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Galopp Iffezheim: Werner Gerhold aus Köln jubelt

Sein siebenjähriger Wallach Itobo triumphiert im 70.000-Euro-Rennen.
Je älter, desto besser: Der siebenjährige Wallach ltobo hat mit dem 48. Großen Preis der Badischen Wirtschaft (70.000 Euro, 2.200 Meter) den Höhepunkt des Frühjahrsmeetings auf der Galopprennbahn in Iffezheim bei Baden-Baden gewonnen. Trainiert wird er von Hans-Jürgen Gröschel, der Mitte des Monats seinen 76. Geburtstag feiert, in Hannover-Langenhagen.

Rund 11.000 Zuschauer feierten den überraschenden Erfolg von Itobo (Siegquote 90:10), der sich knapp gegen den Favoriten Royal Youmzain behauptete. Dritter wurde der Derbysieger von 2017, Windstoß, vor Alnouak. Die Siegprämie von 40.000 Euro geht an den Stall Totti, hinter dem Werner Gerhold aus Köln steht. Der Unternehmer war am Freitagabend noch als Mitbesitzer von Iquitos, dem „Galopper des Jahres 2018“, im Spielcasino Baden-Baden ausgezeichnet worden. Iquitos, der inzwischen im Gestüt als Deckhengst steht, hatte dieses Rennen 2016 und 2018 gewonnen.

Trainer von Iquitos war ebenfalls Hans-Jürgen Gröschel. „Ich habe heute Nacht geträumt, dass ich ein bisschen trainieren kann“, scherzte er. „Itobo war richtig gut auf dem Posten. Ich hatte auf ein gutes Laufen gehofft.“ Der erfahrene Trainer ist bekannt dafür, dass er viel Geduld mit seinen Pferden hat. Itobo, gezüchtet vom Gestüt Görlsdorf, wird „im Alter immer besser“, so Besitzer Gerhold. „Das ist schwer zu erklären, aber er hat sich langsam nach oben gearbeitet.“ Siegreiter war der junge Italiener Marco Casamento: „Das Pferd hat einfach toll angezogen. Das Tempo hat ihm gut getan.“

36.000 Euro Spende gegen Kinderarmut

18 regionale Wirtschaftspartner und der Veranstalter Baden Racing unterstützen mit dem Grand Prix die RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“. Die Spende von 36.000 Euro wird für den Kampf gegen Kinderarmut in Deutschland eingesetzt. RTL-Moderator Wolfram Kons bedankte sich im Namen der Stiftung für die Unterstützung und fügte an: „Baden-Baden ist eine meiner Lieblingsstädte. Ich komme schon seit meiner Kindheit gerne hierher.“

Bei der Scheckübergabe mit dabei waren die Popsängerin und „Supertalent“-Jurorin Sarah Lombardi und die amtierende Miss Germany, Nadine Berneis, im richtigen Leben Polizistin in Stuttgart. „Das ist eine wunderschöne Anlage“, lobte Lombardi. Dem konnte sich der Staatssekretär aus dem baden-württembergischen Kultusministerium, Volker Schebesta, nur anschließen.

Außenseiter Accon überrascht im Derby-Trial

Die prominenten Gäste verfolgten mit großer Spannung aus das Derby-Trial, ein mit 55.000 Euro dotiertes Rennen über 2.000 Meter für dreijährige Pferde. Hier traten mögliche Grand Prix-Pferde der Zukunft an. Und es gab eine große Überraschung durch Accon, der mit einer Siegquote von 205:10 der längste Außenseiter im Achterfeld war. Sein Trainer Markus Klug aus Köln-Heumar sagte: „Mich hat die hohe Quote gewundert. Schließlich war er in München nicht weit hinter dem aktuellen Derbyfavoriten Quest The Moon.“

Züchter von Accon ist das Gestüt Hof Ittlingen (Werne). Besitzer ist Holger Renz (Köln), der seine Pferde am liebsten von Jiri Palik (Pulheim) reiten lässt. Der erfahrene Jockey war im letzten Jahr viel in der Slowakei geritten, ist aber seit dieser Saison wieder viel in Deutschland tätig. „Ich sehr glücklich, denn mein letzter größerer Sieg in Deutschland liegt schon neun Jahre zurück.“

Auf den zweiten Rang kam die einzige Stute, Skyful Sea, vor dem englischen Gast Surrey Thunder. „Die Stute ist gegen die Hengste sensationell gelaufen. Ich bin total begeistert“, schwärmte ihr Reiter Andrasch Starke (Langenfeld). Die von Peter Schiergen in Köln trainierte Skyful Sea des Gestüts Bona hat zwar keine Nennung für das Derby, dafür aber einen Startplatz im Preis der Diana, dem Stutenderby in Düsseldorf, und dürfte nach dieser Vorstellung dort zum Favoritenkreis gehören.

Allofs-Erfolg zum Auftakt mit Foxboro

Fußball-Manager Klaus Allofs (Düsseldorf) durfte sich in der einleitenden 2.200 Meter-Prüfung über den knappen Erfolg von Foxboro (30:10) freuen, der für ihn und die Stiftung Gestüt Fährhof (Sottrum) nach spannendem Ringen gegen Quantum Love sowie Wynona durchsetzte. „Es ist immer wieder klasse, hier in Iffezheim zu sein. Und wenn das eigene Pferd dann auch gewinnt, ist es noch schöner“, berichtete Allofs.

Zum ersten Mal in diesem Jahr trafen sich die jüngsten Galopper, die zweijährigen Pferde, im BBAG Badener Jugendpreis (10.000 Euro, 1.000 Meter). Die von Henk Grewe (Köln) trainierte Karlshoferin La La Land wurde mit dem französischen Jockey Lukas Delozier ihrer Rolle als 20:10-Favoritin vollauf gerecht. Souverän mit vier Längen setzte sich die Outstrip-Tochter von der Französin Real Fan und Vancuro ab. „Sie hatte schon gut gearbeitet und war sehr abgeklärt. Wir könnten nun in Auktionsrennen oder in Frankreich weitermachen“, versicherte Grewe.

Lange musste Adrie de Vries auf seinen ersten Meetingstreffer warten, doch auf dem ebenfalls von Hans-Jürgen Gröschel entsandten Narello (54:10) bewies er seine Jockeyship in einem 1.800 Meter-Rennen beim Kampferfolg über Roshan und Queen Josephine.

Viererwette mit attraktiver Quote

Das „Wettrennen“ des Meetings war die 1.600 Meter-Prüfung mit einer 35.000 Euro-Garantie-Auszahlung in der Viererwette: Hier ging der erstmals von Pavel Vovcenko (Bremen) aufgebotene Lover Boy (117:10) mit Formjockey Bauyrzhan Murzabayev auf und davon und distanzierte Thymian, Baker Man und New Abbey Angel. Die Viererwette zahlte 233.333:10 Euro. Sie wurde zweimal im Internet und einmal auf der Rennbahn getroffen.

Seinen dritten Sieg in Folge feierte der von Henk Grewe für den Stall Ramon so stark gesteigerte Numerion (71:10) mit Lukas Delozier im 1.600 Meter-Rennen nach einem tollen Kampf gegen Simon de Vlieger und All Win.

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