Mill (Foto) stolze 123 Tore. Bei seinem 60. Geburtstag am Dienstag (23. JuliI war es eigentlich wie immer, wenn er über seine Karriere als Fußball-Profi und Nationalspieler berichtet. Es ging um sein „sicherstes Ding“, bei dem der Ball allerdings gar nicht im Tor landete. Eine Szene, mit der der gebürtige Essener in die Annalen der Bundesliga-Geschichte einging.

Es war Mills erster Einsatz für Borussia Dortmund, wo er nach den Stationen Rot-Weiss Essen und Borussia Mönchengladbach 1986 gelandet war. Am 9. August 1986 beim 2:2 bei Bayern München vergab er eine Chance, die heute noch bei den Pannenshows hoch im Kurs steht. Nach einem Super-Solo, bei dem er die gesamte Münchner Hintermannschaft einschließlich Torwart Jean-Marie Pfaff ausgespielt hatte, stand er vor dem gähnend leeren Tor. Er zögerte einen Moment, kostete die Situation aus – und traf nur den Pfosten.

Die Presse schrieb: „Es war der berühmteste Pfostentreffer in der Nachkriegszeit.“ Und Mill selbst erzählte später: „Ich habe mal während eines Urlaubs in Los Angeles im US-TV einen Film über die größten Pannen im Sport gesehen. Da war mein „Tor“ auch dabei.“ Die versiebte Chance – später lachte Mill darüber, genauso wie bei dem Gedanken an den Beginn seiner Karriere.

Er war ein Heißsporn, schnell mit dem Ball, aber auch mit der Zunge. Der frühere Dortmunder Stürmer und heutige BVB-Stadionsprecher Norbert Dickel fasste den Fußballer Mill, dem Haken und Ösen nicht fremd waren, einmal in einem Satz zusammen: „Der Mill ist mit allen Abwässern gewaschen.“

Mill, der Essener

In seiner ersten Profi-Saison in Essen konnte er den Abstieg aus der Bundesliga nicht vermeiden. Aber er blieb bei den Rot-Weissen an der Hafenstraße. Vier Jahre spielte er in der 2. Bundesliga Nord für RWE. Er erzielte 81 Tore in Punktspielen und flog zwei Mal mit „Rot“ vom Platz. Es folgten zwölf Jahre Bundesliga für Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund.

Mill, der Gladbacher

In Mönchengladbach war er an zwei Spielen gegen Real Madrid beteiligt, die in die Geschichte eingingen: Im Achtelfinal-Hinspiel des UEFA-Cups hatte es gegen das spanische Star-Ensemble am 27. November 1985 einen 5:1-Kantersieg gegeben. Zwei Wochen später verlor die Borussia das Rückspiel gegen die „Königlichen“ 0:4 und schied aus. Mönchengladbachs damaliger Manager Helmut Grashoff hatte schnell einen Schuldigen gefunden. Wegen seiner nicht genutzten Chancen kritisierte er Mill sehr hart. Zum Saisonende trennte man sich. Mill ging für acht Jahre nach Dortmund.

Mill, der Dortmunder

Die letzte Saison für den BVB bestritt er 1993/94. Er kam noch auf zwölf Einsätze. Es war die einzige Saison seiner gesamten Laufbahn, die er ohne Torerfolg abschloss. Dazwischen lagen bemerkenswerte Auftritte: Zwischen 1982 und 1990 spielte er 17-mal international für Deutschland, ohne dabei ein Tor zu erzielen. 1990 stand er unter Teamchef Franz Beckenbauer im WM-Kader und wurde sogar Weltmeister, obwohl er nicht zum Einsatz kam. 1984 und 1988 spielte er für Deutschland bei den Olympischen Spielen, ist mit neun Olympia-Einsätzen immer noch Rekordhalter. 1988 führte er die deutsche Mannschaft in Seoul zur Bronze-Medaille. Ein Jahr später gewann er mit Dortmund den DFB-Pokal.

Mill, der Düsseldorfer

Von Dortmund ging er in der Saison 1994/95 in die 2. Liga zu Fortuna Düsseldorf. Seine Bilanz: 27 Einsätze, fünf Tore. Mit der Fortuna schaffte er noch einmal die Rückkehr in die Bundesliga.

Autor: Franz Josef Colli

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