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Galopp Hoppegarten: Scheich-Sieg im Großen Preis von Berlin

Best Solution verweist Ittlinger Sound Check knapp auf den zweiten Platz.
Der Erfolgsrennstall Godolphin von Dubai-Herrscher Scheich Mohammed trumpfte erneut bei einem hochkarätigen Rennen auf einer deutschen Galopprennbahn auf: Zwei Wochen nach dem Erfolg von Benbatl im Großen Dallmayr-Preis in München triumphierte der ebenfalls von Saeed bin Suroor in England trainierte Best Solution (34:10) mit Jockey Pat Cosgrave am Sonntag vor 10.200 Zuschauern im 128. Großer Preis von Berlin (175.000 Euro, 2.400 Meter). Beim Saison-Höhepunkt auf der Galopprennbahn in Berlin-Hoppegarten gewann der vierjährige Hengst nach einem packenden Kampf, der das Publikum faszinierte.

Bis weit in die Zielgerade hinein führte der dreijährige Hengst Royal Youmzain (Trainer Andreas Wöhler/Gütersloh) bei moderatem Tempo mit zwei Längen vor Vorjahressieger Dschingis Secret (Markus Klug/Köln-Heumar). Best Solution war im Feld der sieben Teilnehmer an vorletzter Stelle auszumachen.

Auf der Zielgeraden sah es immerhin recht lange danach aus, als würde Royal Youmzain gewinnen können, doch dann kamen die Gegner näher. Dschingis Secret war als Erster in Position, dann setzte Gestüt Ittlingens Sound Check (Trainer Peter Schiergen/Köln) an der Außenseite mächtig nach. Als Jockey Pat Cosgrave innen eine gute Ausgansposition  für Solution gefunden hatte, entwickelte dieser gewaltigen Speed. Mit einem Hals schob sich der Gast aus England noch an den drei deutschen Top-Pferden vorbei. Sound Check, geritten von Andrasch Starke (Langenfeld), wurde Zweiter vor Royal Youmzain mit Eduardo Pedroza (Gütersloh) und Dschingis Secret mit dem Niederländer Adrie de Vries im Sattel.

Behinderung nicht rennentscheidend

Der Sieger musste schließlich noch eine Überprüfung durch die Rennleitung überstehen, da er beim Vorstoß Dschingis Secret abgedrängt hatte. Doch wirkte dieser in dem Moment schon nicht mehr so ganz zwingend und wäre bei glattem Verlauf wohl kaum vor Best Solution gewesen, so dass man von Konsequenzen absah. Die Behinderung, so hiess es,  war nicht rennentscheidend.

110.000 Euro Siegbörse fließen auf das Konto von Scheich Mohammed. Best Solution (2017 Zweiter im Dallmayr-Preis und Fünfter im Großen Preis von Baden) feierte beim 20. Start seinen siebten Erfolg und steigerte seine Gewinnsumme auf 698.738 Euro.

Trainer Saeed bin Suroor in einem ersten Kommentar: „Best Solution hatte den Start etwas verpasst, aber der Jockey hat das einzig Richtige gemacht und dann lange gewartet. Unser Pferd hatte zuletzt ein Gruppe II-Rennen in Newmarket gewonnen und einen Erfolg in der heutigen Klasse verdient. Sheikh Mohammed wird die Entscheidung treffen, wo er jetzt läuft. Es gibt Überlegungen in Richtung Australien.“

Jockey Pat Cosgrave ergänzte: „Ich hatte nicht geplant, von weit hinten aus ins Rennen zu gehen. Best Solution ist ein sehr gutes Pferd, das sich stark verbessert hatte und großen Speed besitzt, den er hier ausspielte.“

Schiergens Sound Check starker Zweiter

Der im Oleander-Rennen hier erfolgreiche Sound Check lief als Zweiter in Hoppegarten erneut ein glänzendes Rennen. „Eine tolle Leistung. Es hat sich ausgezahlt, hier zu starten und nicht im Listenrennen am Samstag. Aus der Reserve hat er sehr gut angepackt“, signalisierte Trainer Peter Schiergen.

