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Galopp Mülheim: Hauptrennen nach Hannover entführt

Lokalmatadoren beim Saisonfinale am Raffelberg sehr erfolgreich.
Der mit 22.500 Euro dotierte „Preis der rp Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft“ war beim Saisonfinale auf der Galopprennbahn in Mülheim der sportliche Höhepunkt. Die 12.000 Euro Siegprämie schnappte sich Arabino (Foto) aus dem Besitz des Stalles Steintor (Otto-Werner Seiler/Hannover) vor rund 5.000 Besuchern auf der gut besuchten Familien-Rennbahn. Für Seiler war es bereits der 1.601. Sieg.

Trainer Hans-Jürgen Gröschel (Hannover-Isernhagen), der beim großen Renntag der „rp-Gruppe“ am Raffelberg selbst nicht dabei sein konnte, und Besitzer Seiler hatten den dreijährigen Hengst Arabino, das jüngste Pferd im Feld der neun Teilnehmer, Spitzenjockey Andrasch Starke (Langenfeld) anvertraut. Der Führende in der bundesweiten Jockey-Statistik (61 Siege) musste sich mit dem 44:10-Mitfavoriten nach dem Start des 1.400 Meter-Rennens zunächst mit einem Platz im Hinterfeld zufriedengeben, ließ am Ende jedoch die Konkurrenz noch hinter sich.

„Das Rennen war extrem schnell“, so Starke. „Eine Lücke zu finden, war nicht einfach. Ich wusste, dass Arabino im Endspurt stark ist. Deshalb habe ich geduldig auf meine Chance gewartet, den Hengst erst auf der Zielgeraden nach außen beordert. Dort hat Arabino seine Stärken ausgespielt. Ich bin mir sicher, dass man demnächst noch viel von ihm hören wird.“

Rang zwei im Mülheimer Hauptereignis ging an Fuego del Amor (Trainer: Dr. Andreas Bolte/Lengerich), Dritter wurde Mister Onyx (Werner Glanz/München). Lokalmatador Lijian (Jens Hirschberger/Mülheim) verpasste als Sechster eine Prämie knapp.

Die Ehrenpreise nach dem Hauptrennen überreichte Frank Bierkämper. Der Geschäftsführer der „rp Gruppe“ – einst gegründet von seinem Vater und Mülheimer Rennclub-Vizepräsidenten Hans Bierkämper – war mit „seinem“ Renntag hochzufrieden. „Das war eine runde Sache“, so der leitende Funktionär beim Dienstleistungsunternehmen mit Hauptsitz in Dortmund. „Unsere Geschäftsführer und deren Familien waren begeistert. Viele von ihnen waren zuvor noch nie auf einer Rennbahn und wussten gar nicht, was sie erwartet. Nach dem Renntag habe ich ausnahmslos in zufriedene Gesichter geblickt. Ich bin sicher, dass wir das wiederholen werden.“

Ellerbracke und Bierkämper: Zwei Präsidiumsmitglieder dürfen jubeln

Hart umkämpft war der Sieg im Viererwette-Rennen, dem mit 4.350 Euro dotierten „Preis der Fahr-Zeit Personalleasing“. Mit einer dreiviertel Länge hatte Holtby aus dem Trainingsquartier von Andrea Friebel (Solingen) die Nase vorn. Siegjockey mit dem am Toto 85:10 gewetteten siebenjährigen Wallach war Maxim Pecheur (Lohmar). Die Viererwette komplettierten Namara (85:10), Past Sina (57:10) und Fire Linn (34:10). Unter anderem hatten zwei Wetter auf der Bahn die richtige Reihenfolge auf ihrem Schein. Sie trafen die Wette jeweils mit 50 Cent und durften sich damit über jeweils 1.250 Euro freuen.

