Zwei Monatsgehälter stehen weiter aus – Herz-OP bei Pressesprecher.
Die Sorgen rund um den finanziell angeschlagenen West-Regionalligisten SG Wattenscheid 09 sind nach wie vor groß. Noch hat Aufsichtsrats-Chef und Hauptgeldgeber Oguzhan Can nicht erklärt, ob und wie es beim ehemaligen Bundesligisten weitergeht. Nach wie vor stehen zwei Monatsgehälter (September und Oktober) aus. Bald wird auch das November-Gehalt fällig.
Zu den großen finanziellen Schwierigkeiten kommt nun auch noch die Sorge um Pressesprecher Daniel Knorr. Dieser musste sich einer Operation am Herzen unterziehen und verabschiedete sich vorerst für die nächsten Monate nach dem 0:0 bei der U 23 von Borussia Mönchengladbach von der Mannschaft. „Der Eingriff ist gut verlaufen“, sagt SGW-Trainer Farat Toku.
Trotz der vielen Widrigkeiten: Die Spieler und Toku lassen sich nicht hängen. Das torlose Remis bei ambitionierten Gladbachern war das dritte Unentschieden in Folge. Erst am 1. Dezember geht es gegen Alemannia Aachen weiter. Der Trainingsbetrieb an der Lohrheide soll planmäßig laufen. „Ich ziehe das hier durch“, so Toku.
Dabei gäbe es für Spieler und Trainer durchaus die Möglichkeit, Can eine Frist zu setzen und dann – im nächsten Schritt – die Arbeit wegen der fehlenden Gehälter ruhen zu lassen. Viele von ihnen haben sich bereits von der Spielergewerkschaft VdV in Duisburg beraten lassen. „Wir haben kürzlich eine gut besuchte Infoveranstaltung für die Wattenscheider Spieler durchgeführt, bei der wir sie über ihre rechtlichen Handlungsoptionen aufgeklärt haben“, sagt VdV-Geschäftsführer Ulf Baranowsky. „Einige unserer Mitglieder werden in dieser Angelegenheit auch von unserer Rechtsabteilung betreut.“
Nach Informationen des Fachmagazins „kicker“ und MSPW wollen die 09-Kicker dem Verein noch vor dem Aachen-Spiel zumindest einmal eine Frist zur Zahlung der ausbleibenden Gehälter setzen. Ein anschließender Trainingsboykott – womöglich über einen längeren Zeitraum – würde allerdings nicht zuletzt auch die Spieler selbst treffen. Die Fitness würde leiden, der mögliche Wechsel zu einem anderen Verein erschwert.