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Galopper-Trainerin Yasmin Almenräder: „Stimmung ist positiv“

43-jährige Mülheimerin hat den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt.
Für die Mülheimer Galoppertrainerin Yasmin Almenräder (Foto) hat ein neues Kapitel ihrer Karriere begonnen. Seit einigen Wochen ist die 43-Jährige die „eigene Frau im Haus“. Mit der Gründung einer GmbH hat Almenräder den Schritt in die Selbstständigkeit als so genannte „Public Trainerin“ gewagt. Zuvor war sie bei Christine Baltromei (Witwe des 2012 verstorbenen Mülheimer Trainers Werner Baltromei) als Privattrainerin angestellt. Nun trägt Almenräder seit Anfang Juli die volle Verantwortung. Christine Baltromei hilft am Rennstall aber nach wie vor mit.

Auf das Kommando von Almenräder hören aktuell fünf Arbeitsreiter. Außerdem beschäftigt sie zwei Mitarbeiter vom „Bodenpersonal“, wie sie es selbst augenzwinkernd formuliert. Im Team betreuen Almenräder und Co. aktuell 25 Pferde. „Davon kommen knapp zehn momentan noch nicht für einen Start infrage“, erklärt die Mülheimer Trainerin. „Entweder sind sie zu jung oder noch nicht weit genug.“

In die neue Saison war Almenräder noch mit rund 35 Pferden gestartet. „Einige waren aber nicht für den Rennbetrieb geeignet, bei anderen spielten Verletzungen eine Rolle. So ist unser Stall nach und nach etwas kleiner geworden“, erklärt die Mutter einer zehnjährigen Tochter (Lisa-Sophie), die deshalb auch nichts dagegen hätte, wieder ein paar Pferde mehr in ihren Stall zu bekommen. „Mit meinem Team bin ich auf jeden Fall in der Lage, bis zu 40 Pferde zu betreuen.“

Der Start in das Jahr 2018 hätte besser kaum sein können. Der achtjährige Hengst Szoff aus dem Besitz von Werner Krüger (Berlin/UNIA Racing), Vizepräsident und Finanz-Chef des Rennclubs Mülheim an der Ruhr, triumphierte Anfang Januar im französischen Deauville in einem 24.000 Euro-Rennen. Es folgte jedoch eine Durststrecke. Bis Ende Mai gab es keinen Sieger aus dem Almenräder-Stall mehr. „Solche Phasen gibt es immer wieder einmal. Unter anderem durch die Verkleinerung unseres Stalls war sie auch erklärbar. Nervös darf man da nicht werden“, meint die Trainerin, die auch sieben Pferde aus dem Besitz des Mülheimer Vizepräsidenten Hans Bierkämper (Dortmund/Stall Mandarin) betreut.

Der erste Volltreffer im Mai war dann der „Startschuss“ für eine eindrucksvolle Erfolgsserie. Kaum eine Woche verging ohne einen Sieger aus dem Raffelberger Trainingsquartier von Yasmin Almenräder. Allein während der Derby-Woche auf der Rennbahn in Hamburg-Horn trug sich die Mülheimerin viermal in die Siegerliste ein. Eine beachtliche Ausbeute! „Dass die Erfolge in Hamburg so geballt kamen, hat uns allen gutgetan“, sagt Almenräder, die kurz vor ihrem 100. Sieg als Galoppertrainerin steht (aktuell 98). Mehr als 80.000 Euro haben die Almenräder-Pferde in diesem Jahr schon eingaloppiert.

Die hohen Temperaturen der letzten Wochen setzten dabei eher den Menschen zu, weniger den Pferden. Almenräder: „Pferde sind Steppentiere und können mit extremen Plus- und auch Minustemperaturen bestens umgehen. Nur am Wasserverbrauch merkt man das Sommerwetter schon recht deutlich.“

Deutlich bemerkbar macht sich für Almenräder auch, dass die Galopprennbahn am Raffelberg seit Jahresbeginn unter neuer Regie steht. „Man merkt, dass unter dem neuen Vorstandsteam um den Rennclub-Präsidenten Karl-Dieter Ellerbracke viel bewegt wird“, sagt Almenräder. „Auf der Rennbahn wurde schon viel gearbeitet, um hier alles auf Vordermann zu bringen. An den Renntagen habe ich das Gefühl, als sei mehr Leben drin. Die Stimmung ist absolut positiv. Ich hoffe, dass das so bleibt oder sogar noch besser wird.“

Die Stimmung wird ganz sicher auch am vierten Renntag des Jahres am Raffelberg prächtig sein. Gemeinsam mit der Sparkasse Mülheim lädt der Verein für Samstag, 18. August, zum großen Familien-Renntag ein. Höhepunkt ist der mit 17.000 Euro dotierte „Große Preis der Sparkasse Mülheim an der Ruhr“. Für Besitzer Ulrich Zerrath (Münster) bietet Yasmin Almenräder in dieser 1.400-Meter-Prüfung den dreijährigen Hengst Northern Fox auf, der in dieser Saison unter anderem schon einen Sieg (in Hamburg-Horn) und drei dritte Plätze (in Magdeburg, Krefeld und München) erreicht hat. Er trifft in Mülheim auf elf Gegner.

Auch bei Almenräder, die im Rahmenprogramm außerdem für Rennclub-Vizepräsident Werner Krüger den neunjährigen Wallach Attalos sattelt, ist die Vorfreude auf diesen Höhepunkt, der regelmäßig mehrere tausend Zuschauer anlockt, sehr groß. „Herrlich, wenn die Rennbahn nahezu aus allen Nähten platzt. Dann sind alle zufrieden“, sagt Almenräder.

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