Royal Youmzain hielt sich als Dritter nach langer Führung glänzend, war nur eine halbe Länge hinter Sound Check. Trainer Andreas Wöhler: „Eigentlich war nicht vorgesehen, an der Spitze zu gehen, aber das hat sich so ergeben. Die Leistung war gut. Wo wir weitermachen, ist noch offen.“

Dschingis Secret musste diesmal mit Platz vier vorlieb nehmen, hatte aber auch die erwähnte Störung zu verkraften. Jockey Adrie de Vries war sehr ehrlich: „In diesem Moment war er schon nicht mehr zwingend. Ich wäre sonst wohl auch nur Vierter geworden.“

Ähnlich sah es auch Trainer Markus Klug, dessen anderer Starter Windstoß (Derbysieger von 2017) als Sechster diesmal schon recht früh keine Akzente setzen konnte und sogar noch hinter Khan (Fünfter) und nur vor dem chancenlosen Rapido blieb: „Dschingis Secret musste kurz vor dem Ziel aufgenommen werden, aber es ist die Frage, ob er weiter vorne gelandet wäre. Gewonnen hätte er sicher nicht. Windstoß war reell geschlagen. Für beide Pferde schien der Boden nicht mehr ideal.“

Celebrity mit begeisterndem Kampf

Ein packendes Finish gab es auch im „Fliegerpreis“ (27.000 Euro, 1.200 Meter): Mit immer wieder neuen Reserven und dank eines hervorragenden Ritts von Adrie de Vries ließ sich die im Besitz des Gestüts Brümmerhof stehende Celebrity (59:10) diese Prüfung nicht entgegen. Es war schon bemerkenswert, wie die von Dominik Moser in Hannover vorbereitete Shamardal-Tochter hier die Gegner abwehrte.

„Sie war nicht immer glücklich und hat lange gebraucht, um sich zu finden. Irgendwann hat sie den Schalter umgelegt. Unser Ziel ist die Goldene Peitsche. Dort wird auch Artistica antreten, aber sie geht ohne Vorbereitungsrennen nach Baden-Baden“, berichtete Trainer Dominik Moser.

Die „Französin“ Euryale sowie Schäng (Trainer Pavel Vovcenko: „Er ist wieder gut gelaufen. Wir hoffen auf Regen bei der Goldenen Preitsche in Iffezheim“) teilten sich in totem Rennen Platz zwei.

Traumergebnis für Brümmerhof

Für das Hannoveraner Gestüt Brümmerhof kam es noch besser, denn im Hoppegartener Stutenpreis (27.000 Euro, 1.800 Meter) machten zwei Ladies der Zuchtstätte der Familie Baum (Gregor Baum: „Was für ein toller Tag“) die Partie unter sich aus: Die dreijährige Areion-Tochter Angelita erinnerte sich zur hohen Quote von 122:10 wieder an ihre Bestleistungen aus dem Frühjahr. Schon in bester Haltung schritt Andasch Starke mit der Außenseiterin zum Griff auf die zu Beginn der geraden in Front gezogene Guiliana, musste dann nur die immens starke Schlussoffensive der ebenfalls in Brümmerhof-Besitz befindlichen Akua‘ rella kontern.

Jockey Andrasch Starke über Angelita: „Ich war mit ihr in Köln Zweite in einem Grupperennen auf weicher Bahn, das war schon eine sehr gute Form. Dann hat es nicht so gepasst. Heute hat sie wieder in Super-Form. Sie ging unterwegs schon gut und hat wieder ihr wahres Gesicht gezeigt.“

„Das Rennen war ideal für sie, heute hat alles gepasst. Sie könnte nun den Berenberg-Cup in Baden-Baden bestreiten“, ließ Siegtrainer Peter Schiergen durchblicken. Auch Akua’rellas Betreuer Dominik Moser war hochzufrieden über die Steigerung seiner Lady: „Unser Ziel war Black Type, das haben wir erreicht.“

Guiliana hielt sich als Dritte ausgezeichnet. Mitbesitzer Sebastian J. Weiss: „Das war eine exzellente Leistung. Sie hat endlich das gezeigt, was wir uns von ihr erwartet hatten. Der Rennverlauf war schon fast zu perfekt, daher war sie gezwungen, früh nach vorne zu gehen, sonst wäre es noch enger geworden.“ Prima Violetta komplettierte die Viererwette, die nicht getroffen wurde.

Quelle: German Racing

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