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SVR-Torjäger Simon Engelmann will hoch hinaus

29-Jähriger trifft mit Rödinghausen im DFB-Pokal auf Bayern München.
Simon Engelmann (29/Foto) vom SV Rödinghausen gehört seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten Torschützen der Regionalliga West, hatte das auch schon bei den Sportfreunden Lotte, beim SC Verl und bei Rot-Weiß Oberhausen unter Beweis gestellt. Nun fordert er mit dem SVR im DFB-Pokal bald den FC Bayern München heraus.

Was war Ihr erster Gedanke, als dem SV Rödinghausen für die zweite Runde im DFB-Pokal der FC Bayern München zugelost wurde, Herr Engelmann?
Wenn ich ehrlich bin, war ich etwas zwiegespalten. Ich hätte mir lieber einen Gegner aus der 2. Bundesliga gewünscht, gegen den wir – wie zuletzt gegen Dynamo Dresden – eine realistische Chance auf das Weiterkommen gehabt hätten. Auf der anderen Seite ist Bayern München der größte und mit Abstand erfolgreichste Verein in Deutschland. Auf einen solchen Gegner zu treffen, ist für uns alle eine Riesensache.

Die SV Drochtersen/Assel, der Ex-Verein Ihres Trainers Enrico Maaßen, war beim 0:1 gegen den Rekordmeister nah dran, für eine Sensation zu sorgen. Nehmen Sie sich das als Vorbild?
Auf jeden Fall. Schließlich wollen wir es den Bayern ebenfalls so schwer wie möglich machen. Da können wir uns schon ein Beispiel daran nehmen, wie leidenschaftlich und geschickt Drochtersen verteidigt hat. Allerdings wird der FC Bayern Ende Oktober viel besser im Rhythmus sein, als es zu Saisonbeginn vielleicht noch der Fall war.

Noch sind es zwei Monate, bis der SVR durch das Pokalduell bundesweit im Fokus stehen wird. Wie schwierig wird es, die Konzentration auf den Ligabetrieb zu lenken?
Im Moment fiebern alle schon auf dieses Spiel hin. Jeder bekommt zahlreiche Kartenanfragen, es entsteht ein richtiger Hype. Ich bin mir aber sicher, dass wir als Mannschaft die Konzentration hochhalten werden. Das war schon im ersten Training nach der Auslosung zu spüren. Dafür sind wir auch Profis genug. Wir wollen sportlichen Erfolg.

Ebenso wie im Pokal ist Rödinghausen auch in der Meisterschaft gut gestartet. Was zeichnet die Mannschaft aus?
Wir arbeiten vor allem defensiv sehr gut, lassen den Gegnern nur wenige Chancen. Nach vorne könnten wir noch effektiver werden, sind aber insgesamt auf einem sehr guten Weg.

Ist es schon in dieser Saison möglich, um die Meisterschaft und den Aufstieg mitzuspielen?
Wir wollen uns auf jeden Fall verbessern und in dieser starken Liga eine gute Rolle spielen, streben einen Platz unter den Top4 an. Den Druck, aufsteigen zu müssen, haben wir im Gegensatz zu Vereinen wie Viktoria Köln oder Rot-Weiss Essen nicht.

Wie realistisch wäre die 3. Liga für Rödinghausen?
Ich glaube schon, dass es für den Verein zumindest mittelfristig in diese Richtung gehen kann. Von den Möglichkeiten und der Infrastruktur her sollte es auf jeden Fall machbar sein. Ein vergleichbarer Verein wie die Sportfreunde Lotte hat es schließlich vorgemacht. Unser Pokalspiel in Lotte gegen Dynamo Dresden hat gezeigt, was möglich ist. Jede Woche solche oder zumindest ähnliche Highlights zu haben, wäre grandios.

Sie selbst haben in der Liga und auch im DFB-Pokal schon getroffen. Wie würden Sie Ihre aktuelle Form bezeichnen?
Die Mannschaft ist gut drauf, ich bin es auch. Mich hat allerdings geärgert, dass ich beim 0:0 im letzten Heimspiel gegen die U 23 von Borussia Mönchengladbach zwei gute Chancen ausgelassen habe und wir auch deshalb den möglichen Sieg verpasst hatten. Da muss ich wieder konsequenter werden. Es geht also auf jeden Fall noch besser.

Ihre Quote ist beachtlich. In insgesamt 225 Regionalliga-Partien haben Sie knapp 80 Tore erzielt und mehr als 30 Treffer vorbereitet. Warum hat es bisher nur zur 4. Liga gereicht?
Gute Frage. Ich hätte jedenfalls nichts dagegen gehabt, in der 3. Liga zu spielen. Es hat sich aber nicht ergeben. Ich muss allerdings auch sagen, dass es mir lieber war, möglichst frühzeitig bei guten Regionalliga-Klubs wie Lotte, Verl, Oberhausen oder eben Rödinghausen zu unterschreiben, als alles auf eine Karte zu setzen und mich um Probetrainings bei Drittligisten zu bemühen. Ich bin auch so zufrieden.

Bei RWO haben Sie schon für einen Traditionsverein gespielt. Warum sind Sie dann in die vermeintliche „Provinz“ nach Rödinghausen gewechselt?
Ich komme aus Bakum in der Nähe von Vechta in Niedersachsen, wollte zurück in meine Heimat, aber gleichzeitig in der Regionalliga West bleiben, die deutlich attraktiver ist als die Nord-Staffel. Da war Rödinghausen für mich die optimale Lösung.

Verfolgen Sie noch das Ziel, eine oder mehrere Spielklassen nach oben zu kommen?
Wenn es passt, würde ich definitiv nicht ‚Nein‘ sagen. Am besten wäre es aber für mich, mit dem SV Rödinghausen aufzusteigen. Das wäre ein absoluter Höhepunkt.

Mit 29 Jahren müssen Sie auch schon an die Karriere nach der Karriere denken. Wie sehen Ihre Pläne aus?
Ich habe an der Fern-Uni in Hagen Wirtschaftsinformatik studiert und gerade meine Bachelor-Arbeit abgegeben. Ich warte jetzt nur noch auf das Ergebnis und bin sehr froh, dass dieses Thema abgehakt ist. In welche Richtung ich mich beruflich genau orientieren möchte, steht aber noch nicht fest. Erst einmal möchte ich noch einige Jahre spielen.

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