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Regionalliga-Rückblick: SV Rödinghausen mit Pokal-Coups

Dem FC Bayern die Stirn geboten und zwei Drittligisten ausgeschaltet.
In der ersten Hälfte der Saison 2018/2019 gab es in den fünf Regionalligen eine Reihe von Überraschungen – positiv wie negativ. In der Bayern-Staffel fordert etwa der kleine VfB Eichstätt im Titelrennen die U 23 des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München heraus, im Westen mischt „Pokalschreck“ SV Rödinghausen, der sogar die Profis des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München ärgerte, ganz oben mit. Im Nordosten muss der ehemalige DDR-Spitzenklub BFC Dynamo um den Klassenverbleib bangen, die ambitionierte SV 07 Elversberg ist im Südwesten allenfalls Mittelmaß und in der Regionalliga Nord ist der TSV Havelse von der Tabellenspitze in die Abstiegszone gerutscht. FUSSBALL.DE mit den größten Überraschungen in der 4. Liga.

Kleines Eichstätt ganz groß

Der VfB Eichstätt aus der Regionalliga Bayern sorgte wohl für die bisher größte Überraschung aller fünf Staffeln. Nach einem nur durchschnittlichen Saisonauftakt mit vier Zählern aus den ersten fünf Spielen katapultierte sich der kleine Verein aus Oberbayern im Saisonverlauf immer weiter nach oben, bis er schließlich am 19. Spieltag die Spitzenposition von der U 23 des FC Bayern München übernahm. Gleich zweimal schaffte es Eichstätt, vier Siege in Serie zu holen, vor allem die Offensivleistung (42 Treffer) war insgesamt beeindruckend. Das Topspiel in München wurde 3:0 gewonnen. Die Tabellenführung musste Eichstätt zwar kurz vor der Winterpause wieder an den punktgleichen FCB abgeben. Der zweite Platz und der Vorsprung von neun Zählern auf Rang drei sind dennoch sensationell.

„Das ist schon fast ein Märchen und war nicht ansatzweise vorherzusehen“, sagt Eichstätts Manager Hans Benz im Gespräch mit FUSSBALL.DE: „Es fühlt sich wie ein Traum an, aus dem man nicht aufwachen möchte.“ Ein Aufstieg in die 3. Liga sei für den Verein, der erst das zweite Jahr in der Regionalliga Bayern spielt, zwar aus finanziellen und infrastrukturellen (noch) nicht machbar.

Dennoch ist Eichstätt ambitioniert, den großen FC Bayern weiter zu ärgern und oben zu bleiben – auch, um sich möglichst als bester Amateurverein der Bayern-Staffel erstmals für den DFB-Pokal zu qualifizieren: „Wir haben uns eine hervorragende Ausgangslage erarbeitet und sehen es als Herausforderung an, den 1. FC Schweinfurt, Wacker Burghausen und Co. hinter uns zu lassen“, so Benz: „Die Qualifikation für den DFB-Pokal wäre der nächste Meilenstein in unserer Vereinsgeschichte.“

Zu den Leistungsträgern bei Eichstätt gehört mit Markus Steinhöfer ein ehemaliger Bundesligaprofi. Der 32 Jahre alte Rechtsverteidiger, der bei Bayern München ausgebildet wurde und früher unter anderem für Eintracht Frankfurt am Ball war, kehrte im Sommer in seine Heimat zurück und schloss sich dem VfB an. Unter anderem wurde Steinhöfer während seiner Karriere dreimal Schweizer Meister (mit dem FC Basel) und holte einmal auch in Österreich (mit RB Salzburg) den Titel. Außerdem spielte er auch in Spanien (Betis Sevilla) und Tschechien (Sparta Prag), lief in der Champions und Europa League auf.

Rödinghausen jetzt in ganz Deutschland bekannt

Im Sommer war der SV Rödinghausen aus der Regionalliga West vermutlich noch nicht allzu vielen Fußball-Fans ein Begriff – inzwischen ist der Verein aus dem Kreis Herford in Ostwestfalen bundesweit bekannt. Grund dafür waren Rödinghausens beeindruckende Auftritte im DFB-Pokal. In der ersten Runde bezwang der SVR den Zweitligisten SG Dynamo Dresden 3:2 nach Verlängerung. In Runde zwei zog Rödinghausen dann das große Los: Es ging gegen den deutschen Rekordmeister FC Bayern München. Und auch gegen die Münchner hielt die Mannschaft von SVR-Trainer Enrico Maaßen (Foto) die Partie bis zum Ende offen. Der FCB mühte sich im ausverkauften Osnabrücker Stadion an der Bremer Brücke zwar zu einem 2:1-Auswärtserfolg, aber Rödinghausen konnte Fußball-Deutschland mit seiner mutigen Spielweise begeistern.

Vor allem SVR-Torschütze Linus Meyer, der Welttorhüter und DFB-Kapitän Manuel Neuer überwinden konnte, wird diesen Tag wohl nie vergessen. Und der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler Meyer war es auch, der nach dem Spiel im TV-Interview mit der ARD für den Spruch des Abends sorgte: „Wir sind unserer Favoritenrolle gegen die Bayern leider nicht gerecht geworden.“

Auch in einem anderen Pokalwettbewerb bewies der SV Rödinghausen schon mehrfach, dass er mit Teams aus höheren Ligen mithalten kann. Im Westfalenpokal kegelte der SVR mit den Sportfreunden Lotte (3:2) und dem SC Preußen Münster (2:1) zwei Drittligisten aus dem Wettbewerb und steht mittlerweile im Halbfinale. Bei einem Pokalsieg winkt eine erneute DFB-Pokalteilnahme.

Und in der Liga? Da läuft es auch! Rödinghausen rangiert nach 21 Spieltagen auf Platz zwei und hat nur sechs Zähler Rückstand auf Spitzenreiter FC Viktoria Köln . Neun der vergangenen elf Partien wurden gewonnen. Spielt der von einem großen Küchenhersteller unterstützte Verein, der 2010 noch in der Kreisliga A am Ball war, schon in der nächsten Saison Profifußball? Unmöglich ist das nicht. Geschäftsführer Alexander Müller kündigte zumindest schon mal an, beim DFB eine Zulassung für die 3. Liga zu beantragen.

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