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Galopp Düsseldorf: „Diana“-Sensation durch Klugs Diamanta

245:10-Außenseiterin gewinnt Klassiker am Grafenberg vor Almenräder-Stute.
Mit einer Sensation endete am Sonntag auf der Galopprennbahn in Düsseldorf der 161. Henkel-Preis der Diana, das mit 500.000 Euro dotierte deutsche Stuten-Derby: Die 245:10-Außenseiterin Diamanta, trainiert von Champion Markus Klug (Foto) in Köln-Heumar, siegte mit Jockey Maxim Pecheur (Lohmar) für das norddeutsche Gestüt Brümmerhof (Soltau) des Hannoveraner Rennvereins-Präsidenten Gregor Baum, der sich über eine Siegprämie von 300.000 Euro freuen darf. Für Klug und Pecheur war es jeweils der erste „Diana“-Triumph.

Siegjockey Pecheur erklärte: „Ich hatte genau das Rennen, das ich mir vorgestellt hatte. Wir waren kurz hinter der Spitze. Dass wir gewonnen haben, ist natürlich auch für mich eine große Überraschung.“

Trainer Markus Klug war hellauf begeistert nach seinem ersten Diana-Sieg: „Ich hatte immer gesagt, dass man die schwächere Form von Diamanta aus Mülheim nicht als Maßstab heranziehen sollte. Sie hatte ein ideales Rennen an dritter Position und ihre Klasse gezeigt. Ich freue mich sehr für die Besitzer. Sie hat eine Nennung für den Stutenpreis in Baden-Baden und das St. Leger. Aber nach dem Sieg werden wir neu überlegen, was wir jetzt machen.“

Auf Platz zwei sorgte die von Yasmin Almenräder in Mülheim an der Ruhr für das Gestüt Niederrhein trainierte Naida (183:10) mit Bauyrzhan Murzabayev im Sattel ebenfalls für eine Überraschung. Als Dritte war die für 50.000 Euro nachgenannte Ebbesloherin Durance (39:10), trainiert von Peter Schiergen (Köln) und geritten von Andrasch Starke (Langenfeld), von Naida um einen kurzen Kopf geschlagen. Als Prämie gab es ebenfalls 50.000 Euro.

„Das war eine Super-Leistung. Wenn das Tempo nicht so langsam gewesen wäre, wäre ihr das noch mehr entgegengekommen. Aber ich bin beeindruckt, wie stark sie noch in Gang kam“, berichtete Naidas Trainerin Yasmin Almenräder.

Durance schien als Favoritin lange mehr als Rang drei zu erreichen, dann konnte sie nicht mehr zulegen. „Durch das reiterlose Pferd bin ich früh nach vorne gegangen, denn wir wollten ja nicht behindert werden, es war vielleicht etwas zu früh für die Stute“, sagte Jockey Andrasch Starke. Ähnlich sah es auch Trainer Peter Schiergen: „Sie kam zu früh an die Spitze, das hat am Ende gefehlt.“

Auf den Plätzen vier und fünf – ebenfalls nicht weit zurück – machten vor 20.000 Zuschauern Satomi (189:10) mit Jockey Rene Piechulek (Bergheim) und Akribie (67:10) mit dem Niederländer Adrie de Vries im Sattel das herausragende Ergebnis von Trainer Klug perfekt. Die Dreierwette zahlte 15.524 Euro auf der Basis von zehn Euro Einsatz, die Viererwette 169.084 Euro.

Gleich zu Beginn der Traditionsprüfung wurde Ismene (88:10) aus dem Bergheimer Gestüt Schlenderhan reiterlos, hatte Filip Minarik (Köln) aus dem Sattel geworfen. Die Stute lief das gesamte Rennen mit, erreichte sogar als erstes Pferd das Ziel, wurde aber selbstverständlich nicht gewertet. Minarik („Ich hatte einen Filmriss, kann mich an nichts erinnern“) kam mit dem Schrecken davon.

Bristano düpiert Favoriten im zweiten Hauptrennen

Eine faustdicke Überraschung gab es auch im zweiten Hauptereignis, dem Fritz Henkel Stiftung-Rennen (55.000 Euro, 2.400 Meter): Mit dem von Miltcho Mintchev in Köln für den bulgarischen Stall Litex Commerce trainierten dreijährigen Wallach Bristano (129:10) gewann der größte Außenseiter im sechsköpfigen Feld dieses Top-Ereignis.

Unter Filip Minarik packte der zuletzt in einem französischen Listenrennen auf Platz vier eingekommene, noch wenig geprüfte Dansili-Sohn von zweiter, dritter Stelle an der Innenseite mächtig an und wehrte den Favoriten Accon noch sicher mit einer halben Länge ab.

„Die Leistung in Frankreich war schon gut, aber dort war die Distanz zu kurz, doch hatte ich kein passendes anderes Rennen. Bristano ist ein frisches, unverbrauchtes Pferd. Das Ziel ist nun der Preis von Europa in Köln“, erklärte Siegtrainer Miltcho Mitchev nach dem mit 32.000 Euro honorierten Triumph beim sechsten Start.

Jockey Filip Minarik fügte hinzu: „Ich wusste, wie sich das Rennen entwickeln, dass Oriental Eagle das Tempo bestimmen und viele Pferde nach außen tendieren würden. Ich saß auf dem besten Pferd. Bristanos Form war nicht verkehrt, und der Trainer hat immer an ihn geglaubt. Zuletzt war es zu kurz für ihn gewesen, und die Scheuklappen blieben diesmal weg.“

Sehr unglücklich agierte der Favorit Accon. Der Derby-Dritte wurde nach gutem Start aus der Reserve geritten, machte dann in der Gegenseite weit außen Boden gut, packte auf der Geraden groß an, doch ganz erreichte er Bristano nicht mehr. Immerhin raufte er sich knapp an dem an der Spitze nie nachlassenden Oriental Eagle (Trainer Jens Hirschberger: „Er kämpft jetzt wieder und dürfte sich bald ein solches Rennen schnappen. Vielleicht gehen wir nun in das St. Leger“) vorbei.

Markus Klug wirkte nach dem Ehrenrang von Accon sowie Platz vier des innen vom letzten Platz spät anpackenden Colomano und der außen nicht weiterkommenden Amorella sichtlich enttäuscht: „Ich habe nicht verstanden, dass meine drei Pferde im Schlussbogen nebeneinander gegangen sind.“ Accons Besitzer Holger Renz signalisierte: „Ich weiß nicht, warum er unterwegs zurückgenommen wurde.“ Nikkei fiel noch an den Schluss zurück.

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