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Trauer im Revier: „Schlitzohr“ Manfred „Manni“ Burgsmüller ist tot

69-Jähriger wurde in seiner Wohnung in Essen leblos aufgefunden.
Der deutsche Fußball trauert um eine seiner größten Persönlichkeiten. Manfred „Manni“ Burgsmüller (Foto), der beim ehemaligen Bundesligisten Rot-Weiss Essen ausgebildet wurde und dort auch seinen ersten Profivertrag unterschrieb, ist tot. Das bestätigte sein Ex-Verein Borussia Dortmund am Rande des Halbfinal-Rückspiels der U 19 um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft gegen den FC Schalke 04 (2:o). Nach Informationen von MSPW war Burgsmüller in seiner Wohnung in Essen-Fischlaken leblos aufgefunden worden.

„Manni Burgsmüller war Mitte der 70-er bis Anfang der 80-er Jahre das Gesicht von Borussia Dortmund. Er vereinte alle Facetten, über die ein Torjäger verfügen kann. Persönlich war er ein sehr angenehmer, witziger und geradliniger Typ, mit dem man sich einfach gerne umgab. Die BVB-Familie wird Manni Burgsmüller sehr vermissen“, sagte BVB- und Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ergänzte: „Manni Burgsmüller war das Idol einer ganzen Generation. Ich habe ihn sehr gerne Fußball spielen gesehen. Er ist der Bundesliga-Torschützenkönig unseres Vereins. Ein großer Borusse. Die Nachricht von seinem Tod hat mich erschüttert.“

Mit 52 Jahren ältester aktiver Football-Spieler

Der gebürtige Essener Burgsmüller hatte seine Karriere bei Rot-Weiss Essen begonnen, spielte danach unter anderem für Bayer 05 Uerdingen, Borussia Dortmund, den 1. FC Nürnberg, Rot-Weiß Oberhausen und Werder Bremen. Mit den Bremern wurde er 1988 Deutscher Meister. Trainer Otto Rehhagel hatte den schlitzohrigen Angreifer zwei Jahre zuvor im Alter von 36 Jahren zum SV Werder geholt.

Insgesamt bestritt Burgsmüller, der noch mit 40 Jahren im Oberhaus des deutschen Profifußballs am Ball war, 446 Bundesligaspiele und erzielte dabei 213 Tore. Damit ist er der viertbeste Bundesliga-Torschütze aller Zeiten. Kein anderer Spieler erzielte mehr Tore für Borussia Dortmund (135). Torschützenkönig wurde Burgsmüller dennoch nie. Zum Abschluss seiner aktiven Sportkarriere spielte er noch sechs Jahre lang für Düsseldorf Rhein Fire American Football, wurde dort als Kicker mit 52 Jahren zum ältesten aktiven Football-Profi.

Seit Jahren erhebliche Hüft- und Beinprobleme

Während seiner Fußballer-Karriere bestritt Burgsmüller trotz seiner herausragenden Torquoten nur drei Länderspiele. Im Vorfeld der Weltmeisterschaft 1978 durfte er bei Bundestrainer Helmut Schön seinen Torriecher unter Beweis stellen, doch in den WM-Kader schaffte er es nicht. Nach dem WM-Desaster in Südamerika („Schande von Cordoba“) wurde Burgsmüller beim Neuaufbau der DFB-Auswahl nicht berücksichtigt. Schön-Nachfolger Jupp Derwall hielt ihn für zu alt, zuvor passte er nicht ins Konzept.

Noch zu Lebzeiten wurde Manfred „Manni“ Burgsmüller mit einem Stein auf dem Walk of Fame in der Dortmunder Innenstadt geehrt. Der gebürtige Essener, der bis zuletzt im Stadtteil Fischlaken lebte, hatte seit Jahren mit Hüft- und Beinproblemen zu kämpfen und konnte nur noch mit Hilfe eines Gehstocks laufen.

Auch sein Heimatverein Rot-Weiss Essen trauert um „Manni“ Burgsmüller. „Wir alle sind schockiert und traurig über diese Nachricht. Manfred Burgsmüller ist einer der größten Fußballer, die jemals das rot-weisse Trikot getragen haben. Unsere Gedanken sind jetzt bei den Angehörigen, denen wir in dieser schweren Zeit viel Kraft wünschen“, so RWE-Vorstand Marcus Uhlig. Claus-Werner Genge, ehemaliges Aufsichtsratmitglied bei RWE: „Manni Burgsmüller war einer der Größten bei Rot-Weiss Essen.“

Weggefährten über den Tod von „Manni“ Burgsmüller

Der frühere RWE- und BVB-Profi Jürgen „Kobra“ Wegmann erklärte gegenüber MSPW: „Die Nachricht vom Tod von Manni trifft mich hart. Er war immer ein Vorbild.“

RWE-Jahrhundertspieler Dieter Bast gegenüber MSPW: Die Nachricht hat mich sehr geschockt. Manni war ein Supertyp, wir waren auf einer Wellenlänge und hatten jede Menge Spaß.“

Ex-Nationalspieler Rüdiger Abramczik gegnüber MSPW: „Es tut mir sehr leid. Manni war ein super BVB-Kapitän, hat sich auch beim Aushandeln der Prämien immer für die Mannschaft eingesetzt. Schade, dass er so früh von uns gegangen ist.“

BVB-Manager Michael Zorc: „Eine sehr traurige Nachricht. Als ich beim BVB als Profi angefangen habe, war Manni Kapitän. Er war ein Super-Typ, der mir auch sehr viel geholfen hat.“

 

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