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Neuer RWE U 17-Trainer Hohenberg: „Grundtugenden zeigen“

32-Jähriger gibt am Samstag, 11 Uhr, gegen Gladbach sein Debüt.
Am Samstag (ab 11 Uhr) gibt Simon Hohenberg (Foto), neuer Trainer bei Aufsteiger Rot-Weiss Essen, sein Debüt in der West-Staffel der B-Junioren Bundesliga. Vor eigenem Publikum trifft das Schlusslicht, das sich nach neun Spieltagen ohne Sieg vom bisherigen U 17-Trainer Lars Fleischer getrennt hatte, auf Borussia Mönchengladbach. Der 32-jährige Polizeikommissar Hohenberg, der mit seiner Frau Katharina und Tochter Hannah (sechs Monate) in Essen lebt, kennt sich beim ehemaligen Bundesligisten bestens aus. Bereits seit vier Jahren ist er als Trainer im Verein tätig, betreute zuletzt die U 16 und war auch als Jugendlicher selbst fünf Jahre lang für RWE an der Hafenstraße am Ball.

Im DFB.de-Interview spricht Simon Hohenberg mit MSPW-Mitarbeiter Peter Haidinger über seine Ziele, seine schwere Kopfverletzung und die Bedeutung des Klassenverbleibs.

DFB.de: Sie sind erst seit wenigen Tagen Cheftrainer bei der U 17 von Rot-Weiss Essen, die in der West-Staffel der B-Junioren-Bundesliga am Tabellenende rangiert. Wie sind Ihre ersten Eindrücke, Herr Hohenberg?

Simon Hohenberg: Die Jungs sind allesamt hoch motiviert, hängen sich im Training voll rein. Die meisten Spieler kenne ich von der U 16 persönlich, was den Einstieg für mich wesentlich einfacher macht.

DFB.de: Nach mehr als einem Drittel der Saison wartet RWE noch auf den ersten Sieg. Wie schwierig wird die „Mission Klassenverbleib“?

Hohenberg: Ich bin ein komplett positiver Mensch und hätte die Aufgabe nicht übernommen, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass wir es schaffen können. Wenn wir hart arbeiten, haben wir eine realistische Chance, dort unten herauszukommen.

DFB.de: Ihre positive Einstellung hat auch mit Ihren eigenen Erfahrungen als aktiver Fußballer zu tun, oder?

Hohenberg: Das stimmt wohl. Im Seniorenbereich habe ich als Innenverteidiger bei einigen Klubs in der Region gespielt. In einem Bezirksligaspiel hatte ich mich 2009 bei einem Kopfballduell schwer verletzt. In einer siebeneinhalbstündigen Operation wurden mir Metallplatten in den Schädel eingesetzt. Meine Schädeldecke, Jochbein, Kiefer, Nasenhöhle und Augendach waren komplett zerstört und mussten wie ein Puzzle zusammengefügt werden. Ich hatte Glück im Unglück, hätte auch als Pflegefall enden können. Danach habe ich aus Sicherheitsgründen mit einem Rugby-Helm gespielt. Ich wäre aber nie auf die Idee gekommen, deshalb mit dem Fußball aufzuhören.

DFB.de: Die Leistungen Ihres neuen Teams waren in dieser Saison teilweise sehr schwankend. Im Derby gegen Schalke 04 erkämpfte RWE einen Punkt, ging in den Duellen mit direkten Konkurrenten wie dem SC Paderborn 07 oder der SG Unterrath 12/24 aber leer aus. Wie erklären Sie sich das?

Hohenberg: Wir wollen nicht mehr zurückblicken, sondern den Fokus nur auf die kommenden Aufgaben richten. Das Hier und Jetzt ist für mich wichtig, die Vergangenheit interessiert nicht mehr. Für uns ist es ein Neustart und wir gehen die Sache voller Elan an.

DFB.de: Was kann ein Trainerwechsel im Juniorenbereich generell bewirkten und an welchen Stellschrauben müssen Sie drehen?

Hohenberg: Wir müssen vor allem die Grundtugenden, die Rot-Weiss Essen immer auszeichnen und stark machen sollen, so schnell wie möglich wiederbeleben. Mit Leidenschaft und Zweikampfstärke wollen wir dagegenhalten. Ein Trainerwechsel kann durch eine andere Ansprache und Trainingssteuerung positive Auswirkung haben. Ich bin heiß auf die Aufgabe und hoffe, dass der Funke auf die Mannschaft überspringt.

DFB.de: Wie schwer ist es, nach dem bitteren 0:8 beim 1. FC Köln die Mannschaft auf die nächsten Aufgaben gegen Borussia Mönchengladbach und den aktuellen Deutschen Meister Borussia Dortmund vorzubereiten?

Hohenberg: Einfacher geht es doch gar nicht. (lacht) Wir sind in beiden Partien krasser Außenseiter. Wir können ganz befreit aufspielen, wollen für unsere Gegner so unangenehm wie möglich sein.

DFB.de: Was stimmt Sie zuversichtlich, dass Sie das Ruder herumreißen können und RWE nicht zu einer „Fahrstuhlmannschaft“ im Juniorenbereich wird?

Hohenberg: Fakt ist, dass wir in unserer Region mit einer riesigen Konkurrenz umgehen müssen und dass unsere Toptalente schon oft aus der U 15 von anderen Vereinen weggeholt werden. Wir müssen dagegen in der Regel Spieler verpflichten, die zuvor nicht in Nachwuchsleistungszentren ausgebildet wurden und für die die Bundesliga noch Neuland ist. Deshalb kann es immer wieder passieren, dass wir als Nachwuchsmannschaft eines Regionalligisten in der Junioren-Bundesliga gegen den Abstieg spielen.

Das komplette Interview lesen Sie auf DFB.de.

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