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Türkgücü München: DFB erteilt Umzug nach NRW eine Absage

„Räumliche Nähe zum Sitz des Klubs muss gewährleistet sein.“
Der Deutsche Fußball-Bund hat der öffentlich geäußerten Idee des Bayern-Regionalligisten Türkgücü München. im Fall des Drittliga-Aufstiegs nach Nordrhein-Westfalen umzuziehen, eine Absage erteilt.

„Ein solcher Umzug von Türkgücü München zum Beispiel nach Nordrhein-Westfalen ist nicht möglich“, sagt Heike Ullrich, zuständige Direktorin Vereine, Verbände und Ligen beim DFB. „Die Regularien beinhalten zwar, dass Ausnahmen vom Ausschuss 3. Liga genehmigt werden können. Hier muss aber eine räumliche Nähe zum Sitz des Klubs gewährleistet sein.“

Die Idee von Türkgücü München findet daher weder vom DFB noch vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) Unterstützung. Diese klare Auffassung hat Dr. Rainer Koch als BFV-Präsident den Verantwortlichen des Klubs bereits im vergangenen Jahr erläutert und verdeutlicht.

In der Frage, was bei Ausweichstandorten für eine komplette Saison sportrechtlich möglich ist und was nicht, liegt in der 3. Liga mit dem KFC Uerdingen bereits ein Präzedenzfall vor. Im Zuge des Aufstiegs aus der Regionalliga West in der Saison 2017/2018 musste der KFC eine alternative Spielstätte suchen, weil das heimische Grotenburg-Stadion in Krefeld bis heute nicht die Anforderungen für die 3. Liga erfüllt. Damals wurde vom DFB klar festgelegt, dass der Spielort eines Klubs für eine Saison in räumlicher Nähe liegen muss. Seine erste Spielzeit in der 3. Liga absolvierte Uerdingen in Duisburg, aktuell spielt der KFC in Düsseldorf. „Im Fall von Türkgücü München ist Nordrhein-Westfalen sicher nicht in räumlicher Nähe“, sagt Heike Ullrich. Im Falle eines eingehenden Antrags würde die Entscheidung formell beim Ausschuss 3. Liga liegen.

„Mehr als zwei Drittligisten in einem Stadion machen keinen Sinn“

Türkgücüs Präsident Hasan Kivran hatte die Gedanken zu einem möglichen Umzug in einem aktuellen Interview mit der Süddeutschen Zeitung publik gemacht. Die Stadionfrage stellt sich in München deshalb, weil mit dem TSV 1860, dem FC Bayern II und Türkgücü in der nächsten Saison drei Mannschaften der Stadt in der 3. Liga vertreten sein könnten. Aktuell spielen alle drei Klubs im Städtischen Stadion an der Grünwalder Straße. Die DFB-Statuten schließen dies zwar auch für die 3. Liga nicht grundsätzlich aus, das Szenario wird allerdings vom DFB als nicht umsetzbar eingestuft.

„Mehr als zwei Drittligisten in einem Stadion sind kaum realisierbar, es macht auch für die betreffenden Vereine keinen Sinn“, betont DFB-Direktorin Ullrich. „Die 3. Liga ist eine Profiliga und ist hinsichtlich Organisation, Vermarktung und Sicherheitsaspekten mit festen Anforderungen verbunden. Wir müssen als Liga-Träger – auch im Sinne der Fans und unserer Partner – klar strukturierte Abläufe und einen reibungslosen Spielbetrieb innerhalb der Liga gewährleisten.“

„Gemeinsam eine vernünftige und gangbare Lösung finden“

Das fest verankerte Spieltagsformat in der 3. Liga sieht pro Wochenende eine Partie am Freitagabend, sechs Spiele am Samstagnachmittag, zwei Begegnungen am Sonntag und eine Partie am Montagabend vor. Schon die Einhaltung dieses Rahmens wäre mit drei Klubs in einem Stadion, wovon zwei am selben Spieltag zuhause spielen würden, unter Beachtung der verbindlichen Sicherheitsvorgaben über die gesamte Saison hinweg nicht möglich. Auch die Qualität des Spielfelds ist ein Aspekt, der bei zunehmender Mehrfachbelastung in einer Profispielklasse verstärkt zu beachten ist.

„Es ist im Sinne aller Beteiligten, in München gemeinsam eine vernünftige und gangbare Lösung zu finden“, sagt Ullrich. Klubs, Stadt, der DFB und der Bayerische Fußball-Verband stehen hierzu in intensivem Austausch.

Quelle: DFB

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