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Deutscher Fußball trauert um Rudi Gutendorf

Ex-Trainer von MSV und Schalke 04 arbeitete auf allen fünf Kontinenten.


Der Deutsche Fußball-Bund (DFB), viele Vereine und Fans trauern um Rudi Gutendorf Die Trainerlegende starb am Freitag im Alter von 93 Jahren im Beisein seiner Familie, wie diese am späten Samstagabend in einer Mitteilung bekanntgab.

„Rudi Gutendorf war weltweit ein herausragender Botschafter des deutschen Fußballs, was er für das Ansehen des deutschen Trainerwesens in mehr als 30 Ländern auf fünf Kontinenten geleistet hat, ist einzigartig“, sagt DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch. „Auch in Deutschland hat er seine Spuren hinterlassen. Als ‚Riegel-Rudi‘ hat er ein Stück Bundesligageschichte geschrieben. Rudi Gutendorf war eine kluge, humorvolle und lebensfrohe Persönlichkeit, der DFB wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

Zwei Bundesverdienstkreuze für „Riegel-Rudi“

Der gebürtige Koblenzer Gutendorf steht mit 55 Trainerstationen in 32 Ländern auf fünf Kontinenten im Guinness-Buch der Rekorde und verdiente sich so den Spitznamen „Rudi Rastlos“. Auch in Deutschland hinterließ Gutendorf nach der aktiven Karriere beim TuS Neuendorf seine Spuren. Mit dem MSV Duisburg (damals noch „Meidericher SV“) holte der wegen seiner damaligen Defensivstrategie „Riegel-Rudi“ genannte Trainer 1963/1964 die Vizemeisterschaft. In der Bundesligasaison 1968/1969 führte er den FC Schalke 04 in der Rückrunde vom vorletzten Tabellenplatz noch auf Platz sieben und trotz der 1:2-Finalniederlage im DFB-Pokal gegen Meister Bayern München sogar in den Europacup.

Für seinen unermüdlichen Einsatz in vielen Entwicklungsländern wurde Rudi Gutendorf unter anderem mit zwei Bundesverdienstkreuzen ausgezeichnet. „Wir verlieren in ihm jemanden, der uns durch sein großes Herz und Positivität jeden Tag bereichert hat“, so Gutendorfs Familie.

Unter anderem in Chile, Tansania, China und Nepal tätig

Während seiner aktiven Spielerzeit bestritt Rudi Gutendorf rund 90 Oberligaspiele, meist als Rechtsaußen für den TuS Neuendorf, trainierte schon zu dieser Zeit unterklassige Vereine aus dem Koblenzer Einzugsgebiet. Nach dem Ende der aktiven Laufbahn 1953 nahm er an einem Trainerlehrgang unter Sepp Herberger teil und erhielt 1954 die DFB-Trainerlizenz.

Die Liste seiner Trainertätigkeit weist 55 Stationen auf. Darunter sind Tätigkeiten als Nationaltrainer in Australien, Bolivien, Chile, Trinidad und Tobago, Volksrepublik China, Fidschi, Tonga, Tansania, Nepal und Ruanda.

In der Bundesliga war er für den MSV Duisburg, VfB Stuttgart, FC Schalke 04, Kickers Offenbach, Tennis Borussia Berlin, Hamburger SV sowiebeim TSV 1860 München als Trainer aktiv. Insgesamt saß er in der Bundesliga bei 227 Partien auf der Trainerbank (82 Siege, 60 Unentschieden, 85 Niederlagen, 327:374 Tore).

Aufgrund der Defensiv-Taktik, mit der er mit dem MSV Duisburg in der ersten Bundesliga-Saison der Geschichte 1963/64 die deutsche Vizemeisterschaft hinter dem 1. FC Köln erreichte, bekam er den Spitznamen „Riegel-Rudi“.

1997 erhielt Rudi Gutendorf das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. In der Begründung hieß es: „Rudi Gutendorf hat in hervorragender Weise als Entwicklungshelfer im sportlichen Bereich das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland im Ausland gefördert.“

Für seinen „wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung“ erhielt er 2011 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Gutendorf wurde außerdem am 5. Mai 2014 vom Auswärtigen Amt (vertreten durch den damaligen Außenminister und heutigen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier) und der Initiative Deutscher Fußball Botschafter in Berlin für sein Lebenswerk als deutscher Botschafter des Fußballs ausgezeichnet.

Immer wieder engagierte sich Rudi Gutendorf auch sozial. So half er noch im hohen Alter als Trainer einer Flüchtlingsmannschaft aus.

Foto-Quelle: TuS Koblenz

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