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Wuppertaler SV: Verwaltungsrat übernimmt vorerst

Kontrollgremium muss nach Rücktrittswelle einspringen.
Der Traditionsverein Wuppertaler SV aus der Regionalliga West steckt mitten in seiner zweiten existentiellen Krise innerhalb weniger Wochen. Während der Winterpause konnte der Klub den Fortbestand erst durch die Schließung einer 260.000 Euro großen Etatlücke (unter anderem mit Hilfe einer erfolgreichen Crowdfunding-Aktion und einiger Spielerverkäufe) sichern. Nun gibt es eine massive Führungskrise, die die Zukunft des WSV bedroht.

Bis zum Mittwochnachmittag waren zwei Vorstände (Manuel Bölstler/Foto, für den Bereich Sport und Lothar Stücker für den Bereich Finanzen) sowie mindestens fünf Mitglieder des Verwaltungsrates (Thomas Lenz als vorheriger Vorsitzender, Bernd Gläßel, Marcus Harzen, Anja Jentjens und Martin Bang) von ihren Ämtern zurückgetreten. Ein weiterer Verwaltungsrat (Dr. Jürgen Hoß) wollte zunächst weitermachen, zog nach den Rücktritten von Bölstler und Stücker aber ebenfalls die Konsequenzen. Damit verbleiben im Kontrollgremium noch sechs Funktionäre. Ex-Profi Bölstler hat zumindest angekündigt, als Sportdirektor – also als Angestellter des Klubs – weitermachen zu wollen.

Der Vorstand der Bergischen besteht aktuell nur noch aus Marketingvorstand und Geschäftsstellenleiterin Maria Nitzsche, die allerdings zuletzt krankgeschrieben war. Vor allem an ihrer Person entzündeten sich offenbar die Diskussionen. Es gab gegenseitige Vorwürfe innerhalb der Vereinsführung, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sei nicht mehr möglich. Eine beantragte Abberufung von Maria Nitzsche aus dem WSV-Vorstand lehnte jedoch die Mehrheit des Verwaltungsrates zum jetzigen Zeitpunkt ab – und löste damit die Rücktrittswelle aus.

Fakt ist, dass der Vorstand mit nur einer Person laut WSV-Satzung nicht handlungsfähig ist. Zunächst wollen deshalb die verbliebenen Verwaltungsratsmitglieder die Geschicke des Klubs leiten – zumindest bis zur geplanten Jahreshauptversammlung am 8. April. „Wir sind bemüht und zuversichtlich, den Verein dann in die Hände neuer handelnder Personen für eine dann hoffentlich wieder ruhigere und erfolgreiche Zukunft zu geben“, hieß es.

Welche Auswirkungen die Führungs-Chaos auf den sportlichen Bereich hat, wird erstmals am Samstag, 14 Uhr, im Nachholspiel beim Aufsteiger SV Lippstadt 08 zu sehen sein. Trainer Adrian Alipour will sich allein auf den Sport fokussieren und für Erfolgserlebnisse sorgen: „Wir müssen jetzt liefern.“

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