Für Maxim Pecheur war der Erfolg mit Holtby nicht der einzige Tagessieg. Auch mit der dreijährigen Stute Global Wonder trug er sich im „Burger King-Rennen“ um Prämien in Höhe von 5.100 Euro in die Siegerliste ein. Sehr zur Freude von Karl-Dieter Ellerbracke, denn der Präsident des Rennclubs Mülheim an der Ruhr ist mit seinem Gestüt Auenquelle (Rödinghausen), das er gemeinsam mit Peter Michael Endres (Duisburg/Präsident des Düsseldorfer Rennvereins) betreibt, Besitzer und Züchter von Global Wonder. Trainer der Stute ist Jens Hirschberger (Mülheim), der zuvor auch schon mit der zweijährigen Axana (für Besitzer Sergej Penner/Herzebrock-Clarholz) auf der Heimatbahn erfolgreich war.

„Der Jockey hat die Order optimal umgesetzt“, lobte Ellerbracke mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „Ich hatte ihm gesagt, dass er das Rennen gewinnen soll. Offenbar hat er da ganz genau hingehört.“

Einen weiteren Heimsieg bei seinem „Heimspiel“ landete Hans Bierkämper. Der Gründer der „rp Gruppe“, dessen Pferde unter dem Namen „Stall Mandarin“ laufen, durfte sich über den Sieg seines dreijährigen Hengstes Valduro in dem mit 5.100 Euro dotierten „Gourmetage-Rennen“ freuen. Der Schützling der Mülheimer Trainerin Yasmin Almenräder hatte es unter dem belgischen Jockey Stephen Hellyn allerdings richtig spannend gemacht. Nach Kampf siegte Valduro mit einem kurzen Kopf vor Nakimo, trainiert von Champion Markus Klug (Köln-Heumar) für das Gestüt Röttgen und geritten von Adrie de Vries (NL). Dritter wurde mit weiteren eineinviertel Längen Rückstand der niederländische Gast Yeah Cool.

Valduro war vom Start weg in der Spitzengruppe an dritter Position an der Innenkante gehalten worden. Auf der Zielgeraden stieß er in eine Lücke und kämpfte sich sehenswert an die Spitze. „Eigentlich waren die Bodenverhältnisse für Valduro gar nicht optimal“, sagte Bierkämper. „Aber er hatte so viel Tempo, dass die Konkurrenz das Nachsehen hatte.“ Für Almenräder bedeutete der Triumph von Valduro den 99. Sieg ihrer Trainerlaufbahn.

Abgeschlossen wurde der „rp Gruppe-Renntag“ mit dem Sieg von Incantator in einer mit 4.000 Euro dotierten Prüfung über 2.000 Meter. Es war gleichzeitig das letzte Rennen der ersten Saison in Mülheim unter der Regie des neuen Galopprennvereins „Rennclub Mülheim an der Ruhr“. Trainer Andreas Wöhler und Jockey Eduardo Pedroza (beide Gütersloh) setzten damit die Klammer um den Renntag. Bereits das Auftaktrennen hatte das Erfolgs-Duo mit dem zweijährigen Hengst Revelstoke für sich entschieden.

Hinter Northsea Star (Trainer Markus Klug) belegte Szoff (Yasmin Almenräder) aus dem Besitz von Werner Krüger (Stall UNIA Racing/Berlin), wie Ellerbracke und Bierkämper Mitglied im Mülheimer Präsidium, den dritten Platz.

Positives Fazit nach erster Saison unter Rennclub-Regie

Der Umsatz nach acht Rennen betrug 129.322 Euro. Der Außenanteil lag bei beachtlichen 64.027 Euro. Nicht nur deshalb zog Rennclub-Präsident Karl-Dieter Ellerbracke ein positives Fazit. „Unsere Erwartungen wurden voll erfüllt. Wir dürfen sagen, dass der Neustart geglückt ist“, so Ellerbracke: „Wir haben bei jedem Renntag schwarze Zahlen geschrieben und sind sehr froh, dass uns das Mülheimer Publikum die Treue hält.“

Auch in der kommenden Saison 2019 sollen mindestens wieder fünf Renntage am Raffelberg stattfinden. Die genauen Termine stehen aber noch nicht fest.

Foto-Quelle: Marc Rühl

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