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Viktoria-Torjäger Albert Bunjaku: „Klassenverbleib ist wichtiger“

36-Jähriger führt Drittliga-Torschützenliste zur Winterpause an.
Zwei Aufsteiger haben die erfolgreichsten Torschützen der 3. Liga in ihren Reihen. Albert Bunjaku (Foto, 36) vom FC Viktoria Köln und Kwasi Okyere „Otschi“ Wriedt (25) vom FC Bayern München II führen die Torjägerliste zur Winterpause mit jeweils 13 Treffern an. Im DFB.de-Interview zum Jahreswechsel sprechen Bunjaku und Wriedt mit MSPW-Redaktionsleiter Ralf Debat über ihre Ausbeute und die Ziele für 2020.

DFB.de: Mit jeweils 13 Treffern überwintern Sie an der Spitze der Torjägerliste. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Ausbeute, Herr Bunjaku und Herr Wriedt?

Albert Bunjaku: Zufrieden ist man eigentlich als Torjäger nie. Ich bin sehr gut in die Saison reingekommen und freue mich, dass ich bisher von größeren Verletzungen verschont geblieben bin. Somit war ich in jeder Drittliga-Partie dabei und habe natürlich auch die entsprechende Zeit gehabt, um den einen oder anderen Treffer zu erzielen. Letztlich lebe ich aber davon, wie ich in Szene gesetzt werde. Ein gewisser Torriecher gehört dazu. Aber ich kann nur glänzen, wenn ich auch die entsprechenden Zuspiele bekomme.

Otschi Wriedt: Ich denke, ich kann durchaus zufrieden sein. Ich hatte mir ganz bewusst kein persönliches Ziel gesetzt. Dennoch möchte jeder Stürmer selbstverständlich so viele Tore wie möglich schießen. Dass es zum Winter für die Spitze der Torjägerliste reicht, ist eine feine Sache. In meiner ersten Drittligasaison mit dem VfL Osnabrück hatte ich zwölf Treffer erzielt, jetzt ist es schon ein Tor mehr. Im Mittelpunkt steht aber ganz klar der Erfolg der Mannschaft.

DFB.de: Sie haben beide in der vergangenen Saison mit Ihren Teams noch in der Regionalliga gespielt. Warum hat die Umstellung auf die 3. Liga so gut und so schnell funktioniert?

Bunjaku: Unsere Mannschaft hatte sich im Verhältnis zur Vorsaison vom Kader her nicht so sehr verändert. Das heißt, wir waren von Beginn an recht gut eingespielt. Außerdem konnten wir natürlich die Motivation des Aufstiegs mit in die neue Saison nehmen. Das war gerade zu Beginn ein Vorteil. Allerdings hat sich die Situation inzwischen ein wenig relativiert. Wir mussten gerade in der Abwehr viele Ausfälle kompensieren und das ist uns nicht immer gelungen.

Wriedt: Wir haben viel Qualität im Kader, gehören spielerisch sicher zu den besten Teams der Liga. Nach anfänglichen Anpassungsproblemen haben wir uns immer besser an die neue Spielklasse gewöhnt. Es macht auf jeden Fall riesigen Spaß, in der 3. Liga zu spielen.

DFB.de: Beide Mannschaften belegen zur Winterpause Nichtabstiegsplätze. Die Gefahrenzone ist aber nicht weit entfernt. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?

Bunjaku: Nach dem guten Saisonstart hat sicher der eine oder andere gedacht, wir können eine noch bessere Rolle in der Liga spielen. Aber die Qualität der 3. Liga ist so gut, da entscheiden oft nur Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Und wenn man dann so große Verletzungssorgen hat, ist es schwer, dies zu kompensieren. Wir sind gerade erst vor ein paar Monaten aufgestiegen und dürfen dennoch stolz auf das sein, was wir aus der Situation gemacht haben. Wir sollten uns nicht verrückt machen und müssen im neuen Jahr die entsprechenden Punkte holen, um in der 3. Liga zu bleiben. Das ist definitiv wichtiger, als in der Torjägerliste oben zu stehen.

Wriedt: Wir können meiner Meinung nach mit der Hinrunde ganz zufrieden sein, auch wenn in vielen Bereichen noch Luft nach oben besteht. So konnten wir unsere Führungen nicht immer in Siege ummünzen, haben dadurch einige Punkte liegen gelassen. Unter dem Strich waren aber viele ordentliche bis gute Leistungen dabei.

DFB.de: Insgesamt sind in der 3. Liga so viele Tore gefallen wie noch nie. Überrascht es Sie vor diesem Hintergrund, dass 13 Treffer für die Führung in der Torjägerliste reichen?

Bunjaku: Diese Frage habe ich mir bisher noch nicht gestellt. Als Spieler geht es für mich darum, wie ich der Mannschaft am besten helfe und wie wir unser Gesamtziel, in der Liga zu bleiben, erreichen. Da gehören natürlich auch Tore dazu. Mit Mike Wunderlich und Simon Handle haben wir noch zwei weitere Spieler, die häufig getroffen haben. Das zeigt, dass es bei Viktoria Köln eine Reihe von guten Offensivspielern gibt. Das Beispiel lässt sich bestimmt auch auf andere Teams übertragen. Die Qualität der Offensivkräfte in der 3. Liga ist generell sehr ordentlich.

Wriedt: Auch mich überrascht das eigentlich nicht. In der 3. Liga gibt es in der Tat sehr viele gute Offensivspieler, so dass sich die Tore schon mal auf mehrere Schultern verteilen. Außerdem macht jeder Stürmer auch mal Phasen durch, in denen es vielleicht nicht optimal läuft. Von daher sind 13 Tore nach 20 Spieltagen schon ganz in Ordnung.

Das komplette Doppel-Interview mit Albert Bunjaku und Kwasi Okyere Wriedt lesen Sie auf DFB.de.